Lesung Mit einer Rakete in die Wasserrohre

St. Ingbert · Als Rechtsanwalt ist Guido Britz im Saarland recht bekannt. Am Montagabend stellte er sein neues Kinderbuch vor.

 Autor und Illustratorin: Guido Britz und Heike Mathis präsentieren stolz „Die Pinseltentführer“.

Autor und Illustratorin: Guido Britz und Heike Mathis präsentieren stolz „Die Pinseltentführer“.

Foto: Selina Summer

Ein verschwundener Rasierpinsel und Seife, die einen schrumpfen lässt – das klingt ganz nach einem Abenteuer, wie es sich viele Kinder erträumen. Im neuen Kinderbuch „Die Pinselentführer“ von Guido Britz können sie genau diese Reise erleben. Sie führt mit einer kleinen Rakete in die Wasserrohre im Badezimmer, dort hin, wo ein kurioses Völkchen in einer Stadt voller Hängebrücken lebt, die auf Stelzen über dem Wasser schwebt. Dorthin verschlägt es Paul, und wer mit ihm auf diese Reise geht, erlebt eine ganz besondere Geschichte.

Entstanden ist sie Ende vergangenen Jahres. Nachdem die Idee geboren war, machte sich Guido Britz an die Arbeit. Genauer gesagt von Oktober bis Dezember, denn zu einem Buch gehört viel mehr als nur der geschriebene Text. Noch dazu, wo Britz das Buch exklusiv in Kooperation mit der Buchhandlung „Bock & Seip“ verlagsfrei auf dem Markt brachte. Neben Lektorat und Korrektorat, die die Geschichte kritisch unter die Lupe nehmen, dem Textsatz und der Produktion braucht ein Kinderbuch außerdem eines: Illustrationen. Mit Heike Mathis fand Britz die ideale Künstlerin für sein Projekt. Für sie ist es eine Premiere, Illustrationen für ein Kinderbuch zu erstellen und es ist ihr sehr gut gelungen. Mit den farbenfrohen und detailverliebten Aquarellen belebt sie die Geschichte auf eine ganz besondere Weise.

Bei der Buchvorstellung am Montagabend im Rahmen der Reihe „Kanzlei - mal anders“ von Abel und Kollegen im Sudhaus in St. Ingbert, zu der Gäste aus Wirtschaft, Politik und Sport geladen waren, standen ihre Werke auch im Original zum Verkauf. Eine weitere Besonderheit: Der Reinerlös der Bücher sowie ein Teil der Bildereinnahmen kommt einem karitativen Zweck zugute: Der Elterninitiative krebskranker Kinder aus Homburg. Die zweite Vorsitzende Ina Ruffing stellte die Arbeit des Vereins persönlich vor. Und natürlich wurde auch aus „Die Pinselenführer“ gelesen. Von niemand geringerem als SR-Moderator Joachim Weyand. Die Moderation des Abends übernahm sein Kollege Eberhard Schilling. Eine gelungene Lesung, musikalisch begleitet vom Bernhard Wittmann und Jan Kamp.

Großes Lob bekam Britz außerdem vom ehemaligen Ministerpräsidenten Reinhard Klimmt. Der Buchliebhaber, Buchhändler, Verleger und Antiquar, der sonst immer mit kritisch-spitzer Feder an jedem Text etwas auszusetzen findet, hatte bei der Lektüre von den „Pinselentführern“ nichts auszusetzen. „Ein neuer Altmeister des Kinderbuchs“, fasste er zusammen. „Denn was ist wichtiger als die Bücher, die einen in Kindertagen begleitet haben.“ Auf die Frage, wie ein Rechtsanwalt auf den Gedanken kommt ein Kinderbuch zu schreiben antwortete Britz mit einem Augenzwinkern: „Man muss ja was Ordentliches im Leben tun, also habe ich mich dazu entschlossen.“ Ein weiteres Buch ist bereits in Planung. Auch hier werden wieder Werke von Heike Mathis die Seiten schmücken.

 Reinhard Klimmt bei seiner Laudatio auf den Autoren.

Reinhard Klimmt bei seiner Laudatio auf den Autoren.

Foto: Selina Summer

Die Pinselentführer sind online und im Handel als Hardcover bei „Bock & Seip“ unter der ISBN 978-3-9819317-1-6 erhältlich und kosten 19,95 Euro. Die erste Auflage beträgt 600 Exemplare.

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