Kinowerkstatt Leinwand-Spaß mit Shirley MacLaine

Homburg/St. Ingert · Die Kinowerkstatt zeigt ab diesem Samstag eine Hitchcock-Komödie und eine Jazzfilm-Rarität mit Harry Belafonte.

(red) Ihre allererste Kinorolle spielte Shirley MacLaine („Zu guter Letzt“) in Alfred Hitchcocks Komödie „Immer Ärger mit Harry“, der jetzt in der Kinowerkstatt in Homburgs Nachbarstadt St. Ingbert an diesem Samstag, 25. November, um 20 Uhr zu sehen ist.

Zum Inhalt: Harry ist tot. Am Wald­rand nahe des kleinen Städtchens Highwater liegt er in „Immer Ärger mit Harry“ leblos auf dem Boden und wird nicht wieder aufstehen. Nach und nach entdecken so einige Bewohner des Ortes (Edmund Gwenn, Shirley MacLaine, Mildred Natwick) den Toten, und viele sind fest davon überzeugt, dass sie es waren, die Harry durch die eine oder andere Unachtsamkeit aus dem Leben befördert haben. Um nicht von Deputy Sheriff Calvin Wiggs (Royal Dano) zur Rechenschaft gezogen zu werden, machen sie sich unabhängig voneinander daran, den Leichnam aus dem Weg zu schaffen, und kommen sich dabei immer wieder in die Quere.

Shirley MacLaine feierte in „Immer Ärger mit Harry“ ihr Schauspieldebüt. Für ihre Rolle wurde sie mit dem Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Auch für Hitchcock war der Film eine Art Premiere, denn er arbeitete zum ersten Mal mit dem Komponisten Bernard Herrmann zusammen, der in den Folgejahren einige der berühmtesten Hitchcock-Soundtracks komponieren sollte.

Jazzfilm-Raritäten stehen bis zum nächsten Jazzfestival in St. Ingbert jeden Monat auf dem Programm der Kinowerkstatt. Mit „Django Reinhardt - ein Leben für die Musik“ startete die Reihe. Am Sonntag, 26. November, um 19 Uhr ist „Odds against Tomorrow“ (deutsch: „Wenig Chancen für Morgen“) (USA 1959), Regie: Robert Wise mit Harry Belafonte, Robert Ryan, Shelley Winters, Ed Begley und Gloria Grahame zu sehen. Eine sachkundige Einführung zum Film kommt von Michael Jurich, dem ehemaligen Leiter des Filmhauses Saarbrücken.

„Wenig Chancen für morgen“ ist ein sehr spätes und sehr gelungenes Beispiel des Noir-Genres, hieß es. Um was es darin geht? Um seinen Ruhestand angemessen finanzieren zu können, plant der unehrenhaft aus dem Dienst entlassene New Yorker Polizist Dave Burke einen Bankraub in einem nahegelegenen Provinzstädtchen.

Da er seinen Plan allein nicht umsetzen kann, versucht er, zwei Komplizen dafür zu gewinnen: den rassistischen Ex-Sträfling Earl Slater, der wegen Totschlags im Gefängnis war, und den jungen puertoricanischen Jazzmusiker Johnny Ingram (Harry Belafonte), der sich bei Pferdewetten hoch verschuldet hat. Und das Verderben nimmt dann so seinen Lauf.

Der exzellente Jazzscore von John Lewis (Modern Jazz Quartet) unterstreicht die düstere Stimmung dieses Nachzüglers des Film noir. „Skating in Central Park“ wurde zum Hit des Modern Jazz Quartet und ein fester Bestandteil ihres Repertoires. Da für diesen Film keine deutsche Synchronisation vorliegt, wurde der Film untertitelt. Im Vorfilmprogramm laufen Konzertaufnahmen des Modern Jazz Quartett aus den fünfziger/sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Zudem ist in der Kinowerkstatt am kommenden Montag, 27. November, um 18 und um 20 Uhr, nochmals der Film „Western“ Deutschland. 2017 von Valeska Grisebach mit Meinhard Neumann, Reinhardt Wetrek, Syuleyman Alilov Letifov und Vaneta Gragnova zu sehen. Der Film, der nahe der Grenze zu Bulgarien spielt, erhielt letzte Woche den Günter-Rohrbach-Filmpreis der Stadt Neunkirchen.

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