Leerstände Grüne: Erst Baulücken schließen, dann Baugebiete schaffen

St. Ingbert · Die Stadtratsfraktion der Grünen in St. Ingbert begrüßt die Forderung des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln, in den Kommunen keine neuen Baugebiete für Einfamilienhäuser am Rande der Stadte oder Ortsteilen zu erschließen, sondern Brachen und Baulücken im Innenbereich zugänglich zu machen. Nach Untersuchung des Instituts sei auch im Saarpfalz-Kreis das Angebot an neuen Bauflächen um 10 Prozent übererfüllt. Auf Grund der demografischen Entwicklung schrumpfe die Bevölkerung im Kreis, so dass es in Zukunft ein Überangebot an neuen Grundstücken und neuen Einfamilienhäusern geben werde, so Fraktionschef Jürgen Berthold in einer Mitteilung. Stadtrat und Verwaltung in St. Ingbert hätten diese Entwicklung schon vor Jahren erkannt und erschlössen nur noch Neubaugebiete im Innenbereich der Stadt und in Ortsteilen und beabsichtigten unter anderem auch die Nutzung von Brachen und zahlreichen Baulücken (650 in St.Ingbert ) sowie leerstehender Häuser voran zu treiben. In St. Ingbert stünden nach Auskunft der Verwaltung zur Zeit 500 Häuser leer und es würden Jahr für Jahr mehr. Land und Kommunen müssten gemeinsam dieses Potential an Wohnraum heben und dafür Anreize schaffen.

Dies forderte auch der Vorsitzende des Eigentümerverbandes Haus und Grund Saarbrücken. Er habe darauf hingewiesen, dass Land und Kommunen steuerliche Anreize oder Abschreibungs-Möglichkeiten einräumen könnten, um den Ankauf leerstehender Häuser zu fördern. Die Stadtratsfraktion der Grünen schließe sich diesen Vorschlägen an und erwarte, dass das Land hier verstärkt Lenkungsfunktion übernehme, um dem zukünftigen Überangebot an leerstehenden Häusern und erhöhtem Flächenverbrauch an den Stadträndern entgegen zu wirken. Insbesondere Städte wie St.Ingbert, die diesen Weg schon eingeschlagen haben, sollten vom Land besondere Unterstützung erhalten.

Stadtrat und Stadtverwaltung  sollten prüfen, inwieweit sie junge Familien noch mehr durch Zuschüsse für den Ankauf von leerstehenden Häusern motivieren könnten. An die Besitzer der leerstehenden Häuser richtet die grüne Fraktion den Appell, doch vermehrt ihre unbewohnten Häuser zum Verkauf anzubieten.

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