Lebensfreude, Emotionen und viel Dynamik

Oberwürzbach. "Wenn Sie jetzt nach vorne sehen, bemerken Sie, jetzt passiert etwas ganz tolles", hatte Sascha Gries soeben den Besuchern zugerufen. Der Moderator von "Wir Musikanten - Das Konzert" des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn hatte am Sonntagabend in der Oberwürzbachhalle nicht zu viel versprochen

 Celina Hauck, Julia Hess und Matthias Latz (von links) vom Jugend-Orchester "LautStark" boten den Rap "Das Rap-Huhn". Foto: Martin

Celina Hauck, Julia Hess und Matthias Latz (von links) vom Jugend-Orchester "LautStark" boten den Rap "Das Rap-Huhn". Foto: Martin

Oberwürzbach. "Wenn Sie jetzt nach vorne sehen, bemerken Sie, jetzt passiert etwas ganz tolles", hatte Sascha Gries soeben den Besuchern zugerufen. Der Moderator von "Wir Musikanten - Das Konzert" des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn hatte am Sonntagabend in der Oberwürzbachhalle nicht zu viel versprochen. Gleichzeitig machten sich nämlich vier Alphornbläser (Herbert Steudel, Alfons Heck, Peter Schuster und Klaus Dejon) auf der Bühne bereit für "Begegnungen", eines der populärsten Stücke des Komponisten Kurt Gäble. Das kann bei einem Blasorchester in unserer Region schon einmal vorkommen.

Nicht ganz: Denn Dirigent war der Komponist selbst. Klar, dass man das Konzert ausschließlich mit seinen Stücken präsentierte. Drei Tage lang war der 60-Jährige Gast eines Orchesterseminars bei den Hochscheid-Reichenbrunnern. Der Höhepunkt: Der Arrangeur aus dem Unterallgäu dirigierte im Wechsel mit Horst Gönitzer.

Dabei war es nicht nur der Titel mit den vier Alphörnern - der wie kein anderer Tradition und Moderne verbindet -, welcher klarmachte: Dieses Konzert war ganz großes Orchester. "Emotionen" beispielsweise sorgte in der gut besuchten Halle für das, was sich der Mann aus Lauben sicherlich auch beim Komponieren dachte: große Gefühle beim Publikum. Man merkte als Zuschauer bald, das Orchester hat bei den Proben mit Kurt Gäble einen Schub nach vorne machen können. Moderator Gries bestätigte dies, als er darauf hinwies, dass jeder die Magie gerade eines Stückes in sich aufgesogen habe. Nämlich bei "Lebensfreude Pur". Das Fieber dieses Walzers konnte man sehr schnell spüren. Doch auch Dirigent Gönitzer hatte bereits als Eröffnungstitel die Messlatte hoch gelegt: "Zeitenwende", ein Stück, mit dem Gäble 1992 den Wettbewerb der Kulturstiftung Schwaben gewann, sorgte direkt für "Bravo!-Rufe".

Das Publikum steht auf Märsche. Daran hat sich nichts geändert. So hatte Gönitzer mit "Allgäuland", den von Gäble komponierten Landkreismarsch Unterallgäu, die Besucher direkt auf seiner Seite. Im Griff hatte der Alschbacher aber auch seine Musiker, als es darum ging, "1958", ein Stück mit einer mehr als großen Dynamik, zum Besten zu geben. Hier strotzte das Orchester nur so von Spielfreude. Doch der Musiker Gäble ist vielseitig. "Les Humphries in Konzert" wurde von ihm arrangiert und schloss den Abend in Oberwürzbach, ehe die Zugaben gestartet werden mussten und das Publikum sich zu stehenden Ovationen hinreißen ließ. Mitreißen ließen sich die Zuschauer im Vorprogramm auch von den neuen Stücken von "LautStark", dem Jugendorchester der beiden Musikvereine aus Oberwürzbach und aus Ommersheim (Leitung: Thomas Leinenbach/Moderation: Lisa Petermann). Neben aktuellem Pop von Bruno Mars ("Marry Lou") hatten sich der Nachwuchs an "Das Rap-Huhn" herangewagt. So der Sprechgesang, bei dem Eugen Hartz, Max Rascher, Celina Hauck, Julia Hess und Matthias Latz ihren Auftritt hatten.

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