Kunst am Beckerturm Die Kunst im Beckerturm macht das Dutzend voll

St. Ingbert · Die Vorbereitungen für die zwölfte Ausstellung sind abgeschlossen. Die Schau findet wieder an den kommenden zwei Wochenenden statt.

 Die Turmkünstler laden an vier Tagen zum zwölften Mal zur Ausstellung „Kunst im Beckerturm“ ein. Von links nach rechts: Norbert Dettweiler, Kristin Klemm, Antje Stolz, Astrid Woll-Herrmann, Karl-Heinz Schindler, Annette Schütze und Richard Schorn.

Die Turmkünstler laden an vier Tagen zum zwölften Mal zur Ausstellung „Kunst im Beckerturm“ ein. Von links nach rechts: Norbert Dettweiler, Kristin Klemm, Antje Stolz, Astrid Woll-Herrmann, Karl-Heinz Schindler, Annette Schütze und Richard Schorn.

Foto: Cornelia Jung

Es ist wieder Zeit für Kunst im Beckerturm: Die Vernissage ist am Samstag, 25. August, um 18 Uhr mit Grußworten des „Hausherren“ Stefan Braun sowie des Ministers Reinhold Jost. Die einführenden Worte ins Kunstgeschehen gibt es von Brigitte Quack, die musikalische Umrahmung von Saxofonist Thomas Teichfischer. An vier Tagen wird den Besuchern ein Querschnitt der Arbeiten der Turmkünstler und einiger Gastkünstler geboten. In (fast) allen Ecken des Turms auf dem Gelände des Innovationsparks gibt es Fotos, Speckstein-Skulpturen, Malerei und Zeichnungen, Schmuck, restaurierte Möbeln, Betonkunst und Handlettering, Emaille, Genähtes und Gefilztes und noch einige andere Ergebnisse künstlerischen Handwerks zu sehen. Zum Teil kann den Künstlern auch über die Schulter geschaut werden. So werden an allen Tagen, außer bei der Vernissage, exemplarische Restaurierungsarbeiten durch Möbelrestauratorin Kristin Klemm und das Brennen von Emaille-Arbeiten von Doris Haubrichs vorgeführt.

Klemm ist eine Turmkünstlerin der ersten Stunde, der es immer wieder und „immer mehr Spaß“ mache, ein Teil der mittlerweile stark angewachsenen Künstlerfamilie zu sein. Noch länger ist der jetzige Kunstraum Norbert Dettweiler vertraut, denn er war lange vor den Kreativen da. Beckerturm und Sudhaus waren einmal dessen Arbeitsplatz. Seit die Künstler im Turm ausstellen, ist er der gute Geist der Kunsttage. „Ich bin helfende Hand und vor allem Fan der ersten Sekunde“, sagt der St. Ingberter. Von Anfang bis Schluss der viertägigen Veranstaltung sei er dabei und kümmert sich nicht nur darum, dass technisch alles läuft. An zwei Tagen nimmt er Interessierte bei Führungen mit in „seinen“ Turm und zeigt ihnen die Spuren der ehemaligen Brauereiarbeit. Astrid Woll-Herrmann gab damals vor elf Jahren die Initialzündung für das Projekt. „Ich finde es großartig, was aus der Idee geworden ist“, sagt die Malerin, „das großartige Engagement von ganz unterschiedlichen Leuten verhilft der Veranstaltung zu ihrer Besonderheit.“

Alle Mitwirkenden hätten Spaß daran, sich einzubringen. „Mittlerweile haben die Kunsttage eine gewisse Dynamik und viele, die dachten, sie machen nur einmal mit, sind nun in Gruppen drin und sind immer wieder mit dabei“, freut sich Woll-Herrmann über den Zuspruch in den eigenen (Künstler-)Reihen, „die Künstler haben so auch eine schöne Plattform für ihre Werke und das in Eigenregie, ohne Galeristen.“ Schmuckdesignerin Antje Stolz kann kaum glauben, dass es schon die zwölfte Ausgabe der Turmkunst ist und die achte, bei der sie selbst mitmacht. Jedes Jahr habe sie den Anspruch, mit ihrem Schmuck andere Wege zu beschreiten, was zu immer neuen Materialkombinationen führe. „Kunst im Beckerturm bedeutet für mich vor allem, mit den anderen Kunstschaffenden und an Kunst Interessierten im Austausch zu sein“, beschreibt sie den Reiz der Ausstellung. Sie sei geblieben, weil aus ihrer Sicht Kunst(-konzept) und Künstler eine Einheit bilden. So sehr, dass Freundschaften entstanden seien.

Specksteinkünstlerin Annette Schütze hebt die Vielfalt des Gezeigten hervor. Es sei im Vorfeld viel Arbeit, aber „ich bin stolz, was wir alle immer wieder für tolle Sachen hinstellen“. Seit zehn Jahren ist auch Karl-Heinz Schindler Turmkünstler aus Überzeugung: „Die einzigartige Industriekathedrale inspiriert. Das hat sonst keiner. In unserer Truppe, alles Leute mit Herzblut, stimmt einfach die Chemie.“ Sein Fotografenkollege Richard Schorn ist 2018 zum fünften Mal dabei. Ihm gefällt vor allem, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. „Wir kommen ja aus der Wettbewerbsfotografie. Da kriegen wir nie ein Feedback. Das ist hier anders. Und wenn die Leute begeistert sind, weiß man auch, wofür man sich die Arbeit gemacht hat.“ Diesmal waren die beiden Foto-Künstler für die Ausstellungsfotos entlang der Barockstraße unterwegs. Karin Klein ist Keramikerin und kam in der Vergangenheit als Besucherin zur Turmkunst. Ihr habe das Ambiente so gut gefallen, dass sie nun als Gastkünstlerin ausstellt.

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