Kopfschütteln über Schmitt

Gersheim · Die zu erwartenden Reaktionen hat der Vorsitzende der saarpfälzischen Grünen, Adam Schmitt, mit seiner Kritik am angedachten Bau eines weiteren Rasen-Fußballplatzes in der Gemeinde Gersheim ausgelöst. Günter Becker, CDU-Landtagsabgeordneter und Mitglied der Sportplanungskommission, und Bürgermeister Alexander Rubeck (CDU) wehren sich.

Schmitt hatte in einer Pressemitteilung unter anderem darauf hingewiesen, dass in der Gemeinde Gersheim trotz eines Spitzenplatzes bei der kommunalen Verschuldung nach Umsetzung der Pläne für eine sechste Anlage (beim SV Gersheim) ein Rasenplatz auf 1100 Einwohner käme (wir berichteten). Haupt-Adressaten der Kritik Schmitts sind die Sportplanungskommission und die Kommunalaufsicht beim Innenministerium, die dieser Entwicklung tatenlos zusähen. Auf Schmitts Vorwurf, die Sportplanungskommission, die aus Gewinnen von Saartoto unter anderem Zuschüsse zum Sportanlagenbau vergibt, verteile ihr Geld "nach Gutsherrenart" , reagierte der saarpfälzische CDU-Landtagsabgeordnete Günter Becker als Mitglied der Kommission prompt. "Im Blick auf die vielfältige Zusammensetzung des Gremiums mit den Spitzen aller Sportverbände, Experten und Politikern befremdet mich diese Äußerung sehr", so Becker gestern gegenüber unserer Zeitung. "Zumal wir um unser Finanzierungsmodell über das so genannte Sport-Achtel aus den Erlösen von Saartoto von anderen Bundesländern beneidet werden." Grundsätzlich zählten für ihn zur sinnvollen und damit förderungswürdigen Freizeitgestaltung nicht nur die von den Grünen bevorzugten Radwege und Jugendzentren sondern auch Sportstätten aller Art, so Becker.

Auch Jugendförderung

Auch Gersheims Bürgermeister Alexander Rubeck zeigt sich gestern "verwundert". Er verwies gegenüber unserer Zeitung auf die Struktur seiner Gemeinde mit elf Dörfern. "Trotz des demografischen Wandels müssen wir uns weiter bemühen, unsere Dörfer attraktiv zu halten. Wir, und das war bisher fast einmütig auch die Haltung des Gemeinderates, sehen Investitionen in Sportvereine auch als sinnvolle Jugendförderung."

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