Klebergelände Kommt Freisperranlage am Kreisel Mitte?

St. Ingbert · Eine Signalanlage könnte Rückstaus bei der Zufahrt zum Kléber-Nordgelände in St. Ingbert verhindern.

 Mit weiteren Ansiedlungen auf dem Klebergelände wird sich aus Sicht der Grünen auch am Kreisel Mitte, hier ein Archivbild, die Verkehrsbelastung erhöhen.

Mit weiteren Ansiedlungen auf dem Klebergelände wird sich aus Sicht der Grünen auch am Kreisel Mitte, hier ein Archivbild, die Verkehrsbelastung erhöhen.

Foto: Manfred Schetting

Nach Auffassung von Jürgen Berthold, dem Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen sind beim Bebauungsplan für das Kléber-Nord-Areal noch mehrere Fragen zu klären. Unter anderem, ob eine Lärmschutzwand von der Einmündung der Otto-Kaiser-Straße an der ansteigenden Parallelstraße zum Kreisel vorgesehen ist. In diesem Straßenabschnitt sei mit einer erhöhten Lärmbelästigung für die Anwohner zu rechnen. „Durch dieses Nadelöhr fahren die meisten Lkw aus dem Klébergelände und aus allen anderen Gewerbegebieten entlang der Parallelstraße“, so Berthold.

Der Grüne fragt weiter: Reicht die Leistungsfähigkeit des Verkehrskreisel Autobahn-Auf- und Abfahrt St. Ingbert-Mitte aus, um die hohe zusätzliche Lkw-Belastung aus dem Kléber-Nord-Areal zu bewältigen? Der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) halte in seiner Stellungnahme zum neuen Bebauungsplan die Leistungsfähigkeit des Kreisels nach der Ansiedelung im Kléber-Nordgelände für nicht gegeben und sehe ein nicht kontrollierbares Problem von Rückstaus bei den Autobahn-Auf- und -Abfahrten. Nach einem Abstimmungstermin mit Vertretern des LfS, der Stadt St. Ingbert, des beauftragten Planungsbüros und des Verkehrsgutachters habe der Landesbetrieb per E-Mail vom 4. Mai eine ergänzende Stellungnahme abgegeben.

Demnach wurde bei dem Abstimmungstermin eine zweistufige Umsetzung festgelegt. Der jetzige zweispurige Kreisel werde zeitnah zu einem einspurigen ummarkiert. Danach und nach Inbetriebnahme des Kléber-Nordgeländes soll beobachtet werden, ob es zu Rückstaus, insbesondere von Fahrtrichtung Homburg kommend, vor der Autobahnabfahrt St. Ingbert-Mitte komme. Das wäre auf der Autobahn ein zu hohes Sicherheitsrisiko. Dann müsste eine Freisperranlage errichtet werden. Erreiche der Rückstau auf der Autobahn eine gewisse Grenze, dann würden alle anderen Zufahrten zum Kreisel mittels Signalanlage gesperrt, um den Verkehrsfluss von der Autobahn zu gewährleisten. Die Kosten für solch eine Freisperranlage werden auf 250 000 Euro geschätzt.

Aus Sicht der grünen Stadtratsfraktion ist diese zweistufige Vorgehensweise keine qualifizierte Verkehrsplanung für die Anschlussstelle St. Ingbert-Mitte und für den Verkehrskreisel Mitte sowie die einmündenden Straßen. Deshalb fordert Jürgen Berthold im Zusammenhang mit der Zunahme des Lkw-Verkehrs durch die Neu-Erschließung des Kléber-Nord-Areals die Beauftragung einer Verkehrssimulation per Computer für den gesamten Verkehrsknotenpunkt an der Anschlussstelle St. Ingbert-Mitte und um alle Zu- und Abfahrten vom Verkehrskreisel und insbesondere des Verkehrs aus und in die Parallelstraße. Anhand der Simulationsergebnisse könnten dann anschließend qualifizierte Lösungen gesucht werden.

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