Ortsrat Rohrbach Kita-Provisorium muss nachjustiert werden

Rohrbach · Wegen Bauarbeiten wird die Kita Detzelstraße übergangsweise ins alte Rathaus umziehen. Doch das Ausweichquartier zeigt Mängel.

 Das alte Rathaus in Rohrbach wird im kommenden Jahr als Ausweichquartier für die  städtische Kindertagesstätte in der Detzelstraße genutzt.

Das alte Rathaus in Rohrbach wird im kommenden Jahr als Ausweichquartier für die  städtische Kindertagesstätte in der Detzelstraße genutzt.

Foto: Cornelia Jung

Die Erzieherinnen der städtischen Kita in der Detzelstraße in Rohrbach sind froh, dass ihre Einrichtung neu gebaut wird. Um für die Zeit der Bauarbeiten ein Ausweichquartier zu haben, wurde das in Sichtweite liegende ehamalige Rathaus, das zuletzt die Verwaltung der Stadtwerke beherbergte, für den Bezug durch Kinder bis zum Vorschulalter ertüchtigt. Bisher wurde der Januar als Umzugsmonat gehandelt. Nach einem Ortstermin könnte sich dieser Termin aber noch verschieben.

Denn Eltern und Betreuer monierten in einem Schreiben an die Stadt, dass sie die geplante Höhe des Zauns, der den Kindergartenbereich gegen den öffentlichen abgrenzt, für zu gering halten. Zwar würde die Unfallkasse des Saarlandes diese niedrige Begrenzung von einem Meter akzeptieren, ihre Empfehlung liege aber bei 1,40 Meter. Wie die Eltern sagten, ginge es ihnen mit der Bitte um einen höheren Zaun weniger darum, dass die Kinder nach außen gelangen, sondern sie wollten eher potentielle Randalierer abhalten. Woanders im Saarland würden sogar zwei Meter hohe Zäune verbaut.

Erst bei der Begehung der Übergangslösung in der Bahnhofstraße erfuhren die Eltern, dass ihre Eingabe Erfolg hatte, sich aber dadurch der Umzug verschieben könnte, denn die bauausführende Firma müsse nun nachjustieren, neu bestellen und planen. Wie die Kita-Leiterin Jeannette Bauer sagte, könne man sich einen Kompromiss vorstellen und wie geplant umziehen, wenn die Zeitschiene klar und dieser Zustand nur kurzfristig sei. Ratlos, fast entsetzt, begutachteten allerdings Mitarbeiter und Eltern der Kita die Containerlösung bei den Sanitäranlagen. Dort gibt es nur kaltes Wasser, keine Wickelmöglichkeit und die Kinder müssten durch einen nicht geheizten Gang, der einen Freiraum zwischen Dach und Wand aufweist. So hätten Witterungseinflüsse leichtes Spiel. Manchmal sei es nötig, Kinder nach dem Stuhlgang zu waschen oder abzubrausen, wie eine Erzieherin sagte. Dies sei im Container nicht möglich.

„Seit Monaten sind wir dran, aber die Mängelliste wird immer weitergegeben. Das sind Dinge, die schon längst hätten geklärt sein können“, sagten die Vertreter des Elternausschusses, die den Eindruck hätten, dass es vorher keine Absprache in der zuständigen Abteilung der Verwaltung gegeben habe. Eine Mutter brachte eine für solche Zwecke ebenso geeignete wie bezahlbare Containerlösung ins Spiel, die neben drei Toiletten all das hat, woran es im jetzt installierten Provisorium mangelt. Da Brief und Mängelliste am Ortsrat vorbei an die Stadt gegangen seien, hatte das Gremium den Vor-Ort-Termin anberaumt, um sich selbst ein Bild vom Ist-Zustand zu machen.

Anwesend waren auch Mitarbeiter der Fachabteilungen und die Architektin. Gleich im Eingangsbereich wurde auf die Wandkunst verwiesen, ein Werk des auch international bekannten St. Ingberter Künstlers Oskar Holweck. Hier mussten die Garderoben so gebaut werden, dass die Wandinstallation abgeschirmt war – nicht nur um sie zu schützen, sondern vor allem, um Verletzungen bei den Kindern auszuschließen. Das Team der Kita freut sich schon jetzt auf den Umzug, den es kaum erwarten kann, denn die Platzsituation in der Detzelstraße ist „desaströs“, wie Ortsvorsteher Roland Weber sagte.

Im Gebäude der ehemaligen Stadtwerke gebe es ein ausreichendes Platzangebot. Im Ortsrat erging der Beschluss, dass es weitere Gespräche mit den Planern, vor allem hinsichtlich der sanitären Einrichtungen, geben müsse. Denn wie Kita-Leitung und Eltern im Gespräch mit unserer Zeitung betonten, werde die Übergangslösung nun für längere Zeit Heimat der Kita sein, als zu Anfang gedacht. Bekommt die Einrichtung doch nicht nur einen weiteren Anbau, sondern wird komplett neu gebaut, was eine längere Auslagerung zur Folge hat. Mit diesem Ziel vor Augen sei man auch gerne für Kompromisse bereit. So könne sich das Kita-Team vorstellen, zum Spielen im Freibereich auch die paar Meter in die alte Kita zu laufen. „Danke Frau Bauer, dass Sie das alles mittragen“, sagte Herdis Behmann (SPD), „ich hoffe aber auch, dass sich das Warten dann gelohnt hat.“

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