Am Samstagnachmittag fand mit "Talente in Concert" eine Veranstaltung statt, auf die einige der jungen Talente zwischen acht und 19 Jahren bereits einige Zeit hingearbeitet haben. Dabei ist es nicht so, dass es für die Nachwuchsmusiker die einzige Gelegenheit wäre, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, denn sie nehmen an Wettbewerben teil, spielen in Schulorchestern, in Kammermusikgruppen oder gestalten Gottesdienste, aber der Auftritt in der Christuskirche ist schon etwas ganz Besonderes. Die gute Seele des Konzerts ist Barbara Barthruff, die einige der Solisten unterrichtet und ihnen mit "Talente in Concert" die Gelegenheit verschafft, dem Publikum neu einstudierte Stücke zu Gehör zu bringen. So war es auch am Samstag, als 14 Jugendliche ihr Können an Klavier, Violine, Cello oder Flöte, als Solist im Duett oder als Trio hörbar machten. Einige waren schon "alte Hasen" beim Talente-Konzert, so wie Noemi Bauer (15), die aber diesmal nicht nur am Klavier, sondern ebenso an der Orgel mit der Toccata der Gothic-Suite von Boellmann zu erleben war. "Sie hat die Orgel regelrecht zum Klingen gebracht", fasste Barthruff das musikalische Erlebnis zusammen, das auch die Zuhörer überraschte und verzauberte, "sie hat der Orgel Töne entlockt, die man sonst von einem solchen Instrument nicht gewohnt ist". Noemi ist übrigens eine erste Preisträgerin an diesem Instrument bei "Jugend musiziert".

Premiere hatte Lucie Dima mit ihrer Violine, die Variationen über "Alle Vögel sind schon da" spielte. Die Achtjährige konzentrierte sich ganz auf ihr Spiel und meisterte ihre Sache souverän. Auch Nicolas Edelmann (11) lieferte mit dem Notturno von Edvard Grieg eine "reife Leistung" ab, wie Barbara Barthruff ihm bescheinigte.

Es geht eben in einem solchen Konzert auch um die auf den Punkt abrufbare Leistung. Erstmals war kein Orchester dabei. Dies tat aber dem Hörgenuss keinen Abbruch, im Gegenteil. So lag das Augenmerk ganz auf den Solisten. Im zweiten Teil, als die etwas älteren Musikerinnen auftraten, übernahmen Barbara Barthruff am Piano und die Mannheimer Cellistin Annette Theuring die Begleitung. Gerade das Cello gab dem 1.Satz des Konzerts g-moll von Max Bruch, die richtige Atmosphäre. Das anspruchsvolle Stück spielte Lea Pauli (19) mit ihrer Violine einfach "wunderbar", wie einige aus Zuhörer aus dem Publikum meinten. Für die Flötistinnen Evelyn Haag (17) und Gianna Götzmann (18) war das Konzert die Generalprobe fürs Abitur.

Doch den Höhepunkt und krönenden Abschluss stellte wohl der 1.Satz des Trios op.45 von Louise Farrenc dar, das von Johanna Kilburg (18) mit ihrer Flöte gespielt wurde. Das "perfekte Spiel des tollen Stücks", so Barthruff, wurde mit Standing Ovations belohnt. Gustav Hofmann, Karoline Metzger und Katharina Hofmann(von links) präsentierten bei "Talente in concert" mit "Invierno porteño" ein Stück von Astor Piazzolla. Foto: Cornelia Jung