„Junge“ Kammermusik in der Christuskirche

St Ingbert · In der vergangenen Woche fanden in der Christuskirche Kammermusik-Kurse mit mehreren Dozenten statt. Unter der Leitung von Barbara Barthruff präsentierten die jungen Instrumentalisten von sechs bis 20 Jahren in einem Konzert am Freitag Klassik, Musical- und Popmelodien.

 Die jungen Orchestermusiker bewiesen bei einem Konzert in der St. Ingberter Christuskirche ihr vielfältiges Talent auch als Solisten. Die Gesamtleitung hatte Barbara Barthruff (rechts). Foto: Cornelia Jung

Die jungen Orchestermusiker bewiesen bei einem Konzert in der St. Ingberter Christuskirche ihr vielfältiges Talent auch als Solisten. Die Gesamtleitung hatte Barbara Barthruff (rechts). Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. In der Christuskirche wurde am Freitagabend ein in jeder Hinsicht besonderes Konzert eines Kammermusikkurses geboten. Zum einen waren es fast ausschließlich Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 20 Jahren, die Musik von Klassik bis Pop darboten, und dies, wenn man so will, bereits in ihrer Ferienzeit. Zum zweiten "opferten" sie dafür eine Woche lang immer nach der Schule ihre Freizeit, wenn das Wort auch nicht recht passt, weil alle gern und mit Leidenschaft Musik machen. Bereits zum 14. Mal präsentierte der musikalische Nachwuchs unter der Gesamtleitung von Barbara Barthruff sein Können. Trotz der Hitze merkten die Zuhörer gar nicht so recht, wie schnell die Zeit verging. Die unterschiedlichsten Instrumente von Querflöte , über Klarinette, Violine, Cello, Klavier und Trommel kamen zum Einsatz, komplettierten ein Trio, ein Quartett oder auch ein Ensemble oder Orchester. Stücke von bekannten Komponisten wie Beethoven, Debussy, Saint-Saens, Dvorak, Grieg, Haydn, Tschaikowski oder Bizet waren zu hören, genauso wie Musical-Melodien von Webber oder auch eher unbekannte Kompositionen der laut Barbara Barthruff "zwei einzigen Frauen im Bunde, Louise Farrenc und Mel Bonis". Eine solch bunte musikalische Vielfalt, zum Teil von den Solisten selbst ausgesucht, ließ die Zuhörer einen angenehmen kurzweiligen Abend verbringen. Ein Déjà-vu-Erlebnis jagte dabei das nächste. Denn kaum hatte man einen jungen Instrumentalisten am Violoncello gehört, war er dann am Klavier zu sehen, unabhängig vom Einsatz an der Trommel, denn im Trommelkurs waren fast alle Teilnehmer der "Kammermusiktage". Dabei war der junge Mann keine Ausnahme. Viele junge Künstler sind Multitalente, was ihnen ihre Leiterin Barbara Barthruff selbst immer wieder vormacht. Am Freitag begleitete sie am Klavier , blätterte ihren musizierenden Kollegen die Noten um, spielte Querflöte , übernahm die Moderation und den Taktstock. Zum Schluss gingen alle noch unter die Sänger und es wunderte bei den vielfältigen Begabungen nicht, dass auch die Lieder gekonnt interpretiert wurden. "As long as I have music" war an diesem Tag so etwas wie das Abschlusswort von Barbara Barthruff an ihre Musiker und ein bisschen wohl auch ans Publikum: "Ich hoffe, dass ich euch das mit auf den Weg gebe -solange wir die Musik haben, geht's uns gut."

Und die Leiterin bedankte sich nicht nur bei ihrem Dozenten-Team, das sich aus Undine Hofmann (Ensembles), Kristin Merscher (kleiner Meisterkurs), Karina Bauer (Trommelkurs), Annette Theuring (Violoncello) und Dagmar Fretter (Kinderbetreuung) zusammensetzte, sondern auch bei den verständnisvollen Lehrern der Kursteilnehmer. Sie waren es, die durch unproblematische Freistellungen ihrer Schüler in der siebten und achten Stunde das tägliche Proben zwischen 14 und 20 Uhr erst ermöglichten. Auch dies ist von Lehrer-Seite eine Wertschätzung der Musik und der Leistungen der Nachwuchsmusiker.

Alle der 38 Teilnehmer spielen auf einem hohen Niveau und doch gibt es Unterschiede. Hier war das Fingerspitzengefühl der Dozenten und von Barbara Barthruff gefragt, die die meisten kannte und entsprechend ihres Leistungsvermögens in Gruppen einteilte. Die Besten aus dem 14. Kammermusikkurs wird man demnächst wieder in "Talente in concert" hören.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort