Jede Stunde neue Fortschritte

Herr Gäble, wie kam Ihr Engagement im Saarland zustande?Gäble: Herr Gönitzer hat mich vor über eineinhalb Jahren gefragt. Workshops mache ich regelmäßig, von daher war das kein Problem.Wussten Sie etwas vom Saarland und von der Neigung, hier viel bayrische Blasmusik zu spielen?Gäble: Von den hiesigen Kapellen hatte ich keine Ahnung

 Der Komponist und Klarinettist Kurt Gäble probte mit Musikern des MV Hochscheid-Reichenbrunn. Foto: Jörg Martin

Der Komponist und Klarinettist Kurt Gäble probte mit Musikern des MV Hochscheid-Reichenbrunn. Foto: Jörg Martin

Herr Gäble, wie kam Ihr Engagement im Saarland zustande?

Gäble: Herr Gönitzer hat mich vor über eineinhalb Jahren gefragt. Workshops mache ich regelmäßig, von daher war das kein Problem.

Wussten Sie etwas vom Saarland und von der Neigung, hier viel bayrische Blasmusik zu spielen?

Gäble: Von den hiesigen Kapellen hatte ich keine Ahnung. Ich bin bloß mal durchgefahren, als in Luxemburg ein Musical von mir aufgeführt wurde.

Informiert man sich vorher, was das für ein Verein ist?

Gäble: Natürlich spricht man sich ab und fragt, in welcher Klasse man hier ein Programm gestalten kann.

Gibt es Unterschiede zu anderen Orchestern hinsichtlich der Mentalität der Musiker?

Gäble: Nein, die Musik spielen sie - genau wie bei uns - mit großer Freude.

Sind Dinge an diesem Wochenende geschehen, von denen Sie nicht gedacht hätten, dass sie vorkommen werden?

Gäble: So ein Workshop oder so ein Konzert ist immer ein großes Abenteuer. Am ersten Tag ist es ein Annähern und am zweiten Tag geht es dann enorm nach oben. Man kann dann von Stunde zu Stunde Fortschritte erkennen.

Gab es beim Orchester die "typische Entwicklung" eines solchen Workshop-Wochenendes?

Gäble: Das Problem ist meistens die Emotionalität, der Ausdruck. An dem muss man am meisten arbeiten. Es war wirklich eine Freude, in dieser Richtung mit den Musikern zu arbeiten. Sie haben selber gespürt, dass man plötzlich etwas ganz anderes daraus entwickelt.

Wie ging es denn zwischenmenschlich? Wie haben Sie die Oberwürzbacher erlebt?

Gäble: Es war nur Freude und Entgegentreten voller Sympathie. War also nur Herzlichkeit, Fröhlichkeit und Gastfreundschaft.

Gab es Vorurteile? Dachten Sie später, dass Sie sich dies ganz anders vorgestellt hatten?

Gäble: Ich bin ein abenteuerlustiger Mensch, stelle mich immer voll auf die Situation ein und schaue, "Was kann ich daraus machen?" Wenn ich spüre, hier sind Grenzen, werde ich niemand beleidigen, niemand brüskieren, dann gehe ich schnell wieder einen anderen Weg. Und wenn einen eine Richtung nicht weiterbringt, suche ich einen anderen Weg.

Sind Sie jetzt neugierig auf das Saarland geworden?

Gäble: Ja, sicher. Ich habe mir schon sagen lassen, es gibt wunderbare Fahrradwege. Wir machen jedes Jahr große Fahrradtouren - da würde ich gerne mal das Saarland mit dem Fahrrad bereisen.

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