In St. Ingbert steigt die Zahl der Grundschüler

St Ingbert · Entgegen dem generellen Geburtentrend wird die Gesamtzahl der Grundschüler in St. Ingbert im kommenden Schuljahr nochmals steigen. Der Ausreißer nach oben ist einem relativ starken Jahrgang geschuldet. Von den über 1400 Mädchen und Jungen, die noch 2005 die Grundschulen besuchten, ist die Mittelstadt derzeit trotzdem ganz weit weg.

. Der heutige Montag ist ein historischer Tag. Und das nicht nur für die Abc-Schützen, die in St. Ingbert mehr oder weniger aufgeregt in ihre Schulzeit starten. Nein, sogar für die ganze Mittelstadt. "Denn erstmals seit langem zeigt die Zahl der Grundschüler in St. Ingbert wieder eine steigende Tendenz", freut sich Kulturamtsleiterin Andrea Kihm, die bis vor kurzem in Rathaus für die Grundschulen zuständig war. Nach Kihms Angaben übersteigt die Gesamtzahl der Erst- bis Viertklässler die 1000er Grenze, um die sie in den Vorjahren dümpelte, mit 1045 Mädchen und Jungen nochmals deutlich. Der erfreuliche Effekt in der Statistik ist einem doppelten Umstand zu verdanken: "Der neue Jahrgang der Erstklässler ist relativ stark und gleichzeitig hat ein besonders geburtenschwacher Jahrgang die Grundschulen verlassen."

Eingeschult werden heute insgesamt 291 Abc-Schützen. Sie verteilen sich laut Kihm wie folgt auf die vier Grundschulen in St. Ingbert : Die meisten Schulneulinge gibt es an der Pestalozzischule. 50 der Mädchen und Jungen werden in Rohrbach unterrichtet, 28 in der Dependance Am Eisenberg in Hassel. Die Rischbachschule verzeichnet 77 Abc-Schützen. Von ihnen startet eine Klasse mit 25 an der Dependance Wiesentalschule ins Schulleben. 71 Kinder haben ihren ersten Schultag in der Südschule, weitere 65 füllen die ersten Klassen in der Albert-Weisgerber-Schule.

Somit wird an allen Grundschulen der Mittelstadt, bei denen im Übrigen die Einteilung der Schulbezirke unverändert geblieben ist, jeweils in drei Parallelklassen unterrichtet. An der Pestalozzi- wie an der Rischbachschule hätte es nach Angaben der Stadtverwaltung allerdings beinahe sogar für vier erste Klassen gereicht. Kihm: "In beiden Schulen wurde diesmal der Teiler knapp verfehlt, der für eine vierte neue Grundschulklasse gereicht hätte."

Der Einschulungsfeier an der Südschule um 10 Uhr geht am heutigen Montag ein ökumenische Segensfeier voraus, die um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Franziskus stattfinden wird. Die Schulneulinge der Rischbachschule werden heute mit ihren Eltern und Großeltern um 10 Uhr in der Schule erwartet. Ebenfalls um 10 Uhr ist Auftakt zum ersten Schultag an der Wiesentalschule. Treffen für die Abc-Schützen der Pestalozzischule und deren Begleitung ist um 10 Uhr in der Christuskirche in Rohrbach. Die Schulneulinge in Hassel werden ab 10 Uhr in der Alten Turnhalle begrüßt. Schulstart für die Erstklässler der Albert-Weisgerber-Schule ist dort ebenfalls um 10 Uhr. In der zweiten Schulwoche ist dann auch für die neuen Albert-Weisgerber-Schüler ein Gottesdienst geplant.

Bei aller Freude über den kurzzeitigen Anstieg der Grundschülerzahl bleibt Andrea Kihm doch auf dem Boden. Der erfreuliche Ausreißer nach oben sei doch eher ein Strohfeuer. "Der Blick auf die Jahrgangsprognosen in St. Ingbert verrät leider: Die Schülerzahl wird schon im kommenden Schuljahr wieder sinken."Jetzt sind sie wieder unterwegs - die großen Schulranzen mit den kleinen Menschen, die die Taschen schultern. Für Ordnungsamt und Polizei sind die ersten Wochen der Abc-Schützen eine Herausforderung. Die Kinder sollen sicher in die Schule kommen. Der Straßenverkehr ist dabei ein Feind. Und vor den sechs St. Ingberter Grundschulen ist es nach den Worten von Josef Matuschek besonders die "heiße halbe Stunde", also die Zeit zwischen 7.30 und 8 Uhr, die für Gefahr sorgt, weil dann die Eltern ihre Kinder gerne so nah wie möglich an den Ort der ersten Bildungsweihen heranbringen wollen.

Der Leiter der Rathaus-Abteilung Bürgerservice und Ordnung hat allerdings auch Verständnis für die Situation der Eltern. Die Einschulung sei für alle Beteiligten eine Herausforderung, binnen weniger Wochen pendele sich vieles ein, es entstünden Fahrgemeinschaften, der ein oder andere parke nicht mehr direkt vor dem Eingangstor und auch der Fußweg werde entdeckt. Dennoch: Das St. Ingberter Ordnungsamt, kündigt Matuschek an, werde in den nächsten Tagen stärkere Präsenz zeigen. Matuschek: "Wir werden aber nicht die Keule auspacken, sondern die Eltern erst einmal auf die Schwierigkeiten hinweisen, wenn sie den Verkehrsraum unzumutbar zuparken." Das sei in St. Ingbert und Rohrbach besonders vor der Südschule, der Albert-Weisgerber-Schule und der Pestalozzischule nötig. Auch die Polizeiinspektion St. Ingbert hat angekündigt, auf den "sicheren Schulweg" in den kommenden Wochen besonders zu achten.

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