Im Neunkircher Weg müssen Radler mit allem rechnen

St Ingbert · Ortsratsmitglied Siegfried Stolz-Wagner hat den Neunkircher Weg auf seine Radfahr-Tauglichkeit getestet – mit einem verheerenden Ergebnis. Offiziell darf man dort in beide Richtungen mit dem Rad fahren.

Der Ortsrat St. Ingbert-Mitte hat sich auf seiner jüngsten Sitzung mit der Radfahrer-Problematik im Neunkircher Weg beschäftigt. Offiziell dürfen Radfahrer in beiden Richtungen durch die Straße fahren. Deshalb beschloss der Rat, das durch ein entsprechendes Symbol auf der Fahrbahn zu kennzeichnen. "Das Einzige, was allerdings markiert wurde, sind die Parkbuchten", regte sich Siegfried Stolz-Wagner (Parteilos) auf und legte nach: "Ich fühle mich als Ortsrat missachtet." Stolz-Wagner ist als bekennender Radfahrer bekannt und hat die Radfahr-Tauglichkeit des Neunkircher Weges getestet - mit verheerendem Ergebnis: "In derselben Richtung zu fahren, ist bereits gefährlich. Aber die Gegenrichtung zu benutzen, ist fast schon selbstmörderisch." In diesem Fall sei außerdem mit Hupkonzerten und beleidigenden Gesten zu rechnen. Aber das findet das Ortsrat-Mitglied nur halb so schlimm. "Unsere Beschlüsse werden nicht umgesetzt, das stört mich."

Ganz so einfach ist es aber wohl nicht. Axel Theis vom Fachbereich Verkehr und ÖPNV erklärte auf Nachfrage, dass das Radfahrer-Symbol überhaupt nicht auf der Straße angebracht werden darf. "Es ist nur dort zulässig, wo es einen Radweg oder einen Schutzstreifen für Radfahrer gibt", begründet Theis. So ein Radweg existiert etwa in der Pfarrgasse, ein Schutzstreifen wurde zuletzt in der Saarbrücker Straße aufgetragen. Zudem würden Beschlüsse unwirksam, wenn sie gegen Verordnungen verstießen, sagte Theis weiter.

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