Im Ernstfall richtig reagieren

Homburg/St Ingbert · Sie sind fit in erster Hilfe, können Verbände anlegen, mit dem Defibrillator umgehen und noch vieles mehr. Ab der achten Klasse können sich Schüler am Schulsanitätsdienst beteiligen. Jetzt gab es eine Fortbildung am Saarpfalz-Gymnasium.

 Auch Anja Stutz, Schulsanitäterin am Saarpfalz-Gymnasium, erweiterte am Samstag ihre Kenntnisse. Dazu gehörte neben klassischen Einsatzszenarien im Bereich der ersten Hilfe auch die schnelle und richtige Reaktion auf einen Brand. Foto: Thorsten Wolf

Auch Anja Stutz, Schulsanitäterin am Saarpfalz-Gymnasium, erweiterte am Samstag ihre Kenntnisse. Dazu gehörte neben klassischen Einsatzszenarien im Bereich der ersten Hilfe auch die schnelle und richtige Reaktion auf einen Brand. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Am Samstag war das Homburger Saarpfalz-Gymnasium Schauplatz einer ganz besonderen Weiterbildung : Über 90 Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen des Malteser Hilfsdienstes, angereist aus der ganzen Diözese Speyer, erhielten die Gelegenheit, ihre Kenntnisse für den Einsatz als Ersthelfer aufzufrischen und auch zu erweitern (wir berichteten kurz).

Dazu hatten die Verantwortlichen eine ganze Reihe von praktischen und theoretischen Angeboten unterbreitet - viele davon in Kooperation mit anderen Hilfs- und Rettungsdiensten. Mitten auf dem Schulhof dabei mit Sicherheit eine der optisch spektakulärsten Stationen: Die Homburger Feuerwehr schulte im Umgang mit Löschdecke und Feuerlöscher. Der Reihe nach durften sich die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter einzeln oder im Zweiter-Team einem kleinen Brand stellen. Ein solcher Einsatz gehöre zwar nicht zum eigentlichen Anforderungsprofil, erklärte Felix Bohn, Jugendreferent der Malteser in Speyer, aber als Funktionsträger im Bereich der Schulsicherheit sei es nicht verkehrt, auch hier den jungen Leuten Wissen zu vermitteln.

Und was stand sonst noch auf dem Plan? Bohn: "Wir bieten ganz unterschiedliche Workshops an, in denen Situationen aus dem Alltag des Schulsanitätsdienstes dargestellt werden. Die Schüler sollen einfach ihr Wissen erweitern - um dann, wenn es ernst wird, besser zu sein." Im Detail mussten sich die Teilnehmer unter anderem mit Herz-Druck-Massage, allgemeinen Schulnotfällen und auch dem Absetzen eines Notrufs befassen. Grundsätzlich, so Bohn, umfasse das rechtlich abgedeckte Einsatzspektrum des Schulsanitätsdienstes das eines ausgebildeten Ersthelfers. "Durch unsere regelmäßigen Fortbildungen sind sie aber eher in der Materie drin. Untersagt ist eine Medikamenten-Gabe, ansonsten sind sie in der Lage, richtige Erste-Hilfe zu leisten, Verbände anzulegen und Patienten richtig zu lagern. Schulsanitäter können auch mit dem Defibrillator umgehen und regeln im Bedarfsfall die Übergabe an den Rettungsdienst."

Am Saarpfalz-Gymnasium gebe es derzeit 25 Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen, erklärte Michael Wagner, Lehrer an der Schule und Leiter der Schulsanitätsdienstes. Von Klassenstufen acht an könnten sich Schülerinnen und Schüler an dem Dienst beteiligen, nach einem klassischen Erste-Hilfe-Kurs gebe es dann entsprechende Fortbildung. Wagner: "Dort lernen die jungen Leute dann auch Sachen wie Blutdruck- und Blutzuckermessen, also Aspekte, die nicht Teil der eigentlichen Erst-Helfer-Ausbildung sind."

Und was bringt einen jungen Menschen dazu, Schulsanitäter zu werden? Auf die Frage antwortete am Samstag am Rande der Fortbildung Till Joseph, Schüler der zwölften Klasse am Saarpfalz-Gymnasium und seit Klassenstufe neun Mitglied des Schulsanitätsdienstes. "Ich musste früher selbst mal aufgrund einer Verletzung zum Schulsanitätsdienst. Und da habe ich mir gesagt: Das will ich auch machen." Bei seinem ersten Einsatz sei er schon ein bisschen nervös gewesen. "Der erste Patienten-Kontakt ist schon eine völlig neue Situation", sagte er.

Aus Sicht der Schule sei der hauseigene Sanitätsdienst eine enorme Hilfe. Schulleiter Jürgen Mathieu: "Das ist ein toller Luxus, den wir hier haben. Schulsanitäter sind oft besser in Erste-Hilfe ausgebildet. Und sie nehmen den Lehrern eine große Last von den Schultern."

Zum Thema:

Auf einen Blick Im Saarpfalz-Kreis unterhält der Malteser Hilfsdienst an insgesamt vier Schulen den Schulsanitätsdienst, neben dem Saarpfalz-Gymnasium auch am Gymnasium Johanneum sowie am Leibniz- und das Albert-Magnus-Gymnasium in St. Ingbert . In der Diözese Speyer leisten 300 Schulsanitäterinnen und Sanitäter der Malteser ihren Dienst. thw

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