Im Einsatz für die Vogelwelt

Blickweiler · Über den Grünspecht als Vogel des Jahres 2014 und den Uhu als Brutvogel im Bliestal berichtete Vereinsvorsitzender Klaus Walter. Auch sprach er über eine Vogelwanderung, bei der 61 Vogelarten ausgemacht wurden.

 Klaus Walter (zweiter von rechts) erklärt Willi Motsch, Bernhard Frangart und Gerhard Porte (von links) keine Skulptur, sondern die Arbeit eines Bibers in der Bliesaue. Foto: Hans Hurth

Klaus Walter (zweiter von rechts) erklärt Willi Motsch, Bernhard Frangart und Gerhard Porte (von links) keine Skulptur, sondern die Arbeit eines Bibers in der Bliesaue. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

. Im Gasthaus Waldschenke begrüßte Klaus Walter besonders das Ehrenmitglied des vor 42 Jahren gegründeten Vereins, Karl- Heinz Keller. "Es ging von Beginn an um den Erhalt der Vogelwelt an der Blies. Wie artenreich das Gebiet wirklich ist, wussten wir damals noch gar nicht", erinnert sich Keller. Die eigentliche Arbeit begann einige Jahre nach Vereinsgründung, denn über 50 Pachtverträge mit den Grundbesitzern für das 20 Hektar große Schutzgebiet mussten abgeschlossen werden, bei allen Verhandlungen war dabei die Überzeugungsarbeit des Ehrenvorsitzenden Ottmar Gaa gefordert.

Später kauften der Bund für Vogelschutz und die Naturlandstiftung Saar das Gelände. Gaa und seine Mitstreiter hielten es in Ordnung, pflanzten Beerenhecken, Schwarzerlen und Weiden, um den Vögeln Winternahrung und Nistraum zu verschaffen. Uferbefestigungen und Teiche wurden angelegt - alles ehrenamtlich. 1993 kamen dann die Bliesaue zwischen Blieskastel und Breitfurt unter Naturschutz, Ottmar Gaa wurde zum Betreuer des Gebietes ernannt, er gilt seitdem als engagierter Anwalt der Umwelt.

Den Grünspecht als Vogel des Jahres stellten in Fotos Schriftführer Joachim Bastian und Klaus Walter vor. "Der Grünspecht nimmt im Bestand zu. Auch im heimischen Garten ist er zu beobachten, wie er auf der Suche nach Nahrung (Ameisen, Würmer) Löcher in den Rasen klopft." Als einziger Vogel habe der Grünspecht einen Wellenflug, so Walter, der stolz das ehrenamtliche Wirken der Mitglieder hervorhob. Bei der Vogelwanderung in der Bliesaue wurden 61 Vogelarten ausgemacht, darunter seltene wie Nilgans, Tuch- und Tafelente sowie der Silberreiher.

"Die warmen Temperaturen in den vergangenen Jahren und die Obst- Transporte aus dem Süden brachten ungewöhnliche Insekten in unsere Breiten, etwa die Mörtelbiene oder den Balkanschrödder, eine Käfer-Art", informierte Walter. Die Zahl der Biber habe sich nach der ersten Ansiedlung in der Bliesaue (1999) im Land auf insgesamt über 600 gesteigert. "Derzeit ist der Bieber an der Blies mit Holz- und Baumfäll-Arbeiten beschäftigt. Dabei geht er auch an Eichenbäume, er will an die frischen Äste kommen", sagte Walter, der einen frisch gefällten Baumabschnitt als Anschauungsobjekt zur Versammlung mitbrachte. Ein Rückgang sei bei der Zählung der Steinkäuze (von 186 im Jahr 2012 auf 68 in 2013) sowie bei den Schleiereulen zu registrieren. Gründe seien die größere Nässe und der Rückgang der Mäuse als Nahrung.

Eine Eule auf dem Fensterbrett als Zaungast am Morgen bereitete Mitglied Helmut Stopp Freude. Seit exakt 40 Jahren ist Willi Motsch aus Lautzkirchen Jagdpächter in Blickweiler, auch im Bereich des Naturschutzgebietes, er berichtete zum Abschluss über seine Arbeit. "Der Bestand an Dachsen, einem relativ harmlosen Tier, hat ebenso zugenommen wie der Fuchsbestand, ein Problem ist die Überpopulation der Wildschweine", so Willi Motsch, der für die nächsten Jahre wieder mit dem Auftreten des Fuchsbandwurms rechnet.

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Auf einen BlickNeuwahlen standen beim Natur- und Vogelschutzverein Blickweiler nicht an. Für den verstorbenen Biberwart Franz Rebmann übernimmt Christoph Graus dessen Arbeit und von Vogelwart Bernhard Frangart (64) wird Michael Müller als Nachfolger eingearbeitet. hh

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