Im Doppelpack am Rednertisch

St. Ingbert. Er ist und bleibt in St. Ingbert das gesellschaftliche Ereignis Nummer eins zum Jahresauftakt: der Neujahrsempfang, zu dem die Stadt und der Verein Handel und Gewerbe gestern Abend in die Stadthalle gebeten hatten

St. Ingbert. Er ist und bleibt in St. Ingbert das gesellschaftliche Ereignis Nummer eins zum Jahresauftakt: der Neujahrsempfang, zu dem die Stadt und der Verein Handel und Gewerbe gestern Abend in die Stadthalle gebeten hatten. Der Saal war mit gut 600 Besuchern wieder rappelvoll - unter ihnen nahezu alle, die in der Mittelstadt in Politik, Wirtschaft sowie im Vereinsleben Rang und Namen haben. Eine spannende Frage stellte aber auch den Gästen mit Empfangsroutine: Was wird beim ersten Empfang in der Ära des neuen Oberbürgermeisters anders sein als bei seinen Vorgängern?

Bald war klar. Längst nicht alles, vieles blieb bewährt: Schornsteinfeger als Glücksbringer, die St. Ingberter Bergkapelle als musikalisches Geleit und eine Saaldekoration mit viel Geschmack. Die Idee, für die Besucher Namensetiketten zu drucken, sorgte allerdings für Verzug. Das Defilee an der Treppe im Hallenfoyer dauerte anderthalb Stunden. Der wirklich neue Veranstaltungswind wehte dann, als Hans Wagner und Nico Ganster die Bühne erreichten. Denn statt wie sonst getrennt traten der Oberbürgermeister und der Vorsitzende von Handel und Gewerbe gestern Abend erstmals gemeinsam an den Rednertisch.

Dort setzen der OB und Handel- und Gewerbe-Chef, beide sichtlich gut aufgelegt, zunächst noch kurz als Solisten einige Akzente. Auch wenn die Stadtratssitzung aufgrund der inzwischen neun Fraktion jetzt etwas länger dauerten, sei diese Vielfalt ein "bemerkenswerter demokratischer Zustand", meinte Hans Wagner. Mit den sieben Fraktionen in der Koalition der Vernunft würden schon bald positive Schlagzeilen folgen. St. Ingbert soll sich als Wirtschafts-, Kultur und Bildungsstandort fortentwickeln. Auch bei Themen wie Energieeinsparung und Elektromobilität werde die Stadt ein Beispiel geben. Nico Ganster thematisierte den Wunsch der Händler, dass sich die Stadtpolitik wieder Themen der Zukunft zuwende und der Stadtrat mehr substanzielle Zusammenarbeit zeige.

Zu 53 Fotos aus dem Stadtgeschehen spielten sich Wagner und Ganster anschließend die thematischen Bälle zu. Das war kurzweiliger als manch ein geschwollener Vortrag. Wer allerdings in der Bildershow alle Neuigkeiten und Nuancen aufschnappen wollte, musste genau aufpassen. Hans Wagner kündigte unter anderem an, dass das Jazzfestival in diesem Jahr wieder in der Stadthalle steigt, 2013 die ersten Strom-Ladesäulen kommen und neue Ansiedlungen in mehreren Gewerbegebieten St. Ingbert weniger krisenanfällig machten. Nico Ganster wiederum verwies auf eine neue Initiative für St. Ingberts Einkaufswelt. Das Internetportal "Schön einkaufen in St. Ingbert" starte bald. "Die Stadt wird Standards für energiesparendes Bauen vorgeben"

OB Hans Wagner

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