Heiligabend wird's besinnlich

St Ingbert · Von bekannten Bürgern der Region wollten wir wissen, wie sie Weihnachten feiern, was es zu essen gibt, ob ein Weihnachtsbaum das Heim verschönert, ob der Besuch einer Christmette dazugehört. Einig waren sich alle in einem: Weihnachten wird ganz traditionell gefeiert.

 Sigrid Caspar hat sich in ihrem St. Ingberter Atelier auch künstlerisch dem Thema Weihnachten gewidmet. Foto: Jörg Jacobi

Sigrid Caspar hat sich in ihrem St. Ingberter Atelier auch künstlerisch dem Thema Weihnachten gewidmet. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Stille Nacht, Heilige Nacht: Nach all den Veranstaltungen in der Adventszeit wird es an Weihnachten in vielen Familien ruhig und besinnlich. Die St. Ingberterin Sigrid Caspar hat sich auch in ihrem Atelier mit weihnachtlicher Kunst aufs Fest eingestellt. Und auch zuhause wird das Fest gebührend gefeiert. Caspar berichtet, dass ihr Mann und sie Heiligabend bei ihrer Schwester in Blieskastel verbringen werden. "Wir machen Fondue", so Caspar. Vor dem Essen macht die ganze Familie mit den Pferden und Hunden ihrer Schwester einen Weihnachtsspaziergang im Wald. Einen Weihnachtsbaum hat Sigrid Caspar zuhause nicht, da sie sich mit ihrem Mann und dem 89-jährigen Onkel am ersten Weihnachtstag auf den Weg an die Ostsee zur Zwillingsschwester des Onkels macht.

Der Vorsitzende von Handel und Gewerbe und Inhaber von Friseur Ganster, Nico Ganster, verbringt den Heiligen Abend mit seiner Familie zuhause. "Wir haben einen raumhohen Weihnachtsbaum, der jedes Jahr am 24. Dezember mit bunten Kugeln geschmückt wird", berichtet seine Frau Sabine Ganster. Wenn die beiden erwachsenen Kinder, die in ihren eigenen Wohnungen leben, am Abend des 24. kommen, macht die Familie zunächst draußen ein Schwedenfeuer und trinkt Glühwein. "Danach singen wir drinnen in guter Tradition Weihnachtslieder. Vorher gibt es keine Geschenke", so Sabine Ganster weiter. Das Festmahl besteht bei Gansters aus drei Gängen. Der Hauptgang ist Rehrücken. Entweder kocht Sabine Ganster oder Vater und Sohn schwingen den Kochlöffel. Am späteren Abend kommen auch die Partner der beiden Kinder dazu und Familie Ganster spielt meistens was.

Genau das macht auch Familie Wagner. Der Geschäftsführer der St. Ingberter Stadtwerke, Hubert Wagner, berichtet, dass das Spielen "einfach mit dazu gehört" - ebenso der Besuch der Christmette. Es gibt auch jedes Jahr einen großen Weihnachtsbaum, den die Familie zusammen schmückt. "Ich konzentriere mich auf die Beleuchtung", sagt Wagner. Mit dem Essen hat die Familie vor einigen Jahren, zumindest an Heiligabend , wieder zurückgefahren. Es gibt klassisch Kartoffelsalat und Wiener. "So hat man einfach mehr voneinander." Auch Jürgen Wendling, Teil des bekannten, aus St. Ingbert stammenden, Trompetenduos und Geschwisterpaares Charlotte und Jürgen Wendling, feiert Weihnachten mit seiner Familie ganz klassisch. "Um 18 Uhr ist bei uns die Bescherung, vorher schmückt meine 22-jährige Tochter den Weihnachtsbaum, danach feiern wir bei den Schwiegereltern und gehen in die Christmette", sagt Jürgen Wendling. Gegessen wird traditionell Fondue. Seine Schwester Charlotte ist mit ihrer Tochter verreist und kommt pünktlich am 24. Dezember zurück. Auch die beiden werden dann eine Christmette besuchen.

Die Christmette ist auch fester Bestandteil des Weihnachtsfestes der Blieskasteler Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener. Damit startet die Familie in die Heilige Nacht. "Weihnachten ohne Messe ist für mich undenkbar." An die Christmette schließt sich zuhause ein Essen mit den drei Kindern, deren Partnern, dem 92-jährigen Vater und den Schwiegereltern der jüngsten Tochter an. "Es gibt traditionell Wiener mit Kartoffelsalat ", berichtet Faber-Wegener. Wenn die Bäuche gefüllt sind, schreitet die Familie zur Bescherung. "Wenn das Christkind geklingelt hat, geht es ins Wohnzimmer zum Weihnachtsbaum. Dort liegen die Geschenke." Die Bescherung im Hause Faber-Wegener kann schon gut und gerne zwei Stunden dauern. Denn die Geschenke werden nach und nach verteilt. Jeder schaut dem anderen beim Auspacken zu.

Bevor der St. Ingberter Oberbürgermeister Hans Wagner im Kreise seiner Familie feiert, besucht er gemeinsam mit der Bergkapelle Seniorenheime. So gegen 18 Uhr geht es dann zuhause mit einem festlichen Essen los. Auch bei Familie Wagner gehört der Gang in die Kirche dazu. Vermissen wird der OB jedoch dieses Jahr seinen Sohn, der aufgrund eines Auslandspraktikums nicht da sein kann. Wenn Wagner jedoch seinen Weihnachtsbaum anschaut, ist es fast so, als sei der Sohn doch da. Vor einigen Jahren haben Vater und Sohn einen Christbaum aus Holz geschnitten, der jedes Jahr wieder zusammengesteckt, dekoriert und mit Geschenken versehen wird.

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