Dorffest in Hassel Hasseler trotzten den Regenschauern

Hassel · Die Gäste feierten mit Musik, Spielen und Kulinarischem. Diskussionen gab es hinter den Kulissen.

 Am Freitag drehte das Karussell noch im Regen seine Runden, am Samstag kamen die Kinder aber zahlreich auf die Kirmes.

Am Freitag drehte das Karussell noch im Regen seine Runden, am Samstag kamen die Kinder aber zahlreich auf die Kirmes.

Foto: Cornelia Jung

Zur Eröffnung des 37. Hasseler Dorffestes am Freitag hatte Ortsvorsteher Markus Hauck eine Eröffnungsrede vorbereitet. Lediglich die Hälfte trug er vor und auch die Begrüßung vieler Personen auf der Liste konnte er sich schenken. Schuld war das Mist-Wetter, wie es von den Gästen bezeichnet wurde, die trotzdem gekommen waren. Das Menschenhäuflein, das vor der Bühne Schutz vor dem Regen gesucht hatte, war überschaubar. „Wem soll ich denn hier was erzählen?“, so Hauck, „es ist ja keiner da.“ Trotzdem informierte er über Neuerungen. Die Kinder-Spielstraße wurde vom Sonntag auf den Samstag verlegt und bei den einzelnen Vereinen verteilt über die ganze Festmeile angesiedelt. Apropos Vereine - auf die ist Hauck besonders stolz, denn ohne sie gäbe es dieses Fest wohl nicht. Doch er übte auch Kritik. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Hasseler Vereine, die Ausrichter der Veranstaltung ist, sei es seine Aufgabe, in deren Sitzungen als Moderator aufzutreten und dafür zu sorgen, Beschlüsse umzusetzen. Dort werde über die Festdauer, die Entlohnung der Bands oder die Preise entschieden. „Demokratie heißt, dass Abstimmungen in meinem Sinne ausgehen oder dass eine andere Meinung die Oberhand behält“, so Hauck. Soweit die Theorie. Im vergangenen Jahr hatten sich aber diejenigen, deren Meinung nicht für die Mehrheit reichte, über den Wechsel der auftretenden Bands erregt. In diesem Jahr war es der Bierpreis. Die Diskussionen darüber müssen heftig gewesen sein, wenn der Ortsvorsteher schon die Bitte äußerte, beim Fest keine Angriffe gegen Vertreter der Vereine zu führen, die ein anderes Abstimmungsverhalten gezeigt hätten. Damit war aber alles gesagt und die Hasseler konnten drei Tage den Beweis antreten, dass das Fest-Motto „Haasel - echt gudd“ keine Worthülse ist. War es zur Eröffnung noch wie leergefegt, änderte sich das am Freitagabend mit dem Auftritt von „Foolin around“ und „Elliot“. Nach dem Regen war man in Feierlaune und die Musik spielte bis weit nach Mitternacht. Die Fahrgeschäfte profitierten vom trockenen Samstagnachmittag, den viele Besucher für einen Familienausflug nutzten. Aber auch die Spiele der Vereine wurden rege genutzt, was man nicht nur an den ausgegebenen, gebackenen Hasseler Kuckucken festmachen konnte, die es für eine ausgefüllte Laufkarte gab. Die Festmeile lebte durch die Kinder, die mit ihren selbst gemalten Masken oder gebastelten Prinzessinnenkronen von Verein zu Verein liefen, um alle „Spielplätze“ anzusteuern. Selbstredend war für Speis und Trank gesorgt. Dass es aber auch hier Diskussionsbedarf bei den Vereinen gibt, konnte man bei einem Gespräch heraushören, in dem es um den Zeitaufwand bei der Essensbereitung ging: „Ein Würstchen auflegen ist schnell gemacht, aber bei uns müssen die Kartoffeln vorbereitet werden. Das dauert.“ Kein Wunder, dass man sich darüber ärgerte, dass am Freitag mangels Besuchern einiges weggeworfen werden musste. Als „Accessoires“ hatten die meisten Besucher der Auftritte von „Schaafa Sämpf“ und „Sound 75“ am Samstagabend Schirme dabei. Die brauchten sie auch. Hassel war zwar trotzdem echt gudd, aber auf den Regen als Dauergast hätte man locker verzichten können.

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