St. Ingbert. Nanu, schon wieder ein Kran an der Josefskirche? So hoch wie der Glockenturm selbst. Ist am Gotteshaus etwas kaputt? Nein, es ist alles in Ordnung. Na ja, fast alles. Die vier Rosetten an der Turmspitze bekommen Fenster. Keine bunten, sondern "durchsichtige Scheiben aus Spezialglas werden es sein. Sechs Millimeter dick und entspiegelt. Der Kran hievt die schweren Scheiben nach oben", sagt Werner Gammel. Er muss es wissen, ist der Verwaltungsrat der Pfarrei St. Josef doch verantwortlich für den Kirchenbau.Doch warum das Ganze, und warum erst jetzt? Zumal die Kirche doch über Jahre instand gesetzt wurde. "Der Entschluss reifte schon 2011. Immer mehr Tauben zogen damals im Glockenturm ein. Und ihre Exkremente greifen massiv die Mauerwerke an", so Gammel. Eigentlich sollten die vier Turmfalken des Gotteshauses die 30 Tauben verjagen. Die Greifvögel hätten aber vor so viel geballter Tauben-Power kapituliert. Der Taubenkot ist aber nicht Grund allein für die Baumaßnahme. Es ginge vielmehr um den Schutz der Glocken und der Kirchenorgel. "Nach jedem heftigen Unwetter drang Wasser ein und wir mussen stets die Glockenmotoren reparieren", so der Kirchen-Verwaltungsrat. 25 000 Euro musste die St. Ingberter Pfarrei in der Vergangenheit schon hinblättern, um die Schäden zu beheben.

Damit soll jetzt ein für alle Mal Schluss sein. Dank der 36 000 Euro teuren Spezialscheiben. Die zahle die Kirchengemeinde aus eigener Tasche, so Gammel. pbe