Gelebte Inklusion im Laufsport

Rohrbach · Auf dem Rohrbacher Sportplatz nahmen Läufer mit und ohne Behinderung am „Special Run“ teil. Für die Besucher gab es auch Spiele und Musik. Auch die Präsidentin von „Special Olympics Deutschland“, Christiane Krajewski, war am Start.

 Der geistig behinderte Daniel Sträßer (ganz links) führte das Feld beim ersten „Special Run“ in Rohrbach an. Foto: Stefan Holzhauser

Der geistig behinderte Daniel Sträßer (ganz links) führte das Feld beim ersten „Special Run“ in Rohrbach an. Foto: Stefan Holzhauser

Foto: Stefan Holzhauser

Am vergangenen Samstag fand in Rohrbach am Sportplatz gegenüber der Johannesschule der erste "Special Run" statt. Die Veranstaltung wurde von "Special Olympics (SO) Saarland" organisiert. Mehr als 100 Teilnehmer waren erschienen, um den Gedanken der Inklusion im Laufsport hautnah mitzuerleben. Dabei sollen Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam laufen. In Rohrbach waren nicht nur Sportler aus den inklusiven Laufgruppen vor Ort, die sich zusammen auf "Special Run" vorbereitet hatten. Auch der Anteil der Läufer aus der Bevölkerung war beachtlich.

Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, im Rahmen des Wettbewerbs das Lauf- und das Walking-Abzeichen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in verschiedenen Stufen abzulegen. Außerhalb der sportlichen Aktivitäten stand aber auch das gemeinsame Erleben der Inklusion im Mittelpunkt. Es gab Spiele, Musik und Essen. Und da bei SO auch die Gesundheitsversorgung groß geschrieben wird, konnte im Foyer der Johannesschule ein Hörtest absolviert werden. Den hohen Stellenwert der Veranstaltung unterstrich der Besuch der Präsidentin von "Special Olympics Deutschland", Christiane Krajewski. Die ehemalige saarländische Ministerin schloss sich den Walkern an und bewältigte die fünf Kilometer lange Strecke auf dem Sportplatz und im angrenzenden Wald. "Unser Anliegen lautet, die Inklusion in den Alltag hineinzubringen. Sport ist dafür ein optimales Medium", meinte sie.

Ein Vorbild für viele Mitstreiter ist Daniel Sträßer. Der 24 Jahre alte geistig behinderte Leichtathlet arbeitet im Werkstatt-Zentrum für Behinderte in Spiesen. Bei den Europameisterschaften für Menschen mit geistiger Behinderung in Antwerpen hatte der Rohrbacher gleich drei starke Platzierungen erreicht. Über 100 Meter und 4x100 Meter holte der Saarländer jeweils die Bronzemedaille. Er wurde zudem über 1500 Meter Vierter. In Rohrbach durfte Sträßer auf der Eröffnungsrunde auf dem Sportplatz das Teilnehmerfeld anführen. "Es sind sehr viele Leute gekommen und die Stimmung ist klasse", freute sich der 24-Jährige.

Zufrieden war auch sein Vater Hans-Jürgen Sträßer, der stellvertretende Landesvorsitzende von SO Saarland: "Solch schöne Tage ermutigen uns dazu, unser großes Ziel voranzutreiben, 2017 erstmals die Landesspiele ins Saarland zu holen. Dort können sich unsere Athleten in fünf Sportarten für die Nationalen Spiele 2018 qualifizieren."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort