Gauner gaukeln St. Ingberterin Entschädigungssumme vor

St. Ingbert. Eine geradezu haarsträubende Geschichte musste sich am vergangenen Donnerstag ´eine 84-jährige St. Ingberterin am Telefon anhören. Allein, die ältere Dame ließ sich von den Betrügern nicht hinters Licht führen, sondern informierte die Polizei

St. Ingbert. Eine geradezu haarsträubende Geschichte musste sich am vergangenen Donnerstag ´eine 84-jährige St. Ingberterin am Telefon anhören. Allein, die ältere Dame ließ sich von den Betrügern nicht hinters Licht führen, sondern informierte die Polizei. Die Masche der Kriminellen hörte sich nach Auskunft von Kriminalhauptkommissar Jörg Steinbach so an: Anrufer war ein Mann, der der Dame erklärte, für sie liege auf der Sparkasse Riegelsberg ein Scheck über 17 617,81 Euro bereit. Sie brauche nur unter einer ihr mitgeteilten Telefonnummer den "Oberstaatsanwalt Dr. Schulz in Regensburg" anzurufen, der den Scheck freigeben und dessen Übersendung veranlassen würde. Beim nachfolgenden Anruf meldete sich eine angebliche Frau Schulz, die die Dame fragte, ob sie wisse, dass sie mit dem Oberlandesgericht verbunden sei. Dann wurde die St. Ingberterin mit dem "Dr. Schulz" verbunden, der "zufällig gerade Zeit für sie hätte".Der erklärte wiederum, man habe Betrüger ermittelt, die jetzt im Gefängnis säßen. Diese Betrüger hätten die Daten von Personen der Geburtsjahrgänge 1925 bis 1930 verkauft und pro Datensatz 25 000 Euro erhalten. Die Daten der St. Ingberterin wären auch dabei gewesen, weshalb sie nun einen Betrag von über 17 000 Euro als Entschädigung bekommen sollte. Sie müsse lediglich noch ihre Kontonummer und Bankverbindung angeben, damit er das Geld dorthin überweisen könne. Zudem gebe es noch eine Formalität: 2000 Euro müsse die Frau auf ein Konto in Zypern überweisen, um Depotgebühren für ein Geldfach zu begleichen, in dem das durch den Datenverkauf betrügerisch erlangte Geld gelagert sei. Spätestens da keimte bei der St. Ingberterin der Verdacht auf, man wolle sie betrügen.

Sie rief bei der Sparkasse Riegelsberg an. Von einem Scheck war nichts bekannt. Dann veranlasste sie bei ihrer Bank, dass von ihrem Konto ohne ihre Benachrichtigung keine Auslandsüberweisungen durchgeführt werden und erstattete Anzeige bei der Polizei St. Ingbert.

Nach deren Erkenntnissen handelt es sich bei diesen Maschen um Täter aus Call-Centern in der Türkei und Osteuropa. Ziel ist es, an Personen- und Bankdaten vor allem älterer Mitbürger zu gelangen oder Überweisungen zu veranlassen. Daher gilt, am Telefon keine persönlichen Daten bekanntzugeben.red

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