Ganz Reinheim war wieder auf den Beinen

Reinheim. "Wenn Reinum lacht - is Fasenacht": Auch in diesem Jahr war der Reinheimer Rosenmontagszug wieder ein Riesenspektakel. Weitaus mehr Zugnummern - insgesamt knapp 80 - als manche benachbarte größere Stadt in der Umgebung bringt man da auf die närrische Zugstrecke

 Auch die Drachen flogen in Reinheim mit. Foto: Erich Schwarz

Auch die Drachen flogen in Reinheim mit. Foto: Erich Schwarz






Reinheim. "Wenn Reinum lacht - is Fasenacht": Auch in diesem Jahr war der Reinheimer Rosenmontagszug wieder ein Riesenspektakel. Weitaus mehr Zugnummern - insgesamt knapp 80 - als manche benachbarte größere Stadt in der Umgebung bringt man da auf die närrische Zugstrecke. Und die blieb seit dem letzten Jahr unverändert, man ist zur alten Zugordnung zurückgekehrt, lediglich auf die Rückfahrt über die Bliesbrücke wird verzichtet. Tausende von Gästen standen am Zugrand und verfolgten das närrische Treiben. Es war zwar sehr kalt, zeitweilig gab es leichten Schneefall, aber ab und zu blinzelte sogar die Sonne auf die Reinheimer Narren. Die Anziehungskraft des Reinheimer Rosenmontagstreibens wirkt weit über die Region hinaus, viele Besucher kommen von weit her, um die einzigartige Atmosphäre der Reinheimer Fastnacht mitzuerleben. Da braucht man schon fast nicht mehr zu erwähnen, dass in jedem Jahr auch zahlreiche Besucher, aber auch Mitwirkende von jenseits der nicht mehr vorhandenen Grenze in Reinheim mit dabei sind.

So etwa die Plattfies aus Saargemünd oder eine Abordnung aus Bitche. Auch die Gendarmerie ist bereits seit acht Jahren Partner der saarländischen Polizei beim Reinheimer Umzug. Pünktlich um 14.11 Uhr eröffnete der Reinheimer Ochs das närrische Straßenspektakel. Aber auch alle Reinheimer sind auf den Beinen. Schier unerschöpflich scheinen die Ideen zu sein, welche die Fußgruppen in jedem Jahr wieder haben. Die Farbenpracht der Kostüme ist wunderschön, es besticht besonders auch die Liebe zum Detail. Da ist nichts gerade mal so schnell zusammengeschneidert, das passt! Und zwar bis zu kleinsten Kleinigkeit werden Akzente gesetzt. In der Ortsmitte war wie in jedem Jahr die große Tribüne für die Ehrengäste aufgebaut. Jürgen "Napoleon" Wack konnte wieder einmal eine ganz große Anzahl von Stammgästen begrüßen, die dem Reinheimer Umzug schon seit Jahrzehnten die Treue halten. Aber zunächst wird der Reinheimer Ochs, das Wappentier der stolzen Bliestaler, auf den Namen des Schirmherrn des diesjährigen Umzugs, Frank Becker, getauft. Und dann nimmt der 49. Umzug in der Reinheimer Fasenachtsgeschichte so richtig Fahrt auf. Die vielen Gäste am Zugrand - wegen des schlechten Wetters in diesem Jahr am Ende doch nicht ganz so viele - ließen sich auch von den kalten Temperaturen nicht beeindrucken. Man konnte sich gut mit alkoholischen Getränken aufwärmen, schließlich sind die Reinheimer Narren bei ihrem Umzug nie geizig. Es gab reichlich viele Themen, die abgehandelt wurden, von den "Miesen" in der Gemeindekasse bis zum Élysée-Vertrag war alles thematisiert. Selbst die Gauchos aus Mexiko hatten einen lokalen Bezug: "Wir sehen hier, wie ein Ochs einen Esel reiten kann", gab es von Peter Becker einen Seitenhieb auf die Gersheimer "Esele".

Aber das nimmt man an solchen Tagen nicht krumm, sind doch auch die Gruppen aus Gersheim nicht aus dem Zug wegzudenken. So startete etwa das riesige Schiff der Gersheimer Feuerwehr ("Fluch der Karibik") nach Blieskastel auch beim Reinheimer Zug. Oder auch die Landfrauen, die mit ihren originellen Kostümen für einen echten Hingucker sorgten. Überhaupt war der Umzug sehr farbenfroh, damit auch sehr unterhaltsam und nie langweilig. Und Langeweile kam auch nach dem Umzug nicht auf: Im gesamten Dorf hatten sich die Vereine auf den Ansturm der vielen Gäste bestens vorbereitet. Denn man weiß: Reinheimer Nächte sind lang, besonders nach dem Rosenmontagsumzug.

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