Flüchtlinge prägen das Programm

St Ingbert · Die Volkshochschule St. Ingbert beschränkt sich keineswegs auf ihr Routineprogramm aus Sprach-, Computer- und Naturkunde-Kursen. Mit besonderen, auch integrativen Angeboten will sie in diesem Jahr der aktuellen Flüchtlingsproblematik Rechnung tragen.

Sprachkurse , Vorträge, Aufführungen, Musik: Die Volkshochschule (VHS) St. Ingbert hat auch im vergangenen Jahr ihren Kunden ein umfassendes Programm angeboten, schon längst sind die Planungen für dieses Jahr angelaufen. Grund genug, ein Gespräch mit der Leiterin der VHS St. Ingbert , Marika Flierl, zu führen, zurückzublicken und in die Zukunft zu schauen. "Natürlich haben die Flüchtlinge in diesem Jahr auch das Programm und das Wirken unserer VHS stark beeinflusst und geprägt und so wird es auch im neuen Jahr sein", sagt Marika Flierl. Damit verbunden sei auch die Fortbildung der Lehrkräfte ein großes Thema. "Migrationsbedingt hat unser Programm an Vielfalt zugenommen", so Flierl, die feststellt, dass die "Gesellschaft in Bewegung ist - und somit auch das VHS-Programm". Flierl berichtet auch, wie hautnah sie und die Lehrkräfte das Schicksal der Flüchtlinge mitbekämen.

Ein Resultat: "In diesem Jahr werden wir Führungen und Thementage zum gegenseitigen Kennenlernen anbieten - das Thema Flüchtlinge also in unser offenes Programm integrieren." Und auch Marika Flierl betont, wie wichtig die Ehrenamtler bei der Flüchtlingsthematik seien - auch bei den Sprachkursen. Außerdem soll beispielsweise auch der Biosphärengarten mehrsprachig, auch arabisch, beschildert werden. Aber auch Flierl spricht von einem Limit: "Wir werden auch in diesem Jahr wieder viele Sprachkurse haben, für die es gilt, Dozenten zu gewinnen." Auch Gender spiele, vor allem vor dem Flüchtlingshintergrund, eine Rolle. "Die Geschlechtergerechtigkeit muss sich in unserem Programm widerspiegeln. Deswegen müssen wir die Integrationskurse weiterentwickeln." Als Erfolg verbucht Flierl die Veranstaltung Scheuchenart, die Anfang Dezember über die Bühne ging. "Das war ein Experiment, wir wussten nicht, wie es ankommt und wurden belohnt." Wenn Marika Flierl auf 2015 zurückblickt, denkt sie auch an den Bürgerdialog. "Die Bürgerbeteiligung wird in St. Ingbert gut angenommen", resümiert sie. Und auch wenn in St. Ingbert schon sehr gute Netzwerkarbeit betrieben würde, so gelte es auch 2016, diese voranzutreiben. "Wir möchten einen noch stärkeren Dialog mit den Bürgern. Das kostet Zeit, dient aber der Themenvielfalt." Das abgelaufene Jahr ist ist für die VHS außerdem mit der Neubesetzung der Nebenstelle Hassel verbunden. "Christa Strobel ist dort sehr aktiv und macht das sehr gut", so Flierl weiter. Zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung" sagte die VHS-Leiterin: "Hier gilt es sich themenbezogen und über die Stadtgrenzen hinaus zu vernetzen - ein globales Lernen aller Nationen ist erstrebenswert." Und da man auch wirtschaftlich arbeiten müsse, betont Flierl abschließend die Wichtigkeit der Fördergelder.

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