Flohmarkt in Hassel Schnäppchenparadies rings um den Markt

Hassel · In Hassel trafen am Samstag wieder Verkaufstaktiker und Liebhaber alter Sachen aufeinander.

 Bei Susanne Gebhardt, Patrick Jentes, Nathalie Wolf und Yven Becker (vorn von links) ging in Hassel Geschirr besonders gut. Foto: Cornelia Jung

Bei Susanne Gebhardt, Patrick Jentes, Nathalie Wolf und Yven Becker (vorn von links) ging in Hassel Geschirr besonders gut. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Am Samstag war es wieder soweit – Flohmarktzeit in Hassel. Wieder schienen einige Standbetreiber Dachboden und Keller leer gemacht zu haben. Aber auch unwillkommene Geschenke und Dinge aus Haushaltsauflösungen warteten darauf, in klingende Münze verwandelt zu werden. Was der eine als Schammass abtat, machte den anderen glücklich, weil er genau dieses oder jenes „Ding“ schon lange gesucht hatte. Es gab nichts, was nicht „ging“. Während ein Verkäufer monierte, seine Kleider seien an dem Tag Ladenhüter, gingen ein paar Meter weiter Opas Anziehsachen besonders gut.

Omas Sammeltassen, schon mehrmals auf den Markt mitgenommen und fast als „unverkäuflich“ eingestuft, fanden auf einmal reißend Absatz. Eine Amerikanerin verliebte sich nicht nur in das Porzellan, sondern vor allem in den Preis. Die beiden Verkäufer Susanne Gebhardt und Yven Becker strahlten mit der Sonne um die Wette. „Wir machen das nicht nur wegen des Verkaufs, sondern vor allem weil wir Spaß haben“, sagten sie und forderten zum Zugreifen auf. Nicht nur bei Geschirr, Puzzle und Co., sondern bei den zum „Anfüttern“ der Käufer sichtbar drapierten Salzbrezeln.

Bei diesen Flohmarkt-Händlern waren auch die Nur-Gucker zum Naschen willkommen. Schmuck ging bei ihnen besonders gut, aber nur der echte. Flohmärkte gehorchen ihrem ganz eigenen Rhythmus. Was im vergangenen Jahr bei den Jägern und Sammlern heiß begehrt war, stellte sich nun als „schwer vermittelbar“ heraus. Aber das kennen die beiden Hasseler, die schon oft auf dem Markt in ihrem Ort waren. Sie kommen, wie viele andere, wegen des Flairs. „Der Markt ist klein und familiär. Man sieht sich und viele Leute schauen sich um“, so Yven Becker, „man muss für den Ort was machen, sonst ist hier bald nichts mehr los.“

Auch für Irmgard Bertel, die erst seit Kurzem in Hassel wohnt, ist der Flohmarkt eine gute Gelegenheit, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen (und natürlich zu verkaufen). „Beim Flohmarkt rückt das Dorf zusammen“, sagt die gebürtige Bayerin. Sie stand vor dem Haus des Nachbarn ihrer Mutter. Man kennt sich halt. Er hat ihr und ihrem Mann den Platz im Halteverbot freigehalten, der an diesem Tag zum Laden auf der Sonnenseite wird. Nachbar Helmut schaut dem Flohmarkttreiben seit zwei Jahren interessiert als Zaungast zu, wo er früher mit seiner Frau selbst Wäsche angeboten hat. Später wolle man noch ein Zaunbier miteinander trinken. Irmgard Bertel ist das erste Mal in ihrem Leben aktiv auf einem Flohmarkt dabei, bezeichnete sich deshalb als „Frischling“ auf diesem Gebiet und fand es „supergeil“. Im nächsten Jahr will sie am liebsten wieder hin, aber dann mit „Weihnachtsgedöns“.

Ihr Mann, der alle Jubeljahre mal den Keller ausräumt und dann einen Stand hat, ist an diesem Tag sehr zufrieden. Porzellan, Sitzpolster und Kissen, ein Aquarium hatten gegen Mittag schon den Besitzer gewechselt. „Spiele laufen heute ganz gut“, sagt er und freut sich, dass auch andere „Kindersachen“ mitgenommen werden. Zu Hause werden sie schon lange nicht mehr gebraucht – die Tochter ist 33.

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