Kinowerkstatt Erinnern an die Reichspogromnacht

HOmburg/St. Ingbert · In der St. Ingberter Kinowerkstatt läuft heute das Oscar gekrönte Benigni-Drama „Das Leben ist schön“.

 Szene aus dem Kult-Film  „Das Leben ist schön“  von Roberto Benigni. Diese Botschaft begeisterte Millionen von Zuschauern.

Szene aus dem Kult-Film  „Das Leben ist schön“  von Roberto Benigni. Diese Botschaft begeisterte Millionen von Zuschauern.

Foto: scotiafilm

Das St. Ingberter Bündnis für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz lädt am heutigen Freitag um 20 Uhr in die Kinowerkstatt zum Film „Das Leben ist schön“ (Italien 1997) von und mit Roberto Benigni, Nicoletta Brasch, Horst Buchholz, Marisa Paredes ein. Erinnert werden soll mit diesem Film an die Reichspogromnacht 1938, den Beginn der vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich. „Das Leben ist schön“ erhielt den Oscar 1999 für den besten fremdsprachigen Film, die beste Musik eines Dramas und den besten Hauptdarsteller.

Der Inhalt: Guido verliebt sich in die schöne Dora. Wir schreiben das Jahr 1939 und befinden uns in der Toskana. Guido ist Jude, was in diesem Augenblick nicht zählt. Guido kann dank seines Charmes die Liebe von Dora gewinnen. Die beiden bekommen ein Kind. Doch je länger die Zeit des Faschismus dauert, umso gefährlicher wird es für Guido und seine Familie. Als er und sein Sohn ins KZ müssen, geht auch seine Frau Dora aus Liebe zu ihm mit. Guido findet für seinen Sohn immer schönere Bilder, um die grausamen Wahrheiten des KZ-Alltags zu übermalen und schafft es, dass er überlebt.

Am Samstag, 11. November, um 20 Uhr läuft der deutsche Spielfilm aus dem Jahre 1989 „Das Spinnennetz“ von Bernhard Wicki mit so bekannten Schauspielern wie Ulrich Mühe, Klaus Maria Brandauer, Armin Mueller-Stahl, Andrea Jonasson, Corinna Kirchhoff und anderen. Es ist die Filmadaption des Fortsetzungsromans „Das Spinnennetz“ von Joseph Roth und Bernhard Wickis letzte Regiearbeit. Der Film beginnt mit der Novemberrevolution 1918, als in Kiel meuternde Marinesoldaten von kaisertreuen Soldaten aufgehalten werden sollen. Leutnant Theodor Lohse (Ulrich Mühe) erteilt Schießbefehl; noch bevor es dazu kommt, wird Lohse von einem Bajonettstich verwundet. Die Revolution von 1918 ist nicht mehr aufzuhalten. „Das will ich nicht überleben“, zischte der obrigkeitshörige Leutnant Lohse, bevor ihn die eigenen Soldaten attackierten. Er überlebte, doch mit der Militärkarriere war es aus. Obwohl Antisemit, verdingt er sich 1923 als Hauslehrer bei einer jüdischen Juweliersfamilie. Dann nehmen ihn Baron Rastschuk (Armin Mueller-Stahl) und der - heimlich schwule - Prinz Heinrich in ihren Nazi-Geheimbund auf. Als Maulwurf in eine Anarchistengruppe geschleust, lernt er den Juden Lenz (Klaus Maria Brandauer) kennen. Der spitzelt selbst  und weiß bald eine Menge über Lohse. Nach Joseph Roths Roman zeichnet Bernhard Wicki („Die Brücke“) ein abgründiges, detailverliebtes Bild der Weimarer Republik.

Im Rahmen des Jour fixe des Films in französischer Sprache, jeweils am 2. Sonntag jeden Monats, läuft am Sonntag in der 11 Uhr - Matinée „Au revoir, les enfants - Auf Wiedersehen Kinder“ (OmU) von Louis Malle (1987) als Bester Film, Goldener Löwe Venedig 1987, ausgezeichnet. Das Drama basiert auf einem Original-Drehbuch von Louis Malle.  Zum Inhalt: Frankreich in den Wirren der deutschen Besatzungszeit - Nur widerwillig kehrt der elfjährige Fabrikantensohn Julien nach den Ferien in ein katholisches Internat zurück. Doch schon bald ist er fasziniert von seinem neuen Mitschüler Jean, einem stillen und hochbegabten Jungen. Als Julien eines Tages entdeckt, dass Jean in Wirklichkeit Jude ist und von den Patres im Kloster vor den Nazis versteckt wird, ist das der Beginn einer unzertrennlichen Freundschaft.

Am Sonntag, 12. November, um 20 Uhr ist der Film „Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday“ (Deutschland 1999)  von  Rolf Schübel zu sehen. Mitte der dreißiger Jahre gab es ein „Lied vom traurigen Sonntag“: Zum Klang der bittersüßen Melodie brachten sich damals mehrere Menschen um. Das Chanson von Rzsó Seress bekam daher den Beinamen „Hymne der Selbstmörder“ und wurde später als „Gloomy Sunday“ zu einem berühmten Jazz-Evergreen. Der deutsch-ungarische Spielfilm, nach der Vorlage des Romans „Lied vom traurigen Sonntag“ von Nick Barkow unter der Regie von Rolf Schübel gedreht, spielt im Budapest der 1930er und 1940er Jahre und handelt von der Dreiecksbeziehung der Kellnerin Ilona Várnai zu dem jüdischen Restaurantbesitzer László Szabó und dem Pianisten András Aradi.

Auf vielfachen Wunsch läuft am Montag, 13. November, erneut um 18 und 20 Uhr der Django Reinhardt-Spielfilm „Django – Ein Leben für die Musik“.

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