Er kommt im Bischofsgewand

St Ingbert · Bald ist es wieder soweit: Der Nikolaus kommt zu den Kindern. Der St. Ingberter Florian Jung wird als solcher am 5. und 6. Dezember unterwegs sein und kann für einen Einsatz gebucht werden.

In einem klassischen Bischofsgewand kommt er zu den Kindern. Ein "normales" rotes Nikolauskostüm kommt für ihn nicht in Frage: Für Florian Jung sind Mitra, Bart und Priesterkleid einfach Teil der Tradition, des geschichtlichen Hintergrundes des heiligen Nikolaus. "Das kommt bei dem Kindern sehr gut an",sagt der 28-jährige St. Ingberter bei einem Besuch in der Redaktion. Hauptberuflich ist Jung im Personaldienstleistungsbereich tätig, in der Weihnachtszeit schlüpfen er und einige seiner Freunde dann für Kinder, Vereine und Firmen ins Bischofsgewand. Und das macht der Truppe großen Spaß. "Am 5. und 6. Dezember versuchen wir, so viele Familien wie möglich zu besuchen. Denn was gibt es schlimmeres, als wenn kein Nikolaus zu haben ist?", so Florian Jung schmunzelnd. Dabei werden die einzelnen Familien allerdings nicht "abgefertigt". Darauf legt der Selbstständige großen Wert. "Wir nehmen uns Zeit, gehen auf jedes Kind einzeln ein und freuen uns, wenn die Kinder uns Lieder singen und Gedichte aufsagen", erzählt der 28-Jährige, der betont, dass es schön ist, wenn die Kinder mitmachen. Auch erinnert sich Jung, dass ein Kind dem Nikolaus mal ein Bild gemalt hat. Es sei zudem immer hilfreich, wenn die Eltern einige Zeilen - Gutes wie Schlechtes - über ihre Kinder aufschreiben und dem Nikolaus vorab geben. Das Motto lautet: Kein Einsatz ohne persönliche Worte. "Sonst macht es keinen Spaß."

Natürlich lässt Florian Jung nicht jeden als Nikolaus auf die Kinder los. "Jemand, der in die Rolle des heiligen Nikolaus schlüpft, muss schon auf die Kinder zugehen können, es muss ihm Spaß machen", betont Jung.

Die Nikoläuse um Florian Jung beziehen kein festes Honorar. Vielmehr spenden die Familien, meistens zwischen 20 und 40 Euro. Das kommt laut Jung auch ein bisschen darauf an, wieviele Kinder der Nikolaus in einer Familie besucht. Mit den Spenden decken die St. Ingberter Nikoläuse ihre Kosten, ein Teil wird gespendet. Und zwar kommt das Geld "Surgical Mission Saarland" zugute. Damit wird die Arbeit von saarländischen Ärzten, Rettungssanitätern Krankenschwestern und Krankenpflegern unterstützt, die ihren Urlaub und ihre Freizeit opfern, um die Leiden armer Menschen die keine Krankenversicherung haben, auf den Philippinen mit chirurgischen Eingriffen zu lindern. Die Flugkosten zahlen sie aus der eigenen Tasche. Florian Jung selbst war als Rettungssanitäter schon mit dabei. Wer Jung oder einen seiner Freunde als Nikolaus buchen möchte, kann anrufen oder mailen. Wichtig ist, dass Jung neben Namen, Anschrift und der gewünschten Uhrzeit vorher weiß, wieviele Kinder den Nikolaus erwarten und ob es Besonderheiten gibt, ein Kind beispielsweise im Rollstuhl sitzt, besonders wild oder besonders schüchtern ist.

Auch ist es gut, wenn auf den Geschenken, die der Nikolaus verteilen soll, der Name des Kindes steht. Zu diesem Punkt stellt Jung schmunzelnd fest: "Die Nikolausgeschenke haben schon manchmal das Ausmaß eines Weihnachtsgeschenkes." Aber das ist Sache der Eltern, betont Jung, der sich schon jetzt wieder auf seine Einsätze freut und schon bald mit den ersten Anfragen rechnet. Eines ist aber klar: Nach dem Nikolausabend ist der Nikolaus "erledigt". "So schön es ist, das schlaucht schon", so der 28-Jährige abschließend.

Florian Jung ist mobil unter (0176) 62191728 zu erreichen oder per E-Mail: nikolaus-service@gmx.de

surgicalmissionsaarland.de

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