Nicht nur im Stadtrat auch im Internet findet der Abriss des Kamins auf dem alten Beckerbrauereigelände viele Unterstützer. Das zeigte eine Abstimmung vor wenigen Wochen. Allerdings hielten sich Abriss-Befürworter seit Bekanntwerden des Stadtratsbeschlusses eher zurück. Auf Seiten der Freunde des "Becker-Schorschdes" herrschte dagegen das pure Entsetzen. "Jetzt wird ein Stück St. Ingbert abgerissen. Gefällt mir nicht", schrieb ein Facebook-Nutzer auf der Seite der St. Ingberter Zeitung. "So sehr ich den Investor Braun, in Bezug auf das, was er auf dem Brauereigelände geschaffen hat, schätze, aber das geht wohl gar nicht! Vertrag ist Vertrag, da kann man doch nicht nur den Rahm abschöpfen und sich dann auf diese Art von unliebsamem, teurem Beiwerk trennen", stimmt eine Andere zu. Ein Fan unserer Facebook-Seite schrieb: "Denkmalschutz in St. Ingbert heißt, man wird vor dem Denkmal geschützt!". Ein weiter Bürger kommentierte: "Eigentum verpflichtet, dieser Grundsatz gilt heutzutage wohl nur noch dann, wenn der Eigentümer Profit oder Fördergelder herausschlagen kann. Warten wir mal ab, was passiert, wenn vom Beckerturm die Fassade bröckelt."

Aber auch einige wenige Abriss-Unterstützer meldeten sich zu Wort. "Ein Abriss ist das einzig Vernünftige. Der Erhalt würde weitaus mehr Geld verschlingen", schrieb ein Nutzer. Eine Bürgerin kommentierte: "Warum bitte schön muss denn jede Bauruine erhalten bleiben? Was ist an einen Schornstein so interessant und erhaltenswert? Weg damit und gut ists."

Auf SZ-Nachfrage gab Innovationspark-Geschäftsführer Stefan Braun auch einen Termin für den Abriss des Becker-Schornsteins an. Der Kamin soll in drei Wochen kontrolliert rückgebaut werden. Nach eigenen Angaben zahlt Braun 120 000 Euro für den Abriss. fre