Öffentliche Grünflächen Eine Blumenwiese für Bienen und Insekten

St Ingbert · Öffentliche Grünflächen werden bienen- und insektenfreundlich umgestaltet. Auf 2400 Quadratmetern blühen bald bunte Blumen.

 Viele Grünflächen im Stadtgebiet werden, wie hier in der Albert-Weisgerber-Allee, zu artenreichen Blumenwiesen umgestaltet. Foto: Teresa Bauer

Viele Grünflächen im Stadtgebiet werden, wie hier in der Albert-Weisgerber-Allee, zu artenreichen Blumenwiesen umgestaltet. Foto: Teresa Bauer

Foto: Teresa Bauer

Statt monotonem Rasen können sich die Bürger bald über eine blühende Wiese in der Albert-Weisgerber-Allee freuen. Anlässlich des Jahres der Bienen werden mehrere Grünflächen im Stadtgebiet neu angelegt und nach ökologischen Kriterien bepflanzt. Auf einer Fläche von rund 2400 Quadratmetern werden verschiedene Kräuter und Gräser eingesät, wobei vor der Einsaat das Gebiet sorgfältig vorbereitet und vermessen werden musste. Claus Günther des Garten- und Landschaftsbaus Wagner und Günther erklärt: "Bei normalem Rasen verteilt man rund 30 Gramm pro Quadratmeter. Hier sind es allerdings nur vier Gramm. Das ist deutlich weniger, und man muss sich daher die Flächen vorher genau einteilen und ausmessen". Das Saatgut werde zuvor mit Sand gestreckt, um es dann leichter per Hand zu verteilen.

Leider gebe es kaum noch Blumenwiesen und Blühpflanzen, so Günther. Daher sei es wichtig, dass die Menschen entgegen dieses Trends für mehr Vielfalt und die große Bedeutung der Bienen und anderer Insekten für unsere Umwelt sensibilisiert werden. Da der komplette Blumenbestand sich allerdings erst nach rund zwei Jahren voll entwickele, sät Günther zusätzlich Samen einjähriger Arten, wie Klatschmohn, Kornrade und Nelkenleimkraut, um so die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu steigern. Denn diese können bereits im Sommer bewundert werden. Günther betont, die Pflege der Wiese sei recht simpel: "Nur zwei Mal im Jahr muss die Fläche mit einem Balkenmäher gemäht werden."

Oberbürgermeister Hans Wagner sowie Monika Conrad und Thomas Debrandt von der Stadtverwaltung begrüßen das Projekt, aus einer einfachen Rasenfläche eine Blühwiese zu gestalten, denn das Bienensterben werde nach wie vor mit großer Sorge betrachtet. Im Jahr der Bienen möchte man als gutes Beispiel voran gehen und zur Biodiversität beitragen. Viele Bürger hätten sich bereits bei der Stadt gemeldet, um sich über Möglichkeiten zu informieren, auf privatem Weg das Bienenjahr zu unterstützen. "Wir freuen uns sehr, wenn sich die Bürger auch in ihren privaten Gärten für die Verwendung heimischer Wildblumen entscheiden und so den Bienen und anderen Insekten eine Nahrungsgrundlage bieten", so Conrad. "Betunien eignen sich zum Beispiel hervorragend. Geranien oder gefüllte Blumen allerdings nicht." Der Oberbürgermeister weist darauf hin, wie "wunderbar das Projekt zur Biosphärenstadt passt" und für Biodiversität stehe: "Wir bieten den Bienen eine Lebensgrundlage und es ist wichtig, dass die Blumen blühen und wachsen können. Oft werden wir kontaktiert und die Leute beschweren sich, dass die Rasenflächen nicht gemäht werden. Mit den neuen Blumenwiesen hoffen wir auf ein Umdenken in der Bevölkerung." Er dankt Günther für seine Arbeit, da er mit "Rat und Tat zur Seite steht". Zusätzlich werde der Kinderschutzbunds im Rahmen seines Ferienprogramms im Sommer mit den Kindern ein Insektenhotel bauen, das dann auf der Fläche in der Albert-Weisgerber-Allee aufgestellt werden soll. "Allerdings müsse man hier auf Honig verzichten, da Wildbienen diesen nicht produzieren", so Conrad.

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Am 22. Mai, dem internationalen Tag der biologischen Vielfalt, werden weitere Flächen in der Gustav-Clauss-Anlage eingesät. Die Bienen-AG der Südschule wird dabei das Einsäen tatkräftig unterstützen. Die Stadtverwaltung hofft indes weiterhin auf Sponsoren. Unternehmen und Privatpersonen können für zwei Euro Saatgut für einen Quadratmeter erwerben. Dieses erhält man bei der Stadtverwaltung St. Ingbert, Tel. (0 68 94)13 736 oder mconrad@st-ingbert.de

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