Interkommunale Zusammenarbeit ist das Zauberwort der künftigen Verwaltungsstrukturen. Sie soll helfen, Kosten zu sparen und für die Synergieeffekte sorgen. Erstmals haben die Bliestalkommunen Blieskastel, Gersheim und Mandelbachtal mit der Zusammenarbeit der Standesämter die gegenseitige Unterstützung und Kooperation manifestiert. Im Gersheimer Rathaus unterzeichneten die jeweiligen Verwaltungschefs, Annelie Faber-Wegener sowie Alexander Rubeck und Gerd Tussing einen entsprechenden Kontrakt. Künftig wird insbesondere bei personellen Engpässen ausgeholfen. Da im Bereich des Standesamtes und der dort durchzuführenden Arbeiten nur Bedienstete eingesetzt werden dürfen, die eine spezielle Fachausbildung vorweisen, ist der beliebige Personaleinsatz im Einzelfall schwierig. Notwendig war es auch, dass die einzelnen Standesbeamten für die jeweiligen Standesamtsbezirke berufen und eigens ernannt werden, so dass die Vertretung schnell und unkompliziert umgesetzt werden kann. Für die Bewohner der Stadt Blieskastel und der Gemeinden Gersheim und Mandelbachtal ändert sich überhaupt nichts.

Anlaufstelle bleibt

Die für sie gewohnten und zuständigen Standesämter bleiben Anlaufstelle für alle Standesamts-Angelegenheiten, jedoch werden dadurch kostenintensive Ausbildungen in den Verwaltungen gemindert. Betreut werden insgesamt 38 520 Einwohner in 34 Dörfern auf einer Gesamtfläche von 223 Quadratkilometern. Im vergangenen Jahr wurden in den drei Kommunen insgesamt 198 Ehen geschlossen, 224 Sterbefälle wurden beurkundet. Hinzu kamen nur noch zwei Geburten. Es sind deshalb so wenige, weil die meisten Kinder in Krankenhäusern zur Welt gebracht und in dem dafür zuständigen Standesamt beurkundet werden müssen. Das Bliestal verfügt über kein Krankenhaus. Bestellt sind in den einzelnen Verwaltungen folgende Standesbeamten: in Blieskastel Lothar Bubel, Gabriele Mehnert und Jens Welsch, in Gersheim Ingrid Beck, Heiko Rebmann, Tatjana Stephan und Sigrid Werner, in Mandelbachtal Edgar Bachmann, Michael Rachel und Claudia Müller.

Ist die Zusammenarbeit in der Dreierkombination ein Novum, so kooperieren Blieskastel und Gersheim auf anderen Gebieten schon Jahre. So wurden die gemeinsamen Stadtwerke Bliestal gegründet, wird die Kindertagesstätte Peppenkum auf der Grundlage einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung seit Jahrzehnten gemeinsam betrieben, haben die früheren Grundschulen Altheim, Brenschelbach und Medelsheim zur Burgschule Medelsheim-Altheim fusioniert. Im vergangenen Jahr kam es erstmals zu einer Zusammenarbeit der Freizeitbetriebe Gersheim und Mandelbachtal, wurden im Walsheimer Freibad Schwimmmeister aus dem Kombibad Blieskastel eingesetzt.