Ein Prosit auf die St. Ingberter Ökumene

St Ingbert · An Pfingstmontag ist es soweit: Nach einem Gottesdienst in der Josefskirche wird das St. Ingberter Ökumene-Bier erstmals ausgeschenkt.

 Das Ökumenebier wird in der Stubbiflasche verkauft. Foto: Manfred Schetting

Das Ökumenebier wird in der Stubbiflasche verkauft. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

An Pfingstmontag steht St. Ingbert eine besondere Premiere ins Haus. Nach einem ökumenischen Festgottesdienst in der Josefskirche kann erstmals das "St. Ingberter Ökumenebier zum 500-jährigen Reformationsjubiläum" probiert werden. Den Trunk zum Lutherjubiläum, mit dem die Protestanten und Katholiken in der Mittelstadt ihr gutes Verhältnis und in den letzten Jahre gewachsene Gemeinsamkeiten betonen wollen, stellte jetzt in unserer Redaktion eine Runde vor, die seit vergangenem Herbst an der Idee eines Ökumenebiers mitwirkte. Mit dabei: der katholische Stadtpfarrer Andreas Sturm und seine beiden protestantischen Kollegen Fred Schneider-Mohr (Christuskirche) und Michelle Scherer (Martin-Luther-Kirche) sowie die St. Ingberter Bierexperten Edmund Guckert, Alfred Wunderlich und Harald Blendowski.

Was ist an Pfingstmontag geplant? Der ökumenische Festgottesdienst, den mehrere evangelische und katholische Geistliche zelebrieren und bei dem Pfarrerin Michelle Scherer predigen wird, beginnt um 10 Uhr. Musikalisch gestalten die kirchliche Feier in St. Josef die Evangelische Kantorei unter Leitung von Carina Brunk und die Chorgemeinschaft St. Josef/St. Hildegard unter Leitung von Christian von Blohn. Nach dem Gottesdienst werden die drei St. Ingberter Pfarrer das erste Fass des Ökumenebiers anstechen. Der Fassanstich und der anschließende Empfang werden dabei vor der Josefskirche stattfinden. "Wir hatten auch geprüft, wegen der Brautradition den Eiskeller unter der Kirche zu nutzen. Weil der Keller aber nicht für alle leicht zugänglich ist, entschieden wir uns doch für den Kirchenvorplatz", berichtete Andreas Sturm. Nach seinen Angaben stehen dort zehn 30-Liter-Fässer Ökumenebier zum Antrunk bereit. Zum Fassbier, das an mehreren Ständen gezapft wird, werden Brezeln sowie Rostwürste serviert, die der Männerkochclub St. Michael brät.

Während sich die Bierfreunde zum ersten Test auf ein Glas mit gekühltem Ökumenebier vom Fass freuen dürfen, wird die größere Menge des geschichtsträchtigen Trunks ab Pfingstmontag in Stubbiflaschen verkauft. Hierzu wurden insgesamt 24 Hektoliter mit dem Etikett "St. Ingberter Ökumenebier zum 500-jährigen Reformationsjubiläum" bei der Bruch Brauerei abgefüllt. Wie die Experten erläuterten fiel die Wahl auf die Saarbrücker Braustätte, weil die viel Erfahrung mit Spezialbieren habe.

Und was ist das Spezielle an dem Ökumenebier? Zunächst einmal die Idee hinter dem Getränk. "Wir hatten zunächst überlegt, was man zu Luthers Zeiten gebraut hat", erzählten Alfred Wunderlich und Edmund Guckert. "Vor 500 Jahren braute man obergärige Biere mit dunklem Malz, damit war klar, dass es ein dunkles Bier sein sollte." Nach mehrere Verkostungen fiel dann die Wahl auf folgendes Braurezept: Unter Verwendung von fünf Malzsporten und spezieller Brauhefe aus England wurde das Ökumenebier obergärig gebraut - also wie Weißbier, Kölsch oder Alt. Das Bier hat eine Stammwürze von 12,6 Prozent und mit 5,2 Volumenprozent einen "Alkoholgehalt, der zwischen Pils und Export liegt", wie Wunderlich erklärte. Das Ökumenebier wurde mit Bedacht in Stubbiflaschen abgefüllt. "Spezialbiere fordern ein eher kleines Gebinde."

Wie das St. Ingberter Bier schmeckt, bleibt bis Pfingstmontag ein von wenigen Eingeweihten gehütetes Geheimnis. Alfred Wunderlich machte Kennern aber schon mal den Mund wässrig. "Das kupferfarbene, rotbraune Bier schmeckt elegant." Im Antrunk gefalle es mit einer malzigen Note, auch das Geschmacksspiel aus Malz und Hopfen sowie eine leichte Säure hätten bei Verkostungen gefallen können. Erworben werden können die Kisten mit dem St. Ingberter Ökumenebier in den Pfarrhäusern beider Konfessionen, wohin es der Pfadfinderstamm St. Franziskus von der Bruch Brauerei aus gebracht hat (siehe Info).

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 Alfred Wunderlich, Edmund Guckert, Andreas Sturm, Michelle Scherer und Fred Schneider-Mohr (von links) mit einer übergroßen Ausgabe des Ökumenebier-Etiketts, das Barbara Flöthner entworfen hat. Foto: Heike Schulte

Alfred Wunderlich, Edmund Guckert, Andreas Sturm, Michelle Scherer und Fred Schneider-Mohr (von links) mit einer übergroßen Ausgabe des Ökumenebier-Etiketts, das Barbara Flöthner entworfen hat. Foto: Heike Schulte

Foto: Heike Schulte

Bestelllisten für den Verkauf des Ökumenebiers liegen ab Pfingstmontag in den Pfarrhäusern der beteiligten Kirchengemeinden aus. Eine Stubbi-Kiste Ökumenebier kostet 18 Euro (inklusive Pfand). Abgeholt werden können die Kisten in den Pfarrgemeinden, bei Bedarf wird das Bier auch frei Haus geliefert. Der Reinerlös aus seinem Verkauf geht je zur Hälfte an den "Treff em Gässje" und die St. Ingberter Tafel.

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