Ein Mix aus Worten und Bildern

St Ingbert · OB Hans Wagner und H&G-Chef Nico Ganster boten beim Neujahrsempfang in St. Ingbert einen Parforceritt durchs politische und wirtschaftliche Stadtgeschehen. Klare Botschaft: Die Stadt wächst wieder und will ihre Attraktivität weiter steigern.

 Umrahmt von Schornsteinfegern stießen Nico Ganster und Hans Wagner mit den zahlreichen Gästen am Dienstagabend beim Empfang in der St. Ingberter Stadthalle auf das neue Jahr an. Foto: Jörg Jacobi

Umrahmt von Schornsteinfegern stießen Nico Ganster und Hans Wagner mit den zahlreichen Gästen am Dienstagabend beim Empfang in der St. Ingberter Stadthalle auf das neue Jahr an. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Als sich am Dienstagabend kurz nach 18 Uhr die Tür der Stadthalle öffnete, warteten dort bereits 50 Gäste auf Einlass. Schon da war klar, dass der plötzliche Wintereinbruch kaum Einfluss auf den Zuspruch beim Neujahrsempfang haben würde, zu dem die Stadt St. Ingbert und der Verein für Handel und Gewerbe (H&G) eingeladen hatten. Auch diesmal konnten OB Hans Wagner und der H&G-Vorsitzende Nico Ganster über 500 Vertretern aus Politik , Wirtschaft und Verein gutes neues Jahr wünschen.

Die Zutaten des geselligen Jahresauftaktes folgten wieder dem bewährten Muster: Schornsteinfeger als Glücksbringer, Musik von der Bergkapelle, viele Bildmotive und einen Mix aus Rede und Moderation, Rück- und Ausblick, bei dem sich Hans Wagner und Nico Ganster im Wechsel die thematischen Bälle zuspielten. Zum Auftakt der Neujahrsshow sauste eine Serie von Fotos aus dem Stadtgeschehen über die Leinwände auf der Bühne. In jeder Hinsicht ein Vorgeschmack: Wer all die Bilder, Ereignisse und Personen "sichten" wollte, brauchte eine schnelle Auffassungsgabe.

Und gleiches galt bei den Kommentaren, die der OB und der H&G-Chef eine Stunde lang zu 27 Bilderfolien parat hatten. Es hieß genau hinschauen und vor allem gut zuhören, sonst war schnell eine der Neuigkeiten verpasst. Hans Wagner schnitt beispielsweise mehrfach die vermeintlich gute Finanzlage der Stadt an, die bei einem strukturellen Jahresdefizit von über vier Millionen Euro eigentlich mit "wir sind am wenigsten arm" zu charakterisieren sei. Und mit gezieltem Blick auf die anwesenden Landesminister forderte der Oberbürgermeister auch für St. Ingbert die Möglichkeit zu Sonderkrediten, mit denen Sanierungen in der Ludwig- und der Rischbachschule auf Weg gebracht werden können.

Bei zwei Themen sah Wagner derweil echte Win-win-Situationen, also Vorhaben, von denen zwei Partner gleichzeitig profitieren. Zum einem beim gemeinsamen Standesamt für St. Ingbert und Kirkel. Zum anderen beim Interesse der SV Elversberg an einer Nutzung von Tischtennishalle und Mühlwaldstadion. Das stärke die Attraktivität der Stadt, die sich auch an anderer Stelle zeige. In den nächsten zwei bis drei Jahren würden in St. Ingbert mehrere Hundert neue Wohnungen entstehen, kündigte der OB an. "Unsere Stadt wächst wieder."

Nico Ganster wiederum kam in Laune, wenn es um die vielen Trends ging, die den St. Ingberter Einzelhandel umtreiben. Eine Aussage hatte Aha-Effekt: "Die Tourismusstudie zeigt: Die St. Ingberter sehen die Läden in der Innenstadt eher kritisch, auswärtige Besucher bewerten die Angebote und Atmosphäre hingegen sehr positiv." Das biete laut Ganster Potenzial für ein gesundes Selbstbewusstsein in der Stadt. Und dazu passte auch das neue Plakatmotiv, mit dem das Saarland Marketing St. Ingberter Stärken aufgreift. Das Werbemotto "St. Ingbert hat was auf der Pfanne" war in der Stadthalle erstmals zu sehen.

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