Edelsteinbörse Ein Haifischzahn sticht alle „Steine“ aus

St. Ingbert · Glanz in den Hallen: Edelsteinbörse in St. Ingbert war am Wochenende wieder Anziehungspunkt für viele Besucher.

 Der vierjährige Mateo (Mitte) war am Samstag bei der Edelsteinbörse auf der Suche nach einem fossilen Haifischzahn, sein Bruder Lennard (links daneben) war da bereits fündig geworden und hatte ein paar schöne Mineralien gekauft.

Der vierjährige Mateo (Mitte) war am Samstag bei der Edelsteinbörse auf der Suche nach einem fossilen Haifischzahn, sein Bruder Lennard (links daneben) war da bereits fündig geworden und hatte ein paar schöne Mineralien gekauft.

Foto: Cornelia Jung

Es gibt verschiedene Arten auf Weltreise zu gehen. Entweder man packt die Koffer und macht sich auf zu den schönsten Fleckchen dieser Erde oder man wartet, bis die Welt zu Gast in der eigenen Heimat ist. So wie bei der 36. Edelsteinbörse am Wochenende in St. Ingbert, wo sich Gesteine, Mineralien und Kristalle sowie Fossilien und Schmuck von allen Kontinenten präsentierten. Denn da gab sich die vielfältige Welt der „Steine“ in Stadthalle und Kuppelsaal ein Stelldichein.

Sowohl unter den Besuchern als auch den Anbietern gibt es treue Gäste, die jedes Jahr gern wiederkommen. Aber die Börse findet auch neue Freunde, so wie Familie Felden aus Kirkel. Der siebenjährige Lennard und sein jüngerer Bruder Mateo gehen oft mit dem Opa in den Wald, wo sie Steine sammeln. Der Großvater bereichert die Sammlung seiner Jungs ebenso mit Mitbringseln aus dem Urlaub und er war es, der sie auf die „Edle Steine“ aufmerksam machte. Die Freude von Lennard war groß, als er dort ein Kästchen mit einigen Mineralstufen für kleines Geld entdeckte.

Sein kleinerer Bruder hingegen wusste genau, was er wollte – einen großen Haifischzahn. Am Stand von Uta Müller aus Saarbrücken fühlte er, wie scharf die Zähne des Meeresgetiers bereits vor Jahrmillionen waren. „Wir kommen nächstes Jahr wieder“, zeigte sich die Mama der beiden, die sich vor allem für den Schmuck interessierte, beeindruckt von der Vielfalt.

Zum ersten Mal war Goldschmiedin Vanessa Grabowski, unter anderem mit ihren Trau(m)ringen, als Anbieterin dabei. Sie kannte die Börse noch von früher aus Sicht der Besucherin. „Die Werbung für die Veranstaltung hat auch bis nach Homburg funktioniert. Schon als ich vor vier Jahren meine Ausbildung gerade begonnen hatte, hatte ich die Edelsteinbörse im Kopf“, so die junge Frau. Nun ist sie selbstständig und kam mit ihrem „Angebot von A bis Z“ nach St. Ingbert. „Ich finde gut, dass es hier regional zugeht und die Leute schätzen es, wenn ihr Ansprechpartner aus ihrer Gegend ist“, sagt sie, „man merkt an den Gesprächen, dass es Besucher gibt, die jährlich herkommen und auch schon ziemlich genaue Vorstellungen und Wünsche haben. Da sind welche dabei, die haben richtig Ahnung. Da kann man sich auf einem ganz anderen Level unterhalten.“ So werde sie auch auf die Verarbeitung ihres Schmucks angesprochen oder die Bezugsquelle der Edelsteine. Allen, die das Gespräch suchten, merke man ihr Interesse an der Materie an. Das mache wiederum der Goldschmiedin Spaß, den Gästen über ihre Arbeit zu berichten.

Obwohl es in diesem Jahr nicht ganz so viele Stände gab und einige Lücken klafften, fand doch fast jeder das, was er gesucht hatte. Bei Meteoriten, Mammut-Elfenbein, Heil- und Dekosteinen und Kristallen gab es so manche Entdeckungen und die Lupe diente als Hilfsmittel, um auch kleinste Strukturen erkennen zu können. Bei besonderen Schmuckstücken wie Ketten oder Ohrringen half dagegen der Spiegel, die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Schon einige Besucher infizierten sich auf dieser Börse mit dem Edelstein-Virus, aber auch die Aussteller sind davor nicht gefeit. Bei Rudi Koske und seiner Frau Michalea aus der Nähe von Frankfurt, die zum dritten Mal in St. Ingbert dabei waren, begann die Leidenschaft für Opale als Hobby. Am Anfang sei ihr Angebot auf den Messen noch überschaubar gewesen. Heute haben die beiden 16 Opalsorten in der Rohform oder als Schmuck verarbeitet im Angebot.

Die Moos-, Leoparden-, Pink-, Landschafts- oder Pistazienopale stammen beispielsweise aus Australien, Peru oder Madagaskar. Eine Goldschmiedin fertigt Unikate nach ihren Angaben. Da wird für eine Kette schon mal viel Geld ausgegeben, einfach nur, um die Schönheit dieses Minerals optimal zur Geltung zu bringen.

 Liebhaber von Schmuck kamen bei der 36. Börse „Edle Steine“ auf ihre Kosten. Foto: Cornelia Jung

Liebhaber von Schmuck kamen bei der 36. Börse „Edle Steine“ auf ihre Kosten. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung
 Bei der 36. Börse „Edle Steine“ am Wochenende war die Auswahl an Mineralien, Fossilien und Schmuck im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlos, denn die steinernen „Naturschönheiten“ kamen aus aller Welt. Foto: Cornelia Jung

Bei der 36. Börse „Edle Steine“ am Wochenende war die Auswahl an Mineralien, Fossilien und Schmuck im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlos, denn die steinernen „Naturschönheiten“ kamen aus aller Welt. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Am zweiten Ausstellungstag verbanden auch viele Gäste einen Besuch der Börse mit dem beim verkaufsoffenen Sonntag in der City.

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