Ein Duell auf der Messerspitze

Homburg. Der spärlich eingerichtete Raum einer Polizeidienststelle. Er verbreitet eine merkwürdige Atmosphäre. Schlacken vergangener Schuld, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben und der Geruch von Gesetzlosigkeit und Unrecht scheinen sich in den Wänden festgefressen zu haben

Homburg. Der spärlich eingerichtete Raum einer Polizeidienststelle. Er verbreitet eine merkwürdige Atmosphäre. Schlacken vergangener Schuld, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben und der Geruch von Gesetzlosigkeit und Unrecht scheinen sich in den Wänden festgefressen zu haben. Das Dienstzimmer eines Chief Inspectors als Bühne und Kampfarena für zwei Protagonisten, die sich in einem fulminanten, verbalen Schlagabtausch einen Kampf bis aufs Messer liefern: Das ist der Schauplatz für das nächste Theaterstück auf der Homburger Saalbaubühne. Am Donnerstag, 21. Februar, 20 Uhr, zeigen die Leda Gastspiele einen Krimi der Extraklasse: "Das Verhör", das auf dem Bestseller-Roman "Brainwash" von John Wainwright basiert. Zwei Mal wurde es bereits erfolgreich verfilmt. Es gibt den preisgekrönten, französischen Film "Garde à Vue" (Das Verhör) mit Lino Ventura und Michel Serrault, ebenso wie sein amerikanisches Remake "Under Suspicion" (Unter Verdacht) mit Morgan Freeman und Gene Hackman. Diesen Stoff hat Eddie Cornwell in einem brillanten, fesselnden Kammerspiel für die Bühne adaptiert, heißt es im Programm zum Hintergrund des Stückes. Zu sehen sind in der Homburger Fassung auch Schauspieler, die manchem aus dem Fernsehen ein Begriff sein dürften, selbst aber auch viel Erfahrung auf Theaterbühnen haben: Karlheinz Lemken (Er spielt im Stück John Parker.) wurde einem breiten Publikum vor allem durch die Krimi-Serie "Die Kommissarin" bekannt, in der er zehn Jahre lang neben Hannelore Elsner den Kommissar Henning Burre spielte. Auch in der TV-Serie "Ein Fall für Zwei" sah man ihn zum Beispiel oft als Kommissar.

Julia Dahmen (Lilian) bekam ihre erste durchgehende Hauptrolle bereits mit 17 Jahren in der erfolgreichen ZDF- Serie "Alle meine Töchter", in der sie neben Jutta Speidel und Günther Mack sechs Jahre lang ihre Tochter Sylvia Sanwald spielte. Parallel dazu absolvierte sie ihre Schauspiel- und Musical- Ausbildung an der Stage-School in Hamburg. Diverse TV-Rollen folgten, unter anderem war sie drei Mal als Gast auf dem "Traumschiff'.

Giovanni Arvaneh (Sergeant Hastings) wurde 1964 in München geboren, studierte an der "Neuen-Münchner-Schauspielschule Ali Wunsch-König" Schauspiel und machte zusätzlich als Sänger und Tänzer eine Musicalausbildung. Im Fernsehen sah man ihn in diversen Produktionen. Bekannt wurde er durch seine Rolle im "Marienhof", wo er den Türken Sülo Özgentürk verkörperte.

In Krimi "Das Verhör", der von Regisseur Michael Wedekind inszeniert wurde, ist Rechtsanwalt Adam Barklay der wichtigste Zeuge in einem Mordfall. Zwei kleine Mädchen wurden innerhalb einer Woche vergewaltigt und ermordet. Vom Täter fehlt jede Spur. Als Chief Inspector John Parker den Anwalt noch abends aufs Polizeirevier bestellt, braucht er lediglich noch ein paar Informationen. Aber im Laufe des Gesprächs kommt ihm immer mehr der Verdacht, dass Barklay selbst der Mörder ist. Die Fragen des Inspectors werden bohrender, haken bei Unklarheiten nach, provozieren Barklay bei widersprüchlichen Aussagen und Antworten. Parker ist fest entschlossen, den Fall noch in dieser Nacht zu lösen. Als plötzlich Lilian, die schöne Frau des Anwalts, erscheint, wird sein Verdacht zunächst bestätigt. Doch dann nimmt der Fall eine dramatische Wende.

Foto: Leda Gastspiele

Foto: Leda Gastspiele

Hintergrund

Weitere Termine im Theaterprogramm: "Bezahlt wird nichts", Komödie nach Brecht, Neufassung von Dario Fo am 21. März, 20 Uhr; "Endstation Sehnsucht", Drama von Tennessee Williams, 25. April, 20 Uhr. Kindertheater: "Die kleine Hexe", Otfried Preußler, 19. März, 10 und 15 Uhr. Karten gibt es beim Homburger Kulturamt, unter Telefon (0 68 41) 10 11 66 oder 10 11 68 oder online: www.homburg.de.

Über das Programm der kommenden Saison im Homburger Saalbau können alle Bühnenfans jetzt abstimmen. Acht Stücke darf jeder aus einer Vorschlagsliste auswählen (Kinderstücke sind hier nicht dabei, werden aber extra geplant), die Fragebögen müssen bis 31. Januar bei der Homburger Kulturgesellschaft sein: Am Forum 5, 66424 Homburg, Fax (0 68 41) 12 08 99, E-Mail: Kultur@homburg.de. Zu finden ist die Auswahl im Internet unter www.homburg.de, Kultur, Theatervorstellungen. Wer möchte, der bekommt den Bogen aber auch von Christoph Neumann, Tel. (0 68 41) 10 11 72. ust

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