Stadtbus Ingo Ein attraktiver Bus für den Stadtverkehr

St. Ingbert · Saar-Mobil stellte im Umweltausschuss die Stadtbusvariante des Überlandlinienbusses der Marke Iveco Crossway LE City vor.

  Arne Bach (rechts) von Saar-Mobil stellte den Ausschussmitgliedern am Donnerstagabend mit dem Iveco ein weiteres komfortables Busmodell vor, das  im Stadtverkehr eingesetzt werden könnte. Mit dabei waren Achim Jesel vom Kreis (von rechts) und Andreas Baron (Vierter von rechts), dessen Busunternehmen die Linie derzeit bedient.

Arne Bach (rechts) von Saar-Mobil stellte den Ausschussmitgliedern am Donnerstagabend mit dem Iveco ein weiteres komfortables Busmodell vor, das  im Stadtverkehr eingesetzt werden könnte. Mit dabei waren Achim Jesel vom Kreis (von rechts) und Andreas Baron (Vierter von rechts), dessen Busunternehmen die Linie derzeit bedient.

Foto: Cornelia Jung

Zum wiederholten Mal war die Ausstattung der Busse der St. Ingberter Stadtlinie Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt.

Denn schon zu Beginn des Jahres 2016, als Saar-Mobil den Ingo-Bus-Verkehr übernommen hatte, häufte sich die Kritik an den eingesetzten Überlandbussen. Diese bewegten sich nicht nur schwerfälliger als die gewohnten Ingos durch den Stadtverkehr, sondern waren für gehandicapte Fahrgäste alles andere als komfortabel. Schwer überwindbare Stufen, zu hohe und suboptimal angeordnete Sitze, zu wenig Stopp-Drücker und Stellplätze für Kinderwagen, Rollstühle oder Rollatoren – das waren nur einige der Mängel, die in der Vergangenheit bei mehreren Treffen mit dem Geschäftsführer von Saar-Mobil beziehungsweise einem Vertreter des Aufgabenträgers für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und dem Seniorenbeirat sowie dem zuständigen Ausschuss zur Sprache kamen.

Daraufhin wurden dessen Mitgliedern von Saar-Mobil zwei andere Busmodelle vorgestellt, die die bisher fahrenden ablösen könnten. Derzeit sind sieben Setras, eine Busmarke der Daimler AG, im Einsatz. Seit einem Jahr gab es in dieser Sache keine Mitteilung mehr, wie es um die diskutierte Umsetzung der Mängelbeseitigung oder die Beschaffung eines Busersatzes bestellt ist. Deshalb fragte Roland Körner von der Familienpartei anlässlich der jüngsten Sitzung nach dem Stand der Dinge. Noch bevor der Ausschuss am vergangenen Donnerstag tagte, bestand die Möglichkeit, ein weiteres Busmodell, eine Stadtbusvariante des Überlandlinienbusses der Marke Iveco Crossway LE City, in Augenschein zu nehmen. Andreas Baron vom gleichnamigen Busunternehmen und Arne Bach, Geschäftsführer von Saar-Mobil, gaben gern Auskunft über die Vorteile dieses im Stadtbusverkehr bewährten Bustyps. Er sei etwas kürzer als die derzeit eingesetzten Fahrzeuge, hat einen kleineren Wendekreis, was für den Stadtbusverkehr eine wesentliche Eigenschaft ist.

Bach stellte noch einmal klar, dass die ab 2016 in der Mittelstadt eingesetzten Busse der damaligen Ausschreibung entsprochen hätten. „Aber auch aus unserer Sicht haben sie sich nicht bewährt“, sagte er. Vor allem hätten sie einen hohen Energieverbrauch. Der nun vorgestellte geräusch- und emissionsarme Iveco hat durch die Niederflurgestaltung vorn einen geräumigen Einstieg mit einer Doppelflügel-Tür, ist zu zwei Dritteln podestfrei und variabel in der Bestuhlung. Das Mustermodell hatte 41 Sitzplätze. Ein großes Podest im mittleren Teil bietet genug Platz für Kinderwagen oder die fahrbaren Hilfsmittel von Behinderten, es sei sogar Platz für einen Elektro-Scooter. „Große Städte haben das schon“, so Bach, „das steht uns auch noch ins Haus.“ Die nun präsentierte Variante sei mehr als ausreichend für den Stadtverkehr, auch attraktiver als die derzeit genutzte. Es bestehe außerdem die Option, die Basisausstattung um W-Lan, Kameras oder ein Fahrgastzählsystem zu ergänzen.

„Das scheint mir das Optimale zu sein“, sagte Oberbürgermeister Hans Wagner nach der Besichtigung. Wie Bach in der Sitzung auf Anfrage sagte, sei für sieben Busse dieser Bauart mit zusätzlichen jährlichen Kosten von 84 000 Euro zu rechnen, weniger als für die früher vorgestellten Varianten von MAN und Mercedes.

Auf die Frage aus dem Gremium, ob sich elektrisch betriebene Busse rechnen würden, winkte Bach ab. „Wir fahren auch mit Strom, aber wenn man eine Grundsatzentscheidung trifft, muss man das ganze Stadtbussystem auf den Prüfstand stellen“, sagte er. Durch die geringe Reichweite und die häufigen Ladevorgänge müsste man noch weitere Fahrer einstellen und Busse vorhalten, die dann im Einsatz sind, wenn der andere Teil der Busflotte an der Ladestation stehe. „Bis zur Neuvergabe des Stadtbussystems haben wir noch sechs Jahre. Bis dahin sollte man sich die Zeit nehmen und das Thema der E-Busse durchdenken. Vielleicht hat man dann ja in drei Jahren eine andere Ausschreibungsalternative“, gab sich Achim Jesel vom Kreis optimistischer.

Er gab zu bedenken, dass man diese Antriebsvariante vor allem vor dem Hintergrund des Klimaschutzes diskutieren müsse. Auch einige Ausschussmitglieder sprachen sich für die E-Mobilität aus, was einer Biosphärenstadt gut zu Gesicht stehe.

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