Kinowerkstatt Ein alter Klassiker in neuem Gewand

St. Ingbert · Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt in den kommenden Tagen die Neuverfilmung von „Mord im Orient-Express“.

 Der britische Schauspieler Kenneth Branagh führt Regie bei der Neuverfilmung von „Mord im Orient Express“ und spielt die Hauptrolle des Detektiven Hercule Poirot. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt am Wochenende die restaurierte Fassung aus dem Jahr 1974 von Sydney Lumet.

Der britische Schauspieler Kenneth Branagh führt Regie bei der Neuverfilmung von „Mord im Orient Express“ und spielt die Hauptrolle des Detektiven Hercule Poirot. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt am Wochenende die restaurierte Fassung aus dem Jahr 1974 von Sydney Lumet.

Foto: Twentieth Century Fox

Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt ab Freitag auf der großen Leinwand in restaurierter Fassung „Mord im Orient Express“ von Sidney Lumet aus dem Jahr 1974 nach dem gleichnamigen Roman von Agatha Christie aus dem Jahr 1934. Zu sehen am Freitag, 5. Januar, am Samstag, 6. Januar und am Sonntag, 7. Januar, jeweils um 20 Uhr.

Sieht man sich jetzt im Kino die Neuverfilmung von „Mord im Orient-Express“ aus dem Jahre 2017 von Keneth Branagh an, erkennt man rasch, dass die Verfilmung durch Sidney Lumet von 1974 das große Vorbild für die Neuverfilmung ist. Am deutlichsten sieht man das an der Starbesetzung. Für Lumet traten einst an: Albert Finney als Detektiv Hercule Poirot, dann Lauren Bacall, Martin Balsam, Ingrid Bergman, Michael York, Jacqueline Bisset, Richard Widmark, Sean Connery, John Gielgud, Anthony Perkins.

Außerdem zeigt die Kinowerkstatt noch einmal „Die Höhle der vergessenen Träume“ in 3D von Werner Herzog (Frankreich / Kanada / USA/ Großbritannien/ Deutschland 2011, Originaltitel: Cave of Forgotten Dreams, Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ab 6 – Länge: 90 min. ) Die Zuschauer sind am Montag, den 8. Januar, um 18 Uhr, eingeladen zu einem Ausflug in die Ardèche zu den Chauvet-Höhlen, die an Weihnachten 1994 entdeckt wurden. Mehr als 30 000 Jahre hat die Menschheit gebraucht, um von der Höhlenmalerei zum Tafelbild zu kommen. Dann ging es ruckzuck: vom Tafelbild zum Tablet-PC – lumpige Jahrhunderte. Vielleicht lohnt es nicht, über so etwas nachzudenken, aber Fragen nach dem Woher und Wohin von Kunst und Kultur drängen sich auf, wenn man mit Werner Herzog in die Chauvet-Höhle im französischen Ardèche-Tal hinabsteigt.

Dem Regisseur ist es, als wäre hier „die Seele des modernen Menschen erwacht“ – im Finstern, denn die Künstler des Paläolithikums haben nur dort gemalt, wo kein Tageslicht mehr hinreichte. Mehr als 8000 Quadratmeter umfasst das Höhlensystem, rund 470 Tier- und Symboldarstellungen sind im Laufe von mehreren Jahrtausenden darin entstanden – die ältesten, die bekannt sind. Für die Öffentlichkeit sind diese Bilder nicht zugänglich.

Anders als die Höhle von Lascaux, die geschlossen werden musste, weil sich durch den Atem der Touristen Schimmel gebildet hatte, wurde Chauvet gleich nach der Entdeckung in den Neunzigern von der Wissenschaft in fürsorglichen Gewahrsam genommen. Herzog durfte die Höhle mit einem Miniteam stundenweise betreten, gefilmt wurde mit einer handlichen semiprofessionellen Kamera. Atemberaubende Bilder in 3D sind entstanden.

Ein weiterer Dokumentarfilm von Werner Herzog ist „Wovon träumt das Internet“ aus dem Jahre 2016. Er läuft am Montag, 8. Januar, um 20 Uhr in der Kinowerkstatt. Der Filmemacher Werner Herzog stellt eine scheinbar naive Frage, die es in sich hat: Können Computer träumen? Träumen sie schon von sich selbst und haben den Menschen längst vergessen? Der in Amerika lebende Regisseur erzählt in Episoden die Geschichte der digitalen Welt von ihrer Geburt auf einem Uni-Campus in Kalifornien bis hin zu den Prognosen für ihre ungewisse Zukunft zwischen Utopie und Dystopie.

Werner Herzog spricht mit Wissenschaftlern und Machern wie dem Tesla-Gründer Elon Musk. Fast im Plauderton und doch stets kritisch und mit universellen Fragen analysiert er die folgenreichste Erfindung des 20. Jahrhunderts: Entgleitet uns bereits die Kontrolle über unsere eigene Kreation? Träumt das Internet bereits von sich selbst?

Das Produzieren von unvorhersehbaren Mustern, wie sie in Träumen vorkommen, kann das Netz schon leisten. So lautet im Film die Antwort des Hirnforschers Toni Mitchell aus Pittsburgh auf Herzogs Grundsatzfrage: Was noch fehle, sei das Bewusstsein. Aber auch dies, so der Professor der Carnegie Mellon University, könne ja noch wachsen.

 Gleich zwei Dokumentarfilme des Filmregisseurs Werner Herzog sind am Wochenende in der Kinowerkstatt zu sehen.

Gleich zwei Dokumentarfilme des Filmregisseurs Werner Herzog sind am Wochenende in der Kinowerkstatt zu sehen.

Foto: dpa/Max Nikelski
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