Doppelkreisel: Es geht um Details

St Ingbert · Wenn es um die Folgen für Radler und Fußgänger geht, lässt der ADFC in St. Ingbert kein gutes Haar an den Kreisel-Planungen am Mühlwald. Die SPD räumt unterdessen mögliche Missverständnisse bei ihren Argumenten aus.

 In diesem Bereich der Spieser Landstraße in St. Ingbert soll ein neuer Doppelkreisel den Autoverkehr entschärfen. Foto: Cornelia Jung

In diesem Bereich der Spieser Landstraße in St. Ingbert soll ein neuer Doppelkreisel den Autoverkehr entschärfen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Die Ortsgruppe St. Ingbert des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) hat in einer Pressemitteilung den geplanten Doppelkreisel in der Spieser Landstraße kritisiert. Die bisherigen Planungen seien nicht an der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern orientiert, meint Ursula Hubertus, die Sprecherin des Ortsverbands. Beispielsweise fehle im Bereich der beiden Kreisel eine durchdachte und sichere Führung des Fußgänger- und Radfahrerverkehrs; erfahrungsgemäß würden Autofahrer trotz der Enge zu überholen versuchen und damit die Radler gefährden.

Der ADFC fordere seit langem eine Entschärfung der Gefährdungslage am Mühlwald, erkenne aber in den Planungen keinerlei Verbesserung für den nichtmotorisierten Verkehr. Bereits 2013 habe der ADFC der Stadtverwaltung eine entsprechende Stellungnahme vorgelegt. Ein Vorschlag lautete, schon den Einmündungsbereich der Kaiser- in die Spieser Landstraße und auch die Abzweigung in Richtung Spiesen zurückzubauen, dort jeweils den Kurvenradius zu verengen, um aus dem gesamten Bereich "Tempo herauszunehmen". Durchgängige beidseitige Gehwege und Radfahrschutzstreifen im gesamten Verlauf der Straße anstelle einer Kreisellösung würden die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer erhöhen. "Dass die Verantwortlichen der Stadt die Stimme des ADFC bislang ignorieren, ist für die St. Ingberter Radfahrer und Fußgänger sehr bedauerlich", so Hubertus.

Siegfried Thiel hat unterdessen eine Mitteilung der SPD-Stadtteilorganisation St. Ingbert-Nord zum Mühlwald-Kreisel klar gestellt (wir berichteten). Demnach entbehre der Einwand jeder sachlichen Grundlage, es sei geplant, den abfließenden Verkehr über die Gartenstraße zu leiten und damit in die unübersichtliche Einmündung der Spieser Straße, die in keinen der beiden Kreisel eingebunden sei. Zugleich untermauert Thiel nochmals seinen Vorwurf, wie leichtfertig ein heikles Verkehrsthema aufgegriffen worden sei. Dieser Vorwurf habe sich wegen "Außerachtlassung journalistischer Sorgfalt" aber explizit gegen die SZ gerichtet.

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