Stadtrat Das kostet die Nutzung von Sporthallen

St. Ingbert · Der zuständige Ausschuss im Stadtrat versuchte die Frage nach den unterschiedlichen Mietkosten für Hallen zu klären, die von Stadt und Kreis verwaltet werden. Dafür wurden Nutzungskosten miteinander verglichen.

 In St. Ingbert ist eine Diskussion über die unterschiedlichen Nutzungs-Gebühren für die St. Ingberter Hallen, hier die Ingobertushalle, entbrannt.

In St. Ingbert ist eine Diskussion über die unterschiedlichen Nutzungs-Gebühren für die St. Ingberter Hallen, hier die Ingobertushalle, entbrannt.

Foto: Cornelia Jung

Für den Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales hatte Christa Strobel (CDU) das Thema „Vergleich der Hallengebühren in städtischen und kreiseigenen Gebäuden“ auf die Tagesordnung setzen lassen. Grund sei eine Anfrage aktiver Handballer gewesen, die die Erfahrung unterschiedlicher Kosten gemacht hatten. Vom Stadtrat war die derzeit angewendete Nutzungs- und Entgeltordnung für städtische Sport- und Mehrzweckhallen im Dezember 2013 beschlossen worden. Diese ist auf der Website der Stadt einsehbar. Schwieriger sei es beim Saarpfalz-Kreis, da er seine Gebührenordnung nicht veröffentliche. Auch auf mehrmaliges Nachfragen der Stadtverwaltung hin, seien die Informationen darüber nur bedingt erhältlich. Beim Kreis gebe es aber eine Staffelung der Tarife für die Winter- und Sommermonate und zusätzlich je nach Größe der Halle. Dabei sei der Sommertarif, der für fünf Monate gelte, günstiger.

In den stadteigenen Hallen hätten die Vereine die Möglichkeit der Dauernutzung, was finanzielle Vergünstigungen mit sich bringe. Außerdem bestünde die Möglichkeit, die Mehrzweckhallen entweder komplett, zu einem oder zwei Dritteln anzumieten. In den Erläuterungen der Stadt wurden bei einer Vergleichsaufstellung diejenigen kreiseigenen Hallen berücksichtigt, die nach Kenntnis der Stadt von St. Ingberter Vereinen genutzt werden. Vom Kreis sei mit Hinweis auf den Datenschutz kein Belegungsplan erhältlich. Die „Kreis-Gebühren“ seien unabhängig von Sommer- und Winternutzung der Hallen gemittelt worden, weshalb die städtischen Gebühren nur bedingt zum Vergleich herangezogen werden könnten. Für die versuchte Vergleichsberechnung wurde eine Nutzung von 37 Wochen mit jeweils einer Trainigsstunde wöchentlich angenommen.

So koste eine kleine Halle des Kreises wie die der Albert-Schweitzer-Schule rund 2,75 Euro pro Stunde oder 101,75 Euro für den genannten Zeitraum. Diese Halle sei flächenmäßig mit einem Drittel der Rohrbachhalle, rund 440 Quadratmeter, vergleichbar, für die eine Jahresgebühr von 125 Euro fällig wäre. Bei der Halle der Gemeinschaftsschule Rohrbach, Träger ist der Kreis, handele es sich um einen Raum mittlerer Größe, der rund fünf Euro pro Stunde und im Jahr 185 Euro koste. Ähnlich groß, nämlich 730 Quadratmeter, sei die Oberwürzbachhalle in städtischer Hand, wo die Dauernutzung 225 Euro koste. Beim Mietenvergleich der großen Hallen kommen Vereine bei der Stadt besser weg. Dort kosten zwei Drittel Rohrbachhalle mit einer Fläche von 880 Quadratmeter fürs ganze Jahr 225 Euro, während für die Wallerfeld-Halle des Kreises stündlich rund 8,75 und im Jahr 323,75 Euro an Kosten für die Vereine anfallen. Vereine mit Punktspielbetrieb können die Ingobertushalle auch in den Ferien nutzen. In diesem Fall bezieht sich die Berechnungsgrundlage auf 50 Wochen. Für Jugendliche ist die Hallennutzung sowohl bei der Stadt als auch beim Saarpfalz-Kreis bis 20 Uhr kostenfrei.

In der Ausschusssitzung begründet Hans Wagner die scheinbar höheren Mieten für die städtischen Hallen auch mit höheren Reinigungskosten, die beispielsweise durch die spezielle Reinigung des Hallenbodens anfallen. Denn in den stadteigenen Hallen dürfe Handball-Harz genutzt werden, das nur mit speziellen Lösungsmitteln vom Boden entfernt werden kann. Eine Halle fiel nach Kenntnis der Stadtverwaltung für die Nutzung durch Vereine allerdings weg und zwar die Turnhalle am Leibniz-Gymnasium. Vereine, die vor dem Um- und Neubau Trainingszeiten in der Koelle-Karmann-Straße hatten, mussten auf andere Räumlichkeiten ausweichen. Grund sei eine neue zentralisierte Schließanlage für das gesamte Gebäude, so dass Vereinssport dort nicht mehr möglich sei. Oberbürgermeister Hans Wagner sei deshalb im Gespräch mit Landrat Theophil Gallo (SPD), um zumindest übergangsweise eine Trainingsmöglichkeit für St. Ingberter Vereine zu finden, wenn der Umbau der Halle an der Gemeinschaftsschule Rohrbach ansteht.

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