Die Tradition trotzt jedem Wetter

Hassel. Ende gut, alles gut. Unterm Strich hatte die CDU Hassel am Freitagnachmittag bei ihrem "Grombeerebrode" im Fröschenpfuhl wieder alles richtig gemacht. Im Wintergrau tröpfelte zwar zunächst der Himmel wie der Besucherstrom. Doch die Gäste strömten stetiger als der Regen

Hassel. Ende gut, alles gut. Unterm Strich hatte die CDU Hassel am Freitagnachmittag bei ihrem "Grombeerebrode" im Fröschenpfuhl wieder alles richtig gemacht. Im Wintergrau tröpfelte zwar zunächst der Himmel wie der Besucherstrom. Doch die Gäste strömten stetiger als der Regen. Gut eine Stunde nach dem offiziellen Beginn waren das Kartoffelfeuer und die Essen- und Getränkestände auf der Waldwiese dicht umlagert.Rasch waren da auch die Sorgen verflogen, die sich das CDU-Helferteam am Vortag noch gemacht hatte. "Wir haben am Donnerstag wegen des anhaltenden Regens ernsthaft überlegt, das Grombeerebrode ausfallen zu lassen", erzählte Michael Rinck, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes. Die Aufbauhelfer mussten durch eine triefendnasse Wiese waten und das Dach des neuen Partyzeltes, das der CDU-Ortsverband angeschafft hat, war geradeso geschlossen, als es gegen 16 Uhr wie aus Eimern schüttete. Was verhinderte die Absage? Der Aufwand? Oder die Tradition? Nein, der Wetterbericht. Rinck: "Der Wetterdienst am Flughafen Ensheim versicherte auf Nachfrage, am Freitag werde es halten." Das zählte letztendlich.

Mindestens so gelassen wie die Meteorologen sah das Wetter Fred Körner, der Mann am Grombeerfeuer. Und das nicht nur, weil es wenigstens trocken war, als er Freitag früh im Fröschenpfuhl das Holz entfachte. "Dem Buchenholz macht ein bisschen Feuchtigkeit nichts aus", wusste der Mann aus Erfahrung, der schon seit 34 Jahren die Kartoffelglut entfacht. Nebenbei verriet Körner, dass die Holzscheite zu Beginn sowieso mit einer Flasche Bier verfeinert würden. Mehr Kummer als ein bisschen Regen machte dem Grombeerebroder eher die "Ökobilanz" seines Tuns, für das wieder rund vier Raummeter Holz in Flammen aufgingen. "Was hätten man mit der Abwärme unserer Grombeerfeuer nicht alles heizen können?"

Zeit für Besinnlichkeit blieb Körner aber nicht. Um viertel vor drei galt's. Den feuerfesten Helm auf, Rechen in die Hand, schon waren sie in der Glut freigelegt: die fast drei Zentner inzwischen garer Kartoffeln, die gerne gekostet wurden.

Ansonsten war es wie gehabt. Grombeere, Glühwein, Gekühltes, Gebratenes und Geschmiertes boten das Ambiente für die Gespräche der vielen Gäste, die weit über Hassel hinaus zu der Veranstaltung gekommen sind. Ein gutes Gefühl gab Veranstaltern wie Besuchern auch der Hauptzweck des nachweihnachtlichen Treffens. Den Reinerlös des Grombeerebrodes wird die CDU wieder wohltägigen Zwecken zukommen lassen. "Am Donnerstag haben wir ernsthaft an eine Absage gedacht."

Michael Rinck

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