Die SGH steigt in die Verbandsliga ab

St Ingbert · Bei Handball-Saarlandligist St. Ingbert haben sich die Hoffnungen auf den Klassenverbleib am grünen Tisch zerschlagen. Trotz der Turbulenzen um die HG Saarlouis II und den TBS Saarbrücken muss die SGH absteigen. Die Heimniederlage gegen die HSG Nordsaar geriet da in den Hintergrund.

 Stephan Wendling war gegen Nordsaar mit sieben Treffern bester Torschütze der SGH St. Ingbert. Foto: Horst Klos

Stephan Wendling war gegen Nordsaar mit sieben Treffern bester Torschütze der SGH St. Ingbert. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Die SGH St. Ingbert ist in die Handball-Verbandsliga abgestiegen. Was sportlich bereits seit dem vergangenen Spieltag nicht mehr zu verhindern war, steht nun auch aus lizenzrechtlicher Sicht fest. Denn St. Ingberts Ligakonkurrent TBS Saarbrücken hat vor Ablauf der Meldefrist am 30. April die Unterlagen für eine weitere Saison in der Saarlandliga eingereicht.

Immer wieder war zuletzt darüber spekuliert worden, dass die finanziell angeschlagenen Saarbrücker auf einen Start in der höchsten saarländischen Spielklasse verzichten würden.

Der TBS, der bereits zur Winterpause zahlreiche Abgänge zu verzeichnen hatte, will aber in der kommenden Spielzeit offenbar mit einem durch A-Jugendliche und Spieler der zweiten Mannschaft aufgefüllten Kader an den Start gehen.

Dennoch hätte die SGH die Klasse am grünen Tisch halten können. Denn weil die zweite Mannschaft der HG Saarlouis als designierter Saarlandliga-Meister das Aufstiegsrecht ablehnt, muss sie in die Bezirksklasse zwangsabsteigen. Da aber auch keiner der Vereine auf den Plätzen hinter Saarlouis aufsteigen will, verlässt kein Verein die Spielklasse Richtung Oberliga. Es bleibt also in der Saarlandliga bei zwei Absteigern - und die SGH ist Vorletzter. "Ein Abstieg ist immer bitter, aber wir haben es sportlich nicht gepackt - so fair muss man sein", sagte Jörg Stuiber-John", Abteilungsleiter bei der SG Hassel, einem der beiden SGH-Basisvereine.

Vor diesem Hintergrund geriet die Ligapartie der SGH am Samstag gegen den Tabellenvierten HSG Nordsaar beinahe zu einer Randnotiz. Obwohl beide Teams stark ersatzgeschwächt antraten - bei St. Ingbert saßen nur zwei Feldspieler auf der Auswechselbank - sahen die 75 Zuschauer in der Ingobertushalle ein kurzweiliges Spiel, das die Gäste am Ende erwartungsgemäß mit 34:27 für sich entschieden. Vor allem zu Beginn der Partie hatte die SGH gegen den klaren Favoriten aber gut mitgehalten. Nach 11:10 (20. Minute) führten die Gäste zur Pause mit 17:13. Die SGH ließ sich im zweiten Durchgang aber zunächst nicht abschütteln.

Über 17:20 (37. Minute) hielt St. Ingbert den Rückstand bis zur 52. Minute konstant (25:28). Doch wie schon in Halbzeit eins bewiesen die Gäste den längeren Atem. SGH-Trainer Martin Schwarz: "Wir haben in den ersten 20 Minuten einen ganz passablen Handball gespielt, aber wenn du nur zwei Wechselspieler hast, geht das irgendwann an die Substanz. In der Schlussphase haben wir zu viele Fehler gemacht, und von den Einzelspielern ist Nordsaar dann einfach stärker als wir."

Schwarz wird die Mannschaft auch in der Verbandsliga trainieren. "In der ersten Saison als Trainer gleich abzusteigen, ist natürlich bitter - wir werden jetzt aber nicht lange trauern, sondern die Planungen für die kommende Saison vorantreiben", sagte der 35-Jährige.

Diese Planungen scheinen bereits fortgeschritten. Jörg Stuiber-John: "Ein direkter Wiederaufstieg wäre eine feine Sache, allerdings ist die Verbandsliga in der nächsten Saison richtig stark. Wir werden einige vielversprechende Neuzugänge bekommen, müssen aber erstmal abwarten, wie die Mannschaft dann zusammenspielt." Zumindest mittelfristig ist aber die Rückkehr in die höchste saarländische Spielklasse geplant: "Ziel dieses Vereins ist auf Dauer nicht die Verbandsliga", sagt Stuiber-John.

SGH-Tore: Stephan Wendling (7), Patrick Richter, Jaroslav Dobrovodsky, Sebastian Diener (je 5), Manuel Wilhelm (3), Dennis Philipp, Ralf Wilhelm (je 1).

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