Digitalisierung Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger

St. Ingbert · Urkunden können nun auch online beantragt werden. Sie werden dann mit der Post verschickt.

 Bürgermeister Frank John (links) und sein Amtskollege Hans Wagner (rechts) gemeinsam mit den Mitarbeitern des Standesamtes bei der Präsentation des neuen Urkunden-Portals.

Bürgermeister Frank John (links) und sein Amtskollege Hans Wagner (rechts) gemeinsam mit den Mitarbeitern des Standesamtes bei der Präsentation des neuen Urkunden-Portals.

Foto: Selina Summer

(sum) Bereits im vergangenen Juli wurden die Standesämter St. Ingbert und Kirkel zusammengelegt. Egal ob Geburt, Eheschließung, Lebenspartnerschaft oder Sterbefall, alle Belange wurden seit dem in St. Ingbert geregelt. Obwohl die Kirkeler Bürger nun also in die Mittelstadt kommen müssen, hat es bisher nie Probleme gegeben. „Die Zusammenarbeit der beiden Gemeinden klappt hervorragend“, betont Kirkels Bürgermeister Frank John. Auch für ältere oder nicht mobile Bürger wurde immer eine Lösung gefunden. Am Mittwoch trat zusätzlich eine Neuerung in Kraft, die diese Belange erheblich vereinfacht.

Als zweite Stadt im Saarland schließt sich das Standesamt der Internet-Initiative der Bundesregierung an. In Homburg startete das Pilot-Projekt bereits vor einiger Zeit. Von nun an können alle Urkunden aus dem Standesamtsbezirk über ein Online-Portal beantragt werden. Je nach Anliegen muss man hierbei unterschiedliche Daten angeben oder aber auch eingescannte Dokumente vorweisen. Denn Datenschutz ist hier natürlich ein besonders wichtiges Thema.

Neben der elektronischen Bestellung der Urkunden läuft auch die Bezahlung gleich in diesem Portal ab. Per Kreditkarte und Giropay können die anfallenden Gebühren überwiesen werden. Danach erhält das Standesamt sofort eine Mitteilung und bearbeitet den Auftrag. Die Urkunden werden dann innerhalb weniger Tage per Post ins Haus geliefert.

„Das Programm papierloses Rathaus läuft schon lange“, sagt Oberbürgermeister Hans Wagner. „Dennoch muss stetig daran gearbeitet werden. Das ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.“

Bei allen Urkunden die nach 2009 als Datensatz angelegt wurden, kann das Standesamt sogar auf das saarlandweite Register zugreifen und Papiere aus anderen Gemeinden einsehen und ausstellen.

Besonders was Eheschließungen angeht erfreut sich das zusammengelegte Standesamt hohen Zuspruchs. Die Trauzeiten sind hier flexibler als in anderen Kommunen, es wird auf die Wünsche der Paare eingegangen. John und Wagner sind sich einig: „Interkommunale Zusammenarbeit funktioniert besonders, weil die Mitarbeiter bereit sind sich anzupassen und echte Bürgernähe geboten wird“, sagt der Kirkler Bürgermeister. Teamwork, Modernität und Service sind die Schlüsselworte.

Wer in Zukunft Urkunden beim Standesamt beantragen möchte, muss nur auf der Internetseite des Standesamtes auf den Hinweis „Hier können sie online Urkunden beantragen“ klicken und wird sofort in das intuitiv bedienbare Portal weitergeleitet.

Die Seite des Standesamtes findet sich im Internet unter:
www.st-ingbert.de/rathaus/die-stadtverwaltung/standesamt

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