Deutsche und Franzosen feiern am Brückenbogen

Reinheim · Überall ist von der deutsch-französischen Freundschaft die Rede. Vor allem in diesem Jahr, weil vor 50 Jahren der Élysée-Vertrag unterzeichnet wurde. Doch in Reinheim wird diese Freundschaft ständig gelebt. Zuletzt in Form des Bogenbrückenfestes.

"Mit dem Brückenbogenfest wird Europa fest", damit adelte der Saargemünder Bürgermeister und Abgeordnete der Nationalversammlung, Celeste Lett, die 35. Ausgabe des Reinheimer Brückenbogenfestes vom Carneval-Club Reinheim (CCR). Er mahnte vor zahlreichen Ehrengästen, darunter viele Vertreter von französischen Gemeinden aus dem Bitscherland und aus der Region Sarreguemines, nicht nachzulassen, die grenzüberschreitende Freundschaft zu pflegen. "Es fehlen noch viele Steine an der Brücke von Europa", so Lett. Saarlands Europaminister Stephan Toscani, seit Jahren Stammgast beim Traditionsfest am Bliesufer unter den Brückenbögen, sprach von der größten Versammlung französischer Bürgermeister außerhalb Frankreichs. Er würdigte insbesondere die Anstrengungen und das Engagement des Reinheimers Hermann Lembert, der es sich nicht nehmen ließ, alle Gäste aus Lothringen selbst einzuladen.

Toscani sprach davon, dass in Reinheim das Herz der deutsch-französischen Freundschaft schlage und dass es hier auch im Jubiläumsjahr "50 Jahre Élysée-Vertrag" zu einer ganz besonderen Begegnung vieler Deutscher und Franzosen komme. Doch "für uns ist jedes Jahr ein deutsch-französisches Jahr", so Toscani. Stimmungsvoll waren dann auch die beiden Nationalhymnen, die erstmals vom Musikverein Wittersheim-Bebelsheim unter dem Dirigat von Clemens Hermann gespielt wurden.

Partner stechen Fass an

Die beiden Bürgermeister und Schirmherren des Festes, Alexander Rubeck (Gersheim) und Jean-Luc Lutz (Bliesbruck), schlugen gemeinsam das erste Fass Bier an. Die CCR-Vorsitzende Marlies Dehlinger erinnerte daran, dass in Reinheim nach dem Zweiten Weltkrieg die ersten Kontakte zur französischen Nachbarschaft, insbesondere durch den damaligen Bürgermeister "Maire" Josef Lembert geknüpft worden seien. Mit den Maires aus Assviller, Adamsviller, Durstel und Gungviller, Norbert Stammler, Francois Brla, Gerd Stutzmann und Jean-Jacques Wursteisen konnte sie auch Vertreter aus dem Elsass willkommen heißen. Sie waren auf Initiative des Kreistagsmitglieds Roland Engel gekommen, der daran erinnerte, dass das saarländische Aßweiler mit dem gleichnamigen Dorf im Elsass seit mehr als 20 Jahren freundschaftlich in einer Gemeindepartnerschaft verbunden ist.

Neben dem Brückenbogenfest sei der Reinheimer Rosenmontagszug ein weiteres deutsch-französisches Ereignis, bei dem schon seit mehr als einem halben Jahrhundert tausende deutsche und Gäste aus der französischen Grenzregion gemeinsam Fastnacht feierten. Das Personal in den Ständen der Brückenbögen hatte während der drei Festtage alle Hände voll zu tun, den Andrang der Gäste zu bewältigen. Auch die Sektbar mit ihren Köstlichkeiten wurde zu einem beliebten Treffpunkt. Nach dem Sonntagsgottesdienst unter freiem Himmel, der von Pfarrer Erhard Elsner gehalten wurde, spielte der Gersheimer Musikvereins unter der Stabführung von Björn Weinmann beim Frühschoppen.

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