Designer-Uhr schützt nicht vor Knöllchen

St Ingbert · Eine Leser-Reporterin hat beim Parken in St. Ingbert ein Protokoll bekommen, trotz vorgeschriebener Parkscheibe. Allerdings: es handelte sich um ein Designer-Stück. Der Hipo, so die Stadt, habe das gute Teil nicht erkannt.

 Die Parkscheibe. Foto: Hemmer

Die Parkscheibe. Foto: Hemmer

Foto: Hemmer

Über etwas aus ihrer Sicht "Kurioses und Ärgerliches" über das Ordnungsamt der Stadt St. Ingbert berichtet SZ-Leser-Reporterin Sonja Hemmer. Sie schreibt, dass sie am 14. April den Ostermarkt in St. Ingbert besuchte und ihr Auto in der Pfarrgasse vor dem Haus mit der Hausnummer 24 abstellte. In dieser Zone ist das Parken nur mit Parkscheibe erlaubt. "Als ich mir das Auto kaufte, hat mir mein Mann eine Designer-Parkscheibe geschenkt. Diese Parkscheibe habe ich ordnungsmäßig gestellt", erläutert die Leser-Reporterin.

Bald darauf bekam sie von der Stadtverwaltung St. Ingbert Post. "Ich parkte, ohne die durch Zusatzzeichen vorgeschriebene Parkscheibe verwendet zu haben." Daraufhin hat Sonja Hemmer den Hersteller der Designer-Parkscheibe kontaktiert. Er schreibt: "In Deutschland schreibt die Straßenverkehrsordnung akribisch vor, wie eine Parkscheibe auszusehen hat. Die Form und Beschaffenheit der Parkscheibe wurde durch Verkehrsblattverlautbarung Nummer 237 vom 24. November 1981 festgelegt." So sind Größe, Farbgebung und sogar die verwendete Schriftart einer zugelassenen Parkscheibe festgelegt. Bei der Nutzung abweichender Modelle kann ein Bußgeld verhängt werden. "Es bleibt Ihnen überlassen, das Verständnis der Ordnungshüter für gutes Design zu testen", so der Designer weiter. Sonja Hemmer ist laut eigener Aussage bei dem Test durchgefallen. "Natürlich muss ich dem Ordnungsamt recht geben. Die einen stellen Radarfallen auf, die anderen monieren ,falsche Parkscheiben'. Ich werde die zehn Euro Verwarnungsgeld überweisen", so die Leser-Reporterin weiter. Sie fährt im Jahr 40 000 Kilometer und kein Ordnungsamt in Deutschland habe diese Parkscheibe moniert. "Ich sehe in der Aktion eine Abzocke der Besucher der Stadt St. Ingbert", so Sonja Hemmer abschließend.

Der Pressesprecher der Stadt St. Ingbert, Peter Gaschott, erklärte daraufhin auf Anfrage der SZ, dass es einfach diese Vorschriften gebe, wie Parkscheiben auszusehen haben. "Wir können nicht von unseren Leuten, die das kontrollieren, erwarten, zu entscheiden, was dem entspricht und was nicht", so der Pressesprecher. In diesem konkreten Fall sei es so gewesen, dass der Mitarbeiter die Parkscheibe nicht erkannt habe.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporterin Sonja Hemmer. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (06 81) 5 95 98 00, schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter.

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