Handball Der TVN überrascht wieder

Zweibrücken · Handball-Saarlandligist Niederwürzbach zieht in Zweibrücken ins Saarlandpokalfinale ein.

 Die Abwehr des TV Niederwürzbach macht hier gegen Martin Mokris von der VTZ die Schotten dicht.

Die Abwehr des TV Niederwürzbach macht hier gegen Martin Mokris von der VTZ die Schotten dicht.

Foto: Marco Wille; www.marcowille.de/Marco Wille

Die Handballer des TV Niederwürzbach haben es schon wieder getan. Wie im Vorjahr hat sich der TVN für das Finalturnier des Saarlandpokals qualifiziert. Und das obwohl sich Saarlandligist Niederwürzbach beim Halbfinalturnier am Sonntag in der Zweibrücker Westpfalzhalle in den Partien gegen die VTZ Saarpfalz und die HSG Völklingen gleich zwei Mal mit klassenhöheren Gegnern messen musste. Mit Siegen gegen Oberligist Völklingen (21:20) und gegen den Verbandsligisten TuS Brotdorf II (21:15) sowie einer Niederlage gegen Gastgeber und Turniersieger Saarpfalz (12:25) löste der TVN als Zweiter die Eintrittskarte zum sogenannten „Final Four Turnier“.

Dort spielen die vier Finalisten am Ostermontag den neuen Saarlandpokalsieger aus. Niederwürzbach wird dann in der Jochim-Deckarm-Halle in Saarbrücken der einzige Saarlandligist sein. Die Gegner Saarpfalz, SV 64 Zweibrücken und HF Illtal sind allesamt Spitzenmannschaften in der RPS-Oberliga. TVN-Trainer Christian Schöller sagte nach dem Pokalerfolg: „Wir sind schon letztes Jahr ins Finale eingezogen. Dass wir es wieder geschafft haben, ist für mich trotzdem eine Überraschung. Gegen klassenhöhere Mannschaften stehen die Chancen in der Regel schlecht. Das hat man in unserem ersten Spiel gesehen. Da sind wir untergegangen.“

In der Tat stand der TVN in der ersten Partie des Tages gegen die VTZ Saarpfalz auf verlorenem Posten. Rechtsaußen Thorsten Bas brachte Niederwürzbach mit einem feinen Wurf in den linken Torgiebel zwar mit 2:1 in Führung. Danach spielte aber nur noch der Oberliga-Tabellenführer. Die VTZ lag bereits zur Halbzeit mit 11:4 in Führung. Am Ende stand für den TVN eine deutlich 12:25-Klatsche auf der Anzeigetafel der Westpfalzhalle. Der TVN stand also früh unter Zugzwang und musste seine beiden anderen Spiele gewinnen, um die Chance auf den Finaleinzug zu wahren. Zum Schlüsselspiel wurde die zweite Partie gegen die HSG Völklingen, die zuvor Verbandsligist TuS Brotdorf II eine heftige Abreibung (28:10) verpasst hatte. Zur Überraschung der 300 Zuschauer spielte Niederwürzbach gegen die HSG vom Anwurf auf Augenhöhe. Sekunden vor der Halbzeit glich Johannes Leffer nach einem Tempo-
gegenstoß zum 12:12 aus. Nach dem Seitenwechsel legte der TVN sogar noch eine Schippe drauf. Max Bölke verwandelte alle seine sechs Strafwürfe vom Siebenmeterpunkt. Und die Brüder David und Johannes Leffer setzten sich mit geschickten Körpertäuschungen immer wieder gegen die Völklinger Abwehr durch. Als Niederwürzbach acht Minuten vor dem Ende mit drei Treffern in Führung lag (19:16), schien die Sensation greifbar. Völklingen verkürzte 30 Sekunden vor der Schluss-Sirene auf 20:21. Aber der TVN ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Im Anschluss gewann Niederwürzbach auch sein drittes Spiel gegen den TuS Brotdorf II (21:15). Sicher für das Finalturnier qualifiziert war der TVN damit aber noch nicht. Weil Niederwürzbach im Vergleich zu Völklingen das schlechtere Torverhältnis aufwies, hätten die Hüttenstädter mit einem Sieg im letzten Spiel gegen die VTZ Saarpfalz noch am TVN vorbeiziehen können. Das schien wenig wahrscheinlich, hatte Gastgeber Saarpfalz in dieser Saison doch zu Hause noch kein Spiel verloren. Aber zu Beginn der zweiten Hälfte lag Völklingen überraschend mit 11:10 in Führung. TVN-Spieler Max Junius stöhnte auf der Tribüne auf, als die Saarpfälzer sogar einen Siebenmeter verwarfen. In der Schlussphase wurde die VTZ ihrer Favoritenrolle aber noch gerecht und gewann mit 18:15. „Ich bin während des Spiels ruhig geblieben. Wir hatten es ja nicht mehr in der eigenen Hand“, sagte TVN-Trainer Schöller. Er ergänzte: „Vielleicht hat Völklingen uns nach unserer hohen Niederlage zum Auftakt ein bisschen unterschätzt. Im entscheidenden Spiel gegen die HSG haben wir dann nur ganz wenige Fehler gemacht. Und die kämpferische Einstellung hat von der ersten Minute gestimmt. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“

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