Der Scheck über 2000 Euro ist längst nicht alles

St Ingbert · Aufmerksamkeit ruft die Scheckübergabe hervor. Der Weg dorthin geschieht im Verborgenen: Die Red Boys, FCK-Fans aus Hassel, haben viel in Bewegung gesetzt, um krebskranken Kindern etwas spenden zu können. Am Ende kamen 2000 Euro heraus.

 Sigrid Singer von der Elterninitiative krebskranker Kinder freute sich über einen Scheck in Höhe von 2000 Euro, den die „Red Boyz“ Markus und Bernd Borger, Christopher Ziegner und Michael Löwe (von links) in der „Schmidd“ in St. Ingbert überreichten. Foto: Cornelia Jung

Sigrid Singer von der Elterninitiative krebskranker Kinder freute sich über einen Scheck in Höhe von 2000 Euro, den die „Red Boyz“ Markus und Bernd Borger, Christopher Ziegner und Michael Löwe (von links) in der „Schmidd“ in St. Ingbert überreichten. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Die "Red Boyz Kaiserslautern" aus Hassel sind nicht nur ein dem 1. FCK verbundener Fanclub, sondern ihnen liegt auch das Wohl derer am Herzen, denen es nicht so gut geht. Deshalb werden die jungen Männer in jedem Jahr aktiv, um Geld- und Sachspenden für den guten Zweck einzuwerben.

Seit 2010 organisieren die sieben Jungs einen Getränkestand am Hasseler Dorffest, ein Tischkickerturnier, und ab 2012 wurde beides noch durch eine Tombola aufgestockt. Auch in diesem Jahr war kräftiges Klinkenputzen angesagt, um im Vorfeld die zu verlosenden Preise zusammenzubekommen. Der Verein um seinen Vorsitzenden Michael Löwe schrieb 120 Firmen, Gaststätten, Kneipen und Geschäfte in der Region bis hin nach Kaiserslautern an, von denen sich tatsächlich ein Viertel beteiligte. Und so kamen einige Gutscheine, Sach- und Geldspenden zusammen. Die Red Boyz packten für die Tombola Tüten mit unterschiedlichem Wert, die dann an die Gewinner ausgegeben wurden. Beim Dorffest 2015 wurden 1400 Lose zu je einem Euro verkauft. Allein der Warenwert der Gewinne belief sich auf rund 5000 Euro . Für Kaiserslautern-Fans war auch einiges mit dabei, denn die "roten" Jungs bekommen beim FCK-Fanshop bessere Konditionen.

Dabei haben einige mit ihrer Spendenfreudigkeit überrascht, wie der Inhaber der Kneipe "Alt Schmidd" in St. Ingbert , in der nun auch der Scheck an die "Elterninitiative krebskranker Kinder Saarland" überreicht wurde. "Wir übergeben voller Stolz einen Scheck im Wert von 2000 Euro ", sagte Löwe bei der Übergabe an Sigrid Singer, "wir haben unser Versprechen gehalten." Denn im vergangenen Jahr gingen 1800 Euro zur Elterninitiative nach Homburg mit dem Ausblick, ein Jahr später die nächste Tausender-Grenze zu knacken. Zwischenzeitlich besuchten die Red Boyz die Villa Kunterbunt in Homburg, wo Eltern und Geschwisterkinder während der Therapie ihrer Angehörigen unterkommen, sowie die Kinderonkologie , um sich umzusehen und zu erfahren, was noch für Anschaffungen getätigt werden sollen. Sigrid Singer, die Spendenbeauftragte für den Raum St. Ingbert , freute sich sehr und erzählte, was man in Homburg noch alles plant: "Es gibt viele Projekte, die wir bedienen. Beispielsweise platzen die Eltern- und Geschwisterwohnungen aus allen Nähten. Da wird es bald ein kliniknahes ,Haus des Kindes und der Jugend' geben."

Das Geld wird vor allem für die Jugendnachsorge eingesetzt. Jugendliche ab 14 Jahre, die nicht mehr in Therapie, aber in Nachbehandlung sind, treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Unternehmungen. So steht ein Musicalbesuch in Stuttgart an, aber auch die Klinikclowns, die einmal wöchentlich in die Uniklinik nach Homburg kommen, wollen bezahlt sein. Die Red Boyz freuten sich, dass das Geld gut angelegt wird, und boten an, für die kleinen Fußball-Fans der Kaiserslauterner Mannschaft eine Fahrt zu einem Heimspiel ihrer Idole zu organisieren.

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