„Der Preis macht uns sehr stolz“

St. Ingbert · Der Landessportverband für das Saarland verleiht morgen die Hermann-Neuberger-Preise. Einer davon geht an die Saints aus St. Ingbert. Die Basketball-Abteilung des TV leistet eine gute Jugendarbeit.

Bereits zum 21. Mal wird morgen in Saarbrücken der Hermann-Neuberger-Preis verliehen. Der Landessportverband für das Saarland (LSVS) ehrt damit jährlich Sportvereine für ihre außerordentlich gute Nachwuchsförderung. In diesem Jahr wird unter anderem die Basketball-Abteilung des TV St. Ingbert ("St. Ingbert Saints") ausgezeichnet. Sie darf sich über eine Medaille sowie 3000 Euro freuen.

"Der Preis macht uns sehr stolz, weil wir jahrelang intensiv organisatorisch und sportlich gearbeitet haben", sagt Stefan Bier, Abteilungsleiter bei den Saints. Auch Zsuzsanna Boksay, Europas Basketballerin des Jahres 1982 und in St. Ingbert hauptverantwortlich für die Förderarbeit, freut sich: "So ein Preis ist eine echte Bestätigung, da wir unsere Jugendarbeit sehr ernst und engagiert angehen - und wir viel Zeit in unsere Arbeit stecken."

Die Talentförderung der Saints trägt Früchte. Beim Saarlandpokal im Februar gewannen sie Titel in drei verschiedenen Altersklassen (U 15 und U 17 der Mädchen, und gemischte U 14) und stellen mittlerweile zwölf Kaderspieler in verschiedenen Jugendauswahlen. Vor allem Paul Fuchs sticht heraus. Der 14-Jährige qualifizierte sich vor Kurzem als einziger Saarländer für die SG Südwest, in der die besten Jungen des Jahrgangs 2001 aus dem Saarland , Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zusammenspielen. Damit gehört er zu den besten 14 Spielern seines Alters in Südwestdeutschland.

Der Erfolg der Jugendabteilungen des TV St. Ingbert beruht laut Stefan Bier auf dem vor gut zehn Jahren entwickelten Jugendkonzept. Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft aus der Regionalliga 2001 und einem weiteren Abstieg in die Landesliga zwei Jahre später "mussten wir vor allem etwas im Jugendbereich machen, wollten wir uns noch mal etablieren", erinnert sich der Abteilungsleiter. In der Folge wurden möglichst viele Kinder und Jugendliche an den Verein gebunden, um eine Breite an neuen Spielern zu haben. 2010 folgte ein neues Qualitätskonzept, um die Jugendlichen gezielt zu stärken.

Diesem Konzept liegt vor allem zu Grunde, dass man "zweigleisig fährt", wie Bier erklärt. Neben dem Mannschaftstraining mit Kindern und Jugendlichen, die Basketball nur als Hobby betreiben, bietet der Verein gezielte Fördertrainings für diejenigen an, die sich darüber hinaus im Sport profilieren wollen. In diesen Trainingseinheiten, die Boksay leitet, sollen die Spieler leistungsorientiert weitergebracht werden. Während die Jüngeren in Gruppentrainings gezielt Grundlagen wie Dribbling, Laufen und Passen verbessern, werden die Jugendlichen ab der U 14 an Trainingsbereiche höherer Altersklassen herangeführt. Dieses Konzept hat sich bewährt, wie die jüngsten Erfolge zeigen.

Der Verein will niemanden aussortieren. "Wir versuchen, allen gerecht zu werden", sagt Bier: "Jeder kann bei uns im Training einsteigen; nicht nur die Talentierten und Eifrigen. Am Wichtigsten ist, dass die Kinder Spaß haben."

Das Erfolgskonzept der Saints basiert außerdem auf "Beständigkeit und Zeit. Man muss einen langen Atem haben", sagt Bier. Ziel ist es, jüngere Spieler aus den fünf Jugendmannschaften langsam an die oberen Teams heranzuführen, um so die vier Seniorenmannschaften mit Spielern aus der eigenen Jugend aufzustocken. Boksay freut sich: "Wenn ältere Spieler den Verein verlassen, können wir diese Lücke durch unsere eigene Jugend sehr gut füllen."

Für die Zukunft hat sich der Verein, der 210 Mitglieder und 150 aktive Sportler zählt, vorgenommen, genauso weiterzuverfahren. Stefan Bier erklärt: "Wir wollen weiterhin gute Spieler ausbilden, die etwas aus ihrer sportlichen Qualität machen wollen. Es macht uns stolz, wenn so viele neue Jugendliche zu uns stoßen, und deswegen wollen wir unser Level halten."

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