Nach Umweltunfall Der Griesweiher beginnt sich zu erholen

Hassel · Nach dem Umweltunfall im Hasseler Weiher ist das Wasser wieder sauber. Der Angelsportverein ist dennoch gefordert.

 Im Hasseler Griesweiher hat sich die Wasserqualität nach einem Umweltzwischenfall bereits wieder regeneriert.

Im Hasseler Griesweiher hat sich die Wasserqualität nach einem Umweltzwischenfall bereits wieder regeneriert.

Foto: Selina Summer

Nach dem Umweltunfall Ende Januar am Hasseler Griesweiher (wir berichteten) beginnt sich die Natur langsam wieder zu erholen. Regelmäßige Kontrollen zeigen, dass die Wasserqualität sich bereits regeneriert hat, so Emanuel Flierl vom Angelsportverein Hassel.

Obwohl der Schaden behoben wurde, kann es dennoch eine ganze Weile dauern, bis alles in gewohnten Bahnen verläuft. Das Gewässer an sich hat einen guten Sauerstoffgehalt. Über das Jahr hinweg ist dennoch mit einer vermehrten Algenbildung zu rechnen. Ein natürlicher Prozess, der dazugehört, genau wie die grüne Farbe, die der Weiher dadurch annehmen wird. Um ein erneutes Kippen des Gewässers zu vermeiden, steht es unter genauester Beobachtung. Wöchentlich werden Proben entnommen, so dass notfalls sofort reagiert werden kann. Bei Bedarf sogar häufiger. Besonders das Wetter spielt hierbei eine große Rolle, aber auch die Farbe des Wassers. Wenn über die Sommermonate alles ideal verläuft, könne man im Herbst damit beginnen, wieder Fische in den Weiher zu setzen, so Flierl. Vorerst nur Friedfische, also Arten, die keine anderen Fische fressen. Im Sommer 2019 könnten die Raubfische folgen. Es gehe stetig aufwärts, auch wenn der Weiher über lange Zeit hinweg nur eingeschränkt einsetzbar sei. „Die Schadensbezifferung in so einem Fall ist extrem aufwändig und kompliziert“, sagt Flierl. Mit dem EVS steht der Verein in Kontakt. Das Unternehmen ist sehr kooperativ und man ist zuversichtlich, dass bezüglich der Fische eine entsprechende Einigung getroffen wird.

Der über 15 Jahre hinweg aufgebaute Fischbestand ist jedoch wohl vollkommen dahin. Auch wenn sich die neuen Fische schon jetzt wieder im Griesweiher wohlfühlen würden, ersetzt das nicht die alten Tiere, die über ihre Lebenszeit hin eine beachtliche Größe erreicht hatten.

Ein weiteres Problem schafft der ruinierte Ruf des Griesweihers. „Klärweiher“ und „Stinkwasser“ heißt er jetzt, obwohl die Ursache des Schadens längst behoben ist. Der Vorfall sitzt in den Köpfen der Leute fest, was auch der Verein zu spüren bekommt. Deshalb bemüht sich der ASV Hassel um Aufklärung. Man muss sich keine Sorgen machen. „Momentan ist alles im grünen Bereich“, versichert Flierl. Auch die Veranstaltungen des Vereins finden wie gewohnt statt. So etwa das traditionelle Forellenräuchern am Karfreitag. Die Fische, die an diesem Tag angeboten werden, stammen zum Beispiel nicht aus dem vor kurzem noch geschädigten Wasser, sondern wie all die Jahre zuvor auch schon aus europäischen Qualitäts-Zuchten.

Das Thema ist noch lange nicht vom Tisch. Es wird noch viel getan, geregelt und beständig geprüft werden, aber der Anfang ist gemacht.

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