Das Wärmewunder kommt voran

St Ingbert · Zu den Großbauten, die derzeit in St. Ingbert entstehen, zählt auch der Neubau der Stadtwerke. Das künftige Verwaltungsgebäude wächst sichtbar. Gut drei Monate nach Beginn ist der Rohbau schon fast fertig. Trotz einiger Schlechtwettertage liegt man voll im Zeitplan. Entsprechend gut ist die Stimmung beim Bauherrn und den Planern, wie ein Baustellenbesuch zeigt.

 Manfred Schilling (links) von der Firma Peter Gross erläutert den anderen Bauverantwortlichen, unter ihnen Stadtwerke-Chef Hubert Wagner und Architekt Gerlando Giarrizzo (Vierter und Fünfter von links), den Stand beim Stadtwerke-Neubau. Foto: Manfred Schetting

Manfred Schilling (links) von der Firma Peter Gross erläutert den anderen Bauverantwortlichen, unter ihnen Stadtwerke-Chef Hubert Wagner und Architekt Gerlando Giarrizzo (Vierter und Fünfter von links), den Stand beim Stadtwerke-Neubau. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

. Ein knappes Dutzend Kennerblicke. Keine Sorgenfalten. Gemeinsam mit dem Bauherrn Hubert Wagner treffen sich der Projektleiter der Baufirma, der Architekt, die Gebäudetechniker, die Installations-Experten und der Statiker vorm Rohbau des künftigen Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke in der Reinhold-Becker-Straße. Alle 14 Tage kommen die Verantwortlichen dort zusammen, um zu besprechen, wie es um den Neubau steht und mit welchen Schritten es weitergeht. Derzeit ist die Stimmung gelöst. Es gibt kaum Probleme. Alles läuft wie geplant. Was seit dem Baubeginn Mitte März am Betriebshof der Stadtwerke St. Ingbert bereits passiert ist, erläutert Manfred Schilling. Er ist Projektleiter beim Bauunternehmen Peter Gross, das als Generalunternehmen die Arbeiten koordiniert. Das sogenannte Kopfgebäude sei bereits unterkellert, die Bodenplatte fertig, das Erdgeschoss steht, "auch die Decken sind drauf". Auch der Längsbau liege im Zeitplan.

"Im August ist der Rohbau komplett fertig." Stadtwerke-Chef Hubert Wagner schildert unterdessen, wie die Gebäudeteile genutzt werden sollen. Im dreistöckigen Kopfbau werden in der ersten Etage das Foyer und der Kundenbereich entstehen, in den beiden Obergeschossen finden die kaufmännischen Abteilungen ihren Platz. Im Längsbau, der zwischen der Oststraße und dem Betriebshof gebaut wird, sollen die technischen Abteilungen der Werke konzentriert werden. Projektleiter Schilling kann derweil erklären, was viele Laien wunderte, die den Neubau in den vergangenen Wochen so rasch wachsen sahen. Ja, es gehe durchaus zügig voran. "Das liegt vor allem an den vorgefertigten Betonfertigteilen, die hier eingesetzt werden. Das schafft an der Baustelle, wo zurzeit sogar zwei Kräne im Einsatz sind, schnell sichtbare Fortschritte."

Die größte Herausforderung für die Planer stellt aber der Passivhaus-Standard dar, mit dem das Stadtwerke-Gebäude "glänzen" soll. Den hohen Anspruch formuliert Udo Beul vom Saarbrücker Ingenieurbüro Rödel + Beul: "Bei über 1800 Quadratmetern Nutzfläche soll der Neubau lediglich den Wärmebedarf eines Einfamilienhauses haben." Auch die Luftdichtheit des Passivhauses stelle erhebliche Anforderungen. Eine niedrige Messlatte sei beim Gesamtenergiebedarf zu unterschreiten, so Beul. Geringer Verbrauch sei in einem modernen Bürogebäude heute nur zu erreichen, wenn man konsequent auf LED-Leuchten und möglichst sparsame PC-Server und -Laufwerke setze, ergänzt Hubert Wagner.

Der Architekt Gerlando Giarrizzo wiederum betont, die Passivhaus-Themen begleiteten schon seit Beginn alle Planungen. Das sei es im Übrigen gut, "wie harmonisch alle Beteiligten bisher an einem Strang ziehen". Das Richtfest an dem Neubau ist Ende August/Anfang September geplant. Bezogen werden soll das Gebäude im April kommenden Jahres.

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