Das St. Ingberter Rathaus-Beet liefert schmackhaftes Grünzeug

St Ingbert · Mit einem Gemüse- und Salatbeet vor dem Rathaus will St. Ingbert das Urban Gardening populär machen. Die Idee kommt an und trifft auch bei Kindern in der Biosphärenstadt offensichtlich den Geschmack auf mehr Natur.

 OB Hans Wagner erntete gestern gemeinsam mit Kindern Salat im Nutzgarten am St. Ingberter Rathaus. Foto: Manfred Schetting

OB Hans Wagner erntete gestern gemeinsam mit Kindern Salat im Nutzgarten am St. Ingberter Rathaus. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

. Als Erntehelfer war der Oberbürgermeister gestern im Nutzgarten vor dem St. Ingberter Rathaus im Einsatz. Gemeinsam mit einem guten Dutzend Mädchen und Jungen, die derzeit im Ferienprogramm der Freiwilligen Ganztagsschulen in der Südschule betreut werden, hob Hans Wagner Salatköpfe samt Strunk aus dem Beet vorm Standesamt .

Drei Salatköpfe landen in der bereitstehenden Schüssel. Angesichts des am späten Vormittag schon spürbaren Hungers und der vielen Kohlköpfe, die nebenan stehen bleiben, ein überschaubarer Ertrag für die erste offizielle Ernte. Dennoch ist der OB zufrieden. Denn den Beitrag zum Urban Gardening, den die Biosphärenstadt im Mai startete, laufe wie gewollt. "Viele Passanten bedienen sich bereits aus dem Rathausbeet." Zur allgemeinen Überraschung griffen diese im neuen Nutzgarten am Markt aber nicht nur bei den Gemüsesnacks wie Radieschen oder Karotten zu, sondern gerade auch beim Salat.

Jetzt bleibt Zeit, das frisch gepflückte Grün mit ein paar Fragen zu garnieren. "Wer hat denn zu Hause einen Garten?", will der OB von den Kindern wissen. Fast alle Finger gehen hoch. "Und wer von Euch hilft auch mal bei der Gartenarbeit?" Die meisten Finger sinken. Aha und also doch. Die Streiter in Sachen Biosphäre liegen offenbar nicht ganz falsch, wenn sie Kinder für Natur und Garten zu begeistern versuchen. Dann fragt ein Mädchen frei heraus zurück, "Und was machen die, die keinen Salat mögen?" Da ist der OB erst einmal sprachlos.

Aber ein Ortswechsel soll die "Anti-Vegetarier" überzeugen. Mit dem geerntete Rathaus-Salat geht es in die Altenbegegnung der Stadthalle. Dort steht bereits alles parat, was mit Hilfe von Wolfgang Vogelgesang, dem bekanntesten Hobby-Koch in den städtischen Reihen, aus dem Grünzeug ein schmackhaftes Essen macht. Gemeinsam wird der Salat geputzt und mit Hilfe des OB auch die "zugekauften" Tomaten geschnippelt. Biojoghurt und etliche Kräuter sowie Apfelessig, Senf und Honig werden von Kinderhänden zu Dressings gerührt. "Alle Zutaten stammen natürlich aus der Biosphärenregion", wie Marika Flierl, die Bereichsleiterin Kultur, Familie und Bildung betont. Am gedeckten Tisch kommt der St. Ingberter Salat bestens an. Und die Versprechen des Oberbürgermeister klingen nach dem grünen Genuss richtig lecker: "Ihr dürft dabei sein, wenn am Rathaus wieder Salat gesät wird." Denn so geht Urban Gardening: Säen, ernten, essen. Und das natürlich biologisch einwandfrei.

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