Kinowerkstatt Das Leben eines französischen Stars

HOmburg/St. Ingbert · Die Kinowerkstatt in St. Ingbert zeigt an diesem Wochenende den Film „Dalida“ über die berühmte Sängerin.

 Sveva Alviti als Dalida, in dem gleichnamigen Film von Lisa Azuelo, der in der Kinowerkstatt läuft.

Sveva Alviti als Dalida, in dem gleichnamigen Film von Lisa Azuelo, der in der Kinowerkstatt läuft.

Foto: NFP Home/NFP

Dalida, eigentlich Iolanda Cristina Gigliotti (geboren 17. Januar 1933 in Kairo, gestorben 3. Mai 1987 in Paris), war eine französische Sängerin und Schauspielerin italienischer Abstammung. Sie fand international Beachtung mit Titeln wie „Bambino“ (1956) und „Ciao, ciao Bambina“ (1959) und verkaufte etwa 150 Millionen Schallplatten weltweit.

Für ihre zahlreichen Hits erhielt Dalida eine silberne Schallplatte, elf goldene Schallplatten und sechs Platin-Schallplatten.“

Lisa Azuelos hat mit ihrem Biopic „Dalida“ (Frankreich 2016) mit den Darstellern Sveva Alviti, Riccardo Scamarcio, Jean-Paul Rouve, Nicolas Duvauchelle, Alessandro Borghi und Valentina Carli einen Film über die Künstlerin geschaffen, der am Freitag, 8. Dezember, um 18 und 20 Uhr und am Samstag, 9. Dezember, um 20 Uhr in der Kinowerkstatt in St. Ingbert zu sehen ist.

„Wenn man sich ,Dalida‘ ansehen will (und es gibt, gleich vorweg, viele gute Gründe, das zu tun), dann sollte man sich dafür entscheiden, zumindest für die Dauer des Films an die Popmusik zu glauben. Und zwar, das kommt erschwerend hinzu: an Popmusik in ihrer banalen, sentimentalen, uncoolen Spielart. An tränenseligen Mainstream-Pop, an mechanisch erzeugte, dick aufgetragene Gefühle, an Tränen, die in Strömen fließen, weil sie in Strömen fließen sollen. Wenn man zu all dem bereit ist, dann kann man an ‚Dalida’ seine helle Freude haben. Denn Lisa Azuelos’ Biopic über das Leben der italienischstämmigen, in Ägypten geborenen Sängerin, die in den 60er Jahren von ihrer französischen Wahlheimat aus mit ihrer Musik die Welt eroberte, ist Pop mit Haut und Haaren. Das beginnt damit, dass er die Texte der großzügig über den Film verteilten Dalida-Songs, darunter ‚Il venait d‘avoir 18 ans’, eines der schönsten Dalida-Lieder, beim Nennwert nimmt und sie eins zu eins auf den Lebenslauf der Porträtierten überträgt: Dalida lebte ein geradezu exemplarisch tragisches Popstarleben, in dem die glitzernden Oberflächen von den seelenzerfetzenden Abgründen nicht zu trennen sind – bevor sie sich 1987 selbst das Leben nahm, hatten gleich drei ihrer Liebhaber (ob nun mehr oder weniger ihretwegen) Selbstmord begangen“, schreibt Lukas Foerster bei perlentaucher.de.

Im Rahmen des „Jour fixe“ des Films in französischer Sprache am zweiten Sonntag jeden Monats zeigt die Kinowerkstatt am Sonntag, 10. Dezember, um 11 Uhr (Wiederholung am Montag, 11. Dezember, um 20 Uhr) die Produktion „Retour chez ma mère“ (O.m.U.) –  „Willkommen im Hotel Mama“ von Éric Lavaine.

Tochter Stéphanie und Mutter Jacqueline im Clash der Generationen: Die ersten Bilder sehen noch so aus, als könnte es hier um südfranzösisches Savoir-vivre gehen, im roten Flitzer mit wehenden Haaren und flatterndem Schal über Serpentinen zum Champagner. Aber nein, es ist die letzte Fahrt im Auto, bevor es zurückgegeben werden muss.

Von Job, Mann und Wohnung getrennt, bleibt Stéphanie anscheinend nichts anderes übrig, als zu ihrer Mutter zurückzuziehen, wobei der Empfang im Hotel Mama nicht sonderlich herzlich ausfällt. Über das schwierige Verhältnis zwischen Kindern und Eltern gab es schon eine Reihe ganz flotter französischer Komödien. Auch hier sind die Kräfteverhältnisse der Kindheit aus den Fugen geraten. Ihren Unwillen über Angewohnheiten und Lebensweisen kaschieren alle Beteiligten halbherzig mit guten Ratschlägen.

Aber warum, um Himmels willen, sollte eine verwitwete ältere Dame ihr neues Liebesglück zum silberhaarigen Nachbarn vor ihren längst erwachsenen Kindern verbergen wollen?

Für alle, die ihn verpasst haben, läuft „Simpel“ (Deutschland 2017) von Markus Goller weiter in der Kinowerkstatt. Markus Goller („Friendship“, „Frau Ella“) inszeniert „Simpel“ als einen zutiefst emotionalen und dabei umwerfend komischen Feelgood-Film.

  Szene aus der französischen Komödie „Willkommen im Hotel Mama“ von Eric Lavaine.

 Szene aus der französischen Komödie „Willkommen im Hotel Mama“ von Eric Lavaine.

Foto: Photographer: Nathalie MAZEAS

Das Drehbuch schrieb Goller gemeinsam mit Dirk Ahner und anhand der Romanvorlage von Marie-Aude Murai. Der Film mit Frederick Lau und David Kross ist am Montag, 11. Dezember, um 18 Uhr zu sehen.

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