Bürger zahlen mehr fürs Abwasser

Gersheim. Mit großer Mehrheit, allerdings gegen die Stimmen der Linke-Fraktion, hat der Gemeinderat Gersheim in seiner jüngsten Sitzung Gebühren erhöht. Betroffen sind davon sowohl die Abwassergebühren als auch die Eintrittspreise für Freibad und Sauna. Der Rat beschloss beim Abwasser auf Empfehlung des Werksausschusses die Einführung einer Grundgebühr von 50 Euro im Jahr

Gersheim. Mit großer Mehrheit, allerdings gegen die Stimmen der Linke-Fraktion, hat der Gemeinderat Gersheim in seiner jüngsten Sitzung Gebühren erhöht. Betroffen sind davon sowohl die Abwassergebühren als auch die Eintrittspreise für Freibad und Sauna.

Der Rat beschloss beim Abwasser auf Empfehlung des Werksausschusses die Einführung einer Grundgebühr von 50 Euro im Jahr. Je Kubikmeter wird die so genannte "verbrauchsabhängige Abwassergebühr" auf 5,95 Euro erhöht. Die bisherige Abwassergebühr lag bei 5,40 Euro pro Kubikmeter. Wie die Verwaltung feststellte, werden damit trotz der Steigerung insbesondere Familien mit großem Wasserverbrauch weniger stark belastet. Wie weiter mitgeteilt wurde, hänge die Erhöhung der Kanalgebühr wesentlich mit dem Bau der Kläranlagen durch den Entsorgungsverband (EVS) in den einzelnen Ortsteilen zusammen. Damit verbunden waren unumgängliche Investitionen des Kanalwerks. Weiter wirkt sich der sinkende Wasserverbrauch negativ aus, aber zudem steigende EVS-Beiträge.

Sinnvolle Gebührenanpassung

Auch in den kommenden Jahren seien weitere Investitionsmaßnahmen in diesem Bereich fällig, und durch die jetzige Erhöhung könne man die Kanalgebühren einigermaßen stabil halten. Mit der erforderlichen Gebührenerhöhung soll der Bilanzverlust des Kanalwerks ausgeglichen werden. Um einen Bilanzausgleich zu erzielen, so haben Berechnungen ergeben, wäre eine Gebührenerhöhung auf 6,50 Euro notwendig gewesen.

Christine Streichert-Clivot, Fraktionsvorsitzende der SPD, merkte an, dass man die Gestaltung der Abwassergebühren immer kritisch begleitet habe. Aber die Einführung eines Pauschalbetrages sei "zukunftsweisend". Sie hielt die Erhöhung für ihre Fraktion "vertretbar, wenn auch schmerzhaft". Auch Jürgen Wack, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, brachte zum Ausdruck, dass der Schritt "sehr schwer gefallen" sei. Aber auch er nannte das Splitting des Beitrags in eine Pauschale und den Kubikmeterpreis "einen Schritt in die richtige Richtung". Bürgermeister Alexander Rubeck stellte seinerseits heraus, dass man es sich "nicht leicht" gemacht habe. Aber man habe reagieren müssen und - so seine Überzeugung - habe man mit der Gebührenanpassung einen "sinnvollen Mittelweg" gefunden.

Linke-Fraktion übt Kritik

Mario Fontana (Linke) kritisierte indes die Erhöhung. Er erinnerte an die "stramme Erhöhung" von 2010, welche die Bürger schon sehr belastet habe: "Die Belastungsgrenze ist jetzt erreicht, schließlich handelt es sich bei Wasser um ein Grundbedürfnis".

Er plädierte für die Beibehaltung der jetzigen Tarife. Man solle den demografischen Wandel im Auge behalten. Er mahnte bezüglich der Gebühren auch einen Vergleich mit anderen Kommunen an.

gersheim.de

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